In der Stille am offenen Fenster

   Die Zen-Gedichte von Ryokan einem japanischen Zen-Meister sind so voller Klarheit,

dass ich jedes Mal ein kleines Erleuchtungserlebnis erhalte.

 

In der Stille am offenen Fenster
Sitze ich in formeller Med­i­ta­tion
Trage mein Mönch­soberge­wand
Nabel und Nase in einer Linie
Ohren par­al­lel zu den Schultern
Mondlicht durchflutet den Raum
Der Regen hat aufgehört
Aber vom Dachvorsprung tropft es und tropft
Vollkommenen dieser Augenblick
In der unermesslichen Leere
vertieft sich mein Verstehen

Ryokan

 

09.03.2015 gepostet durch zentao

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Spuren im Sand

Tags: Achtsamkeit, Buddhismus, Fotos, Herz, Meditation, Ryokan, Weg, Weisheit, Zen

Spuren im Sand

Selbst wenn du so viele Bücher verschlingst,

 

Wie es Sandkörner im Ganges gibt,

 

Das ist doch alles nicht so viel wert

 

Wie das wirkliche Erfassen eines einzigen Zen-Verses.

 

Wenn du das Geheimnis des Buddhismus wissen möchtest,

 

Hier ist es:«Alle Dinge sind im Herzen!»

 

aus Ryokan, Alle Dinge sind im Herzen

 

28.05.2012 gepostet von zentao

der leuchtende Mond

 

Achtsamkeit

, Buddhismus, Meditation, Mond, leuchtend, Ryokan, Zen-Meister, Vergänglichkeit, Weisheit, Zen

Nachdem ihm ein Dieb, alles aus seiner Einsiedelei gestohlen hatte

schrieb Ryokan folgendes Haiku:

 

„Der Dieb liess ihn da

dort im Fensterrahmen steht

der leuchtende Mond“

er ist immer noch da

 

 

aus dem Lexikon der östlichen Weiheitslehren

14.o5.2012 gepostet durch zentao

Ein kalter Abend in meiner leeren Zelle….

 

Tags: Buddha, Buddhismus, Leben, Meditation, Menschen, Vergänglichkeit, Weisheit, Zen

Draussen, Tausende Bambusse,

Ein kalter Abend in meiner leeren Zelle…
Die Zeit flieht gleich dem Rauch der Räucherstäbchen.
Draussen, Tausende Bambusse…
Über meinem Bett, wie viele Bücher?…

 Der Mond kommt, um die Hälfte meines Fensters zu bleichen…
An allen Seiten hört man nur das Lied der Insekten.
In all dem ist ein Gefühl ohne Grenzen…
Aber sobald man einen Blick erhascht, verschwinden die Worte.

 Tausend Gipfel sind eingefroren von eisigem Schnee.
Auf zehntausend Pfaden keine menschliche Spur.
Tag für Tag tue ich nichts als Sitzen gegenüber der Wand.

Ryokan

4.05.2012 gepostet durch zentao