Der Tagesspiegel fragt in einem Beitrag Wie der Buddha ins Bad kam
Würden sich Thais, Inder oder Chinesen ein schmuckes Kruzifix übers Klo hängen?
eher nicht.
Warum stellen sich dann viele Deutsche auf einmal Buddha-Figuren ins Haus?
goldene Buddhafigur aus China
Wenn man in Warenhäuser, Einrichtungshäuser und Baumärkten unterwegs ist fallen einem überall Budda Figuren in allen Grössen, Formen den verschiedensten Materialien auf, Buddha für das Badezimmer, für den Wohnraum und Buddhas für den Garten, beliebt sind Buddhas am Gartenteich.
Allein der Otto-Versand, um nur ein Beispiel zu nennen, bietet 26 verschiedene Buddha-Figuren an (buddhistische Mönche nicht mitgezählt), vom Modell „Happy Buddha“ über den „Lachenden Buddha“ bis zum „Ruhenden Buddha“ sowie Buddhas aus den Kollektionen „Wohntraum“, „Casa“ und „Home Affaire“. Es handelt sich zwar noch nicht um ein Massenphänomen, aber fest steht: Gut 2400 Jahre nach Siddhartha Gautama zieht der weise Mann aus Asien in immer mehr deutsche Häuser und Gärten ein. Sind die Buddhas also Teil einer Sinnsuche, die den Westen nach Jahrhunderten der Säkularisierung erfasst hat? Stehen sie für eine neu erwachte Spiritualität? Ich glaube nicht. Jedenfalls wäre es die erste religiöse Bewegung, die ihren Anfang in Obi- (Steinzeug-Buddha, witterungsbeständig, 49,99 Euro), Roller- (Dekofigur, 15 cm hoch, 5,99 Euro) und Butlers-Filialen (Buddha mit Teelichthalter, 29,90 Euro) genommen hat