Tags: Achtsamkeit, Alltag, Bloggen, Blogger, Blogs, Buddhismus, Gedanken, Leben, Meditation, Menschen, Natur, Spiritualität, Traum, Vergänglichkeit, Weisheit, Zeit, Zen, Zengeschichten
Erst war noch 2009 und schon ist ein Monat dieses Jahres bereits wieder zu Ende. Gestern ist bereits Vergangenheit und jetzt wo ich das schreibe ist Gegenwart, die ist aber auch bereits vorbei und alles was kommen wird ist schon die Zukunft. Was wir Vergangenheit, und Zukunft nennen ist nur eine Vorstellung in unserem Geist, nur ein Gedanke nichts Greifbares. Die Zeit so wie wir sie kennen, wurde vom Menschen erfunden, der Mensch hat die Zeit eingeteilt, in Monate, Wochen, Tage, Stunden, Minuten, Sekunden, bis zu dem Punkt wo man die Zeit nicht mehr unterteilen kann.
Das ist die so genannte Lineare Zeit. Die Natur kennt so eine Zeit nicht, in der Natur ist es immer Gegenwart. Erst der Mensch hat begonnen, die Natur zu beobachten. Dem Menschen ist aufgefallen, da geht die Sonne auf und da geht die Sonne unter, aus dieser einfachen Beobachtung entstand die Zeit. Die Zeit ist ein Produkt unseres Denkens, die uns hilft unser tägliches Leben besser zu gestalten.
Unsere Erfahrung ist immer Gegenwart. „Hier und Heute“ Die Erinnerung ist immer Vergangenheit. Die Zukunft das sind unsere Pläne und Hoffnungen. Die meisten Menschen leben, entweder in der Vergangenheit oder in der Zukunft, aber selten in der Gegenwart. Die Menschen Leben wie in einem Traum. „Weisst du noch wie das damals, doch so schön war, “ oder “ Morgen wird sicher alles besser,“ sie Leben nie in der realen Zeit.
Während ich schreibe, sind die ersten Gedanken von mir schon wieder Vergangenheit. Meine Gedanken zum Thema sind Gegenwart und das Ende der Geschichte liegt irgendwo in der nahen Zukunft. Wenn wir Träumen, können wir ganze Dramen erleben und wenn wir erwachen wissen wir nicht, war das jetzt real oder habe ich geträumt, ähnlich verhält es sich auch mit den Tagträumen und da habe ich letzthin eine schöne Geschichte gelesen.
Wie die Zeit vergeht…
eine Zen-Geschichte
Ein junger Zen-Schüler kam zu einem grossen Zen-Lehrer und wünschte sich, eine wirklich tief gehende Belehrung. Der Meister war einverstanden und meinte; „Trink doch zuerst eine Tasse Tee, wenn wir Tee getrunken haben, werde ich dir diese tief gehende Belehrung geben. Nach dem der Meister ihm den Tee ein geschenkt hatte und der Schüler die Tasse zum Mund führte, verwandelte sich die Teetasse in einen grossen See, in einer schönen Landschaft.
Während er so dastand und die Gegend bewunderte, kam ein wunderschönes Mädchen von hinten an den See, um seinen Eimer mit Wasser zu füllen. Der junge Mann verliebte sich auf den ersten Blick und so geschah es auch dem jungen Mädchen. Er folgte dem Mädchen nach Hause und lernte ihre Eltern kennen. Die Eltern mochten den jungen Mann und er blieb dort und nach einiger Zeit heirateten die beiden. Bald kam das erste Kind zur Welt, ein Junge und zwei Jahre später folgte auch noch eine Tochter. Alle waren Glücklich und die Kinder gediehen prächtig.
Eines Tages wurde der vierzehn Jahre alte Sohn krank aber keines der Medikamente, die der herbei gerufene Arzt gab hat geholfen und innerhalb eines Jahres starb der Junge. Kurz danach, ging die Tochter in den Wald um Kräuter zu sammeln und wurde von einem Tiger angefallen und getötet.
Die Mutter konnte den Verlust der beiden Kinder nicht überwinden und ertränkte sich im nahen See. Die alten Eltern waren so verzweifelt, weil ihre Tochter und die beiden Enkelkinder gestorben waren, darum nahmen sie keine Nahrung mehr zu sich und starben auch.
Nach dem der junge Mann, alles verloren hatte was er je geliebt hatte, wollte er sich auch das Leben nehmen und ging zum See, gerade als er in den See springen wollte, da war er plötzlich wieder im Haus des Meisters, mit einer Tasse Tee in der Hand die er gerade an den Mund führen wollte. Die Teetasse in seiner Hand war immer noch heiss und es war kaum einen Augenblick vergangen und doch, lebte er in dieser kurzen Zeit, ein ganzes Leben. Während er so da stand, blickte er seinen Meister an und der sprach;
„Wie du siehst, gehen alle Phänomene aus dem Geist hervor, der Leerheit ist. Sie existieren nicht wirklich, ausser im Geist sie sind aber auch nicht nichts, was du erlebt hast war für dich real, es existiert aber nur im Geist und es geht vorüber wie ein Traum. Genauso Traum gleich ist das Leben, genauso eine Illusion wie du sie erlebt hast.“
Wie wir uns doch immer wieder selber täuschen und glauben alles um uns sei real.
Nacherzählt von zentao
Quelle: Yongey Mingyur Rinpoche
Buddha und die Wissenschaft vom Glück