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Stille
Ich habe manchmal das Gefühl, Gedanken hätten ein eigenes Leben und es scheint mir oft, wie wenn sie unabhängig von mir entstehen und wieder vergehen würden. Kaum habe ich den Gedanken gedacht , will er sich wieder verflüchtigen, da ist ganz vage, eine Idee latent in meinem Kopf, eine ganze Gedankenserie die ich mühsam zu einem Satz zusammenbaue, wenn ich die Worte, die mir in den Sinn kommen nicht gleich aufschreibe, weiss ich im nächsten Moment nicht mehr, was sich da in meinem Geist abgespielt hat. Diese Gedanken Fetzen, sind so eine Art wild gewordene Kommunikation mit mir selber, je mehr ich versuche aufzunehmen, je mehr von mir verlangt wird und je mehr ich erledigen will, umso unruhiger werde ich und mein Gedankenkarussell dreht sich, wie wild.
In unserer Hektischen Zeit mit Internet, Handys und TV ist unser Geist oft überfordert und es summt in unserem Kopf oft wie in einem Bienenhaus. So zu leben, liegt nicht in der Natur von uns Menschen, viel mehr ist es unser Bestreben inneren Frieden zu finden und innerlich zur Ruhe zu kommen.
Peter Levine schreibt in seinem Buch, Sprache ohne Worte unser Körper kenne eine Sprache ohne Worte, die wir durchaus verstehen könnten, wenn wir den Körper einfach machen liessen. Der Körper habe ein feines vibrieren und Zittern, was wir oft als Unangenehm empfinden, und wir haben die Geduld nicht, einfach mal abzuwarten, und einfach mal beobachten, was denn jetzt geschieht. Genau das lernen wir in der Meditation, unseren Atem, unseren Körper und unsere Gedanken zu beobachten.
Was wir hingegen tun, wir werfen gleich beim geringsten Wehwehchen ein Schmerzmittel ein und unterdrücken so den Schmerz, der uns vielleicht nur sagen möchte, „nimm es etwas ruhiger und mach mal Pause.“ Auch in der Homöopathie ist es bekannt, dass wenn man Krankheitssymptome unterdrückt, tauchen sie einfach an einem anderen Ort und viel stärker als vorher wieder auf. Auch unser Ängste unterdrücken und verdrängen wir, so gut das geht. Wir können Nachts nicht mehr schlafen und nehmen lieber ein Schlafmittel,als unser Probleme zu lösen.
Wir unterdrücken oft auch unseres eigenes Wesen und leben nur durch unser Ich, dieses müssen wir aber in Frage stellen und uns Fragen wer wir hinter unserem Ego in Wirklichkeit sind. Die Angst vor dem Alleinsein, ist bei vielen Menschen der Hauptgrund ihrer Hektik im Alltag. Eine ungesunde Unruhe, die vom immer mehr und besser geprägt ist. Wir biedern uns bei anderen an, weil wir uns selber, als minderwertig finden. Unser Selbstwertgefühl ist nicht besonders entwickelt und wir versuchen, dies immer durch Aktionen zu kompensieren. Wenn wir alleine sind fühlen wir uns einsam und wir tun uns selber dauernd leid.
Wenn wir beginnen mehr Zeit in der Stille mit uns selber zu suchen und innerlich zur Ruhe kommen, bei einem Spaziergang in der Natur, nur ganz alleine oder bei einer Meditation. Die Einsamkeit war schon immer, ein Mittel um zu sich selber zurück zu finden. Das Alleine sein müssen wir wieder lernen, wenn auch nur, täglich für eine weile in einer kurzen Meditation. Was wir da lernen? schweigen, was wir da entdecken? Im Alleine sein entdecken wir uns selber und wir hören auf einmal, wieder unsere inner Stimme und wir entdecken eine ganz neue Kommunikation mit uns selber.
7.11.2011 Text von zentao
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