Tags: Buddhismus, Ich, Illusion, Vergänglichkeit, Unbeständigkeit, Leben, loslassen, Zen, Karma,
oder was ist das „Ego“?
Heute, während der Meditation, ist mir klar geworden,
„Alles was mich ausmacht ist Unbeständig und Vergänglich.“
Während der Meditation, habe ich einmal versucht festzustellen, „wo ist den nun das“ Ich?“ Ist es, in den Beinen oder in den Armen oder doch im Kopf? Dort wo ja auch die Gedanken herkommen. Fragen über Fragen, ich versuchte mal das ein wenig geordnet anzugehen und in der Meditation beobachtete ich das Ganze. Zuerst beobachtete ich, achtsam den Atem, dann den Körper und auch den Geist, die Gedanken und die Emotionen. Mir schmerzt schon lange die Beinsehne des rechten Beines und ich fragte mich, bin ich dieser Schmerz? Ist mein „Ich“ oder „Ego“ (Wikipedia) im rechten Knie? Ich Atmete tief in das rechte Knie und beobachtete, was geschieht jetzt. Nach einer Weile beobachtete ich das alles aus einer gewissen Distanz. Wie wenn ich Von Aussen zuschauen würde. Der Schmerz im Knie veränderte sich in dieser Zeit wesentlich. Ich spürte Wärme und der Schmerz hörte dann fast auf. Der Schmerz tauchte nach einer Weile, im anderen Knie auf, nach weiterem beobachten,wanderte er durch den ganzen Körper. Es war nicht so einfach wie es hier tönt. Ich war nahe daran die Sitzung aufzugeben. Das „Ich“ begann sich zu wehren, ich fragte mich, „bin ich blöd, das alles hat doch keinen Sinn,“ das war das „Ego“ mein „Ich“. Alles war sehr unruhig und Unbeständig. Aber je besser ich beobachten konnte umso ruhiger wurde ich. Ich beobachtete folgendes:
Ich kann nirgends in meinem Körper ein „Ich“ oder „Mein“ feststellen. Weder in meinen Armen noch in meinen Beinen. Es tauchen immer wieder Gedanken von Selbstmitleid auf, aber nichts, das sagen kann, “ hallo ich bin das „Ich.“ Ein Haufen von Knochen, Muskeln, Sehnen, Blut und Zellen, umgeben von einer Haut. Eigentlich ein Perfektes Gebilde aber nichts festes,bestehendes. Alles aus Einzelteilen, nichts festes, nichts bleibendes, alles unbeständig und vergänglich.
Mein Körper besteht aus fünf Gruppen so genannten fünf Skandas oder5 Daseinsgruppen. Körperlichkeitsgruppe; (Augen,Ohren Nase Mund und der Geist) Gefühlsgruppe; Wahrnehmungsgruppe; Geistesformationsgruppe;
Wie es im Herzsutra heisst; Form ist Leerheit,Leerheit ist Form…
Ich habe einmal alle Stationen meines Leben angeschaut, inklusive Fotos. Bin ich das „Ich,“ auf dem Foto mit fünf Jahren, oder ist es eventuell auf den Fotos vom Militär. Auch auf den Fotos von meiner Hochzeit ist es auch nicht zu finden. Das was ich für mein „Ich“ gehalten habe ist nur eine Illusion, die ich selber aufgebaut habe. Es war viel Arbeit und unnötig verbrauchte Energie.
