
Espresso -sehr angenehm !
Wer nur das tut was er/sie liebt, der wird in der Regel, dick faul und unbeweglich. Das bin ich alles noch nicht, doch mir geht es sehr gut und die Versuchung ist gross, gegenüber mir selber, allzu grosszügig zu sein. Wie alle Menschen, liebe ich das Angenehme mehr als das Unangenehme, und das scheint mir ganz normal. Im Unangenehmen ist viel Lernstoff drinn, das wüssten wir eigentlich, doch wir ignorieren das grosszügig.
Das war mir in Jungen Jahren noch nicht bewusst und einiges an Unangenehmen habe selber erfahren und auch ich musste meine Lektionen lernen. Eine meiner grössten Lektionen war, als ich vor ca. 23 Jahren, ganz knapp an einem Rollstuhl vorbei schlitterte, das war auf einer Reise in Österreich, wo ich in einem Reisebus, bei einem Bremsmanöver des Chauffeurs durch den Bus flog und mir den Rücken brach, ein so genannter Kompressionsbruch, wo der eine Wirbelkörper zertrümmert ist und der andere kann die Last nicht mehr tragen, die Folge wäre eine Querschnittlähmung. Danach habe ich mein Leben um 180° Grad gedreht und mein Leben stark verändert. Im folgenden Jahr habe ich einen Kurs in Zen-Meditation besucht und bin heute noch dabei. Rückschau eines Zenschülers
Das Angenehme war noch nie ein guter Lehr-Meister. Die angenehmen Dinge versuchen wir festzuhalten und am liebsten würden wir sie speichern für die Ewigkeit. Zum Glück geht das nicht, alles geht vorbei, das Angenehme und zum Glück geht auch das Unangenehme vorbei. Oft ist das was wir im Leben ablehnen, genau das Thema, welches uns auf den richtigen Weg bringen könnte, darum ist es gut auch das, was wir nicht wollen, einmal etwas näher zu betrachten, und uns vielleicht mit dem Thema, ganz wenig an zu freunden.
Alles Lebende irrt sich: Wir halten für Glück, was Unglück bedeutet,
und weinen über das Unglück, das gar keines ist.
Wir alle kennen das Kind, dessen Tränen plötzlich einem Lachen weichen,
wenn man ihm einen Keks hinstreckt.
Was wir Menschen Glück nennen,
ist nicht mehr als diese Freude über einen Keks.
Kodo Sawaki
Wir irren uns immer – das was für uns, im Augenblick angenehm ist, genau das kann für uns, irgendwann, in späterer Zukunft, die Ursache, der Krankheit sein, die dann vielleicht ausbricht. ( oder auch nicht ) Nur wenn wir wissen, das angenehm und unangenehm, nur Zustände sind, die wieder vorbei gehen und wir uns dessen bewusst sind:
„angenehm hat mit wollen zu tun und unangenehm ist pure Ablehnung, das Lern-Ziel, währe hier, das abgelehnte, einfach annehmen und das unangenehme zu akzeptieren und die Dinge einfach geschehen lassen.“
Alles, was wir irgendwann einmal als angenehm erlebt haben,
wollen wir verewigen.
Das ist die so genannte samsarische Energie,
eine unfassbar starke Energie:
Es entstehen immer neue Illusionen
aufgrund von egozentrischem Verlangen.
Marcel Geisser, Die Buddhas der Zukunft
erstveröffentlicht: 17.09.2014 Copyright©zentao
10.08.2018 Copyright©erwingrob