Ich habe es aufgegeben, da ist nirgends wo ein „Ich“ zu finden. Dieses „Ich ist Traumgleich, wie eine Illusion und ist eine Kette von „Ich“ Gedanken, angefangen bei meiner Geburt bis zum heutigen Tag. Was ich gefunden habe ist eine Vielfalt von Zuständen; angefangen mit den Schmerzen über Emotionen, Gedanken (kommen und gehen ) Wärme und Kälte bis zu meinen Minderwertigkeits und Grössenwahn Vorstellungen. Meine ganzen Vorurteilen die ich ein ganzes Leben mit mir herum getragen und gepflegt habe. Das was wir das „Ich“nennen ist nur eine Vorstellung von einer Ansammlung von Gedanken über meine Person. Entstanden in den ersten Jahren des noch jungen Lebens. Alles Positive und auch Negatives, was einmal über mich gesagt wurde, habe ich auf gesogen, wie ein Schwamm. Ein Prozess der nie aufhört, solange ich Lebe. Wir hören ja so gerne zu, wenn jemand etwas nettes über uns sagt. Es muss nicht einmal war sein. Wir glauben fast alles ohne zu hinter fragen. Da ist nichts, was ich wirklich mein Eigen nennen könnte. Es ist nur eine Geschichte, nicht mehr, die so oder so, einige Jahre nach meinem Leben, vergessen sein wird. Und doch sind wir so oft Unzufrieden mit unserem Leben. Wir meinen, da sei ein Mangel, wir haben immer zu wenig und wollen immer mehr. Das ist das Ego oder „Ich“ das um seine Existenz Angst hat. Wenn ich versuche das egozentrische „Ich“ los zu werden, wird es zum Selbstläufer. Das „Ich“ wehrt sich auf unangenehme weise. Dabei müssen wir das „Ich“ ja nicht aufgeben oder sogar töten. Wir müssen dem „Ich“ die Macht nehmen die es über uns hat. Wenn wir Erkennen das „Ich“ ist nur eine Illusion und es Existiert nicht wirklich. Dann sind wir auf dem richtigen Weg. Die wirkliche Arbeit an mir beginnt jetzt.
Ein alter weiser Mönch wurde einmal gefragt. „Was ist die Essenz aller Weisheit? Die klare Antwort war,
“ Kein „Ich“ keinProblem
Hier beginnt der Ansatz von Buddhas Lehre. Die tiefe Einsicht in die Beschaffenheit der Phänomene er öffnet den Blick in die Unbeständigkeit und das vollkommene Verwobensein mit dem Universum. Nichts entsteht aus sich selbst heraus und nichts wird von einem Schöpfergott hervorgebracht, sozusagen von aussen. Alles entsteht aus den vor-hergehenden Voraussetzungen und Bedingungen. Das Verstehen der gegenseitigen Abhängigkeit bringt natürlicherweise Mitgefühl hervor. Je tiefer das Verstehen, desto tiefer das Mitgefühl. Je tiefer wir das Naturgesetz der „Entstehung in Abhängigkeit“ begreifen, desto freier fühlen wir uns. Einmal mehr erweist sich die Bewusstwerdung nicht als Belastung, sondern als Quelle des Vertrauens und der Befreiung. Die Angst, dass wir, angesichts dieser universalen Ordnung, uns in unausweichlichen Bahnen der Gewohnheitsenergie befänden, ist rein theoretisch. Praktizierende Meditierer/Innen erfahren täglich, dass die Achtsamkeit zunehmend einen Raum grösserer Entscheidungsfreiheit er-öffnet.
aus, jenseits des Selbstbildes. Text. von Dharmacharya Marcel Geisser
Aber jetzt weiss ich es, es gibt kein „Ich.“
Wenn ich, ich oder mein sage, so ist das nur eine Gewohnheit. Die ich zwar täglich brauche aber keine wirkliche Bedeutung mehr für mich hat. Keine Sorgen, keine Minderwertigkeitsgefühle mehr. Ohne die vielen „ich will, ich muss, ich brauche“ oder „was denken auch die anderen,“ geht es mir viel besser. Die Vergangenheit ist endgültig vorbei. Die Zukunft ist nicht mehr Wichtig. Ich lebe jetzt, so Bewusst wie es mir möglich ist. Das Leben ist schön.
29.09.2007 Text von zentao
überarbeitet 2804.2009
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