Tags: Gehmeditation, Achtsamkeit, Meditation, Buddhismus, Zen, Menschen, Leben, Alltag, Glocke, Erkenntnis
Zu beginn der Gehmeditation, schlägt ein Mitschüler eine kleine Glocke, es ist das Zeichen um die Gehmdition zu beginnen. Ob wir mit dem linken oder rechten Bein beginnen ist unwichtig, wir beginnen einfach achtsam, und in einer geraden Haltung, den Blick leicht gesenkt, vor uns auf den Boden. So gehen wir schweigend, auch unser Geist sollte schweigsam sein, wenn Gedanken aufkommen, lassen wir sie einfach vorüber ziehen.
Wenn wir gehen dann gehen wir langsam, bewusst und achtsam Schritt für Schritt, einen Schritt vor den anderen. Jeder geht so wie es seinem Gefühl entspricht, achtsam mit allen Sinnen, Hier und Jetzt. Wir atmen ein und wir atmen wieder aus, ein und aus. Einmal einatmen hält für zwei bis drei Schritte an und das Ausatmen noch etwas länger. Wir atmen Bewusst, als währe es unser letzter Atem.
Den Rücken halten wir gerade, ohne Steif zu sein, locker mit einer auch innerlich aufrechten Haltung.Wir versuchen mit unseren Augen, einen imaginären Punkt vor uns am Boden zu fixieren und blicken dorthin wohin wir gehen wollen. Wir versuchen so natürlich wie möglich zu gehen ohne übertriebenes Füsse heben und senken, ein einfaches Gehen, wie wir auch am Strand gehen würden, aber dennoch voll konzentriert.
Die Arme sind, entweder vor dem Bauch, gefaltet oder wir lassen sie an der Seite herunterhängen, aber auch dies sollte jeder so machen wie es ihm/ihr wohl ist.
Wenn wir in der Gruppe gehen, achten wir darauf, dass unser Abstand zum Gehenden vor uns in etwa gleich bleibt, wir halten ein ruhiges Tempo ein ohne rennen oder einschlafen.
Während wir gehen lächeln wir ein leichtes Lächeln, wir lächeln uns selber zu, was immer uns bewegt wir lassen es zu. Das lächeln ist wie ein Schalter, der unsere schlechte Stimmung ausschaltet und unseres innere Licht anschaltet. Wir lächeln unsere Gedanken, Emotionen und unseren Sorgen an.
Wir sind Achtsam auf den Atem konzentriert und wenn Gedanken Emotionen und Sorgen aufkommen dann lassen wir sie vorüberziehen, genau so wie in der Sitzmeditation.
Dann gehen wir wieder, achtsam im gegenwärtigen Augenblick weiter. Schritt für Schritt, wir Atmen achtsam weiter.
In achtsamen Gehen machen wir zwei Runden um das ganze Dojo, um das Ende der Gehmditation anzuzeigen, erklingt wieder das Glöcklein und kehren anschliessend wieder zur Sitzmeditation zurück.
Wenn du Gehmeditation übst und erkennst, dass du auf dem schönen Planeten Erde schreitest, wirst du dich selbst und deine Schritte in einem ganz anderen Licht sehen und von den engen Sichtweisen und Begrenzungen befreit werden.
Thich Nhat Hanh, Das Glück einen Baum zu umarmen
Thich Nath Hanh pflegt zu sagen;
„Wenn ihr eine Glocke hört, sollt ihr für diesen Augenblick stehen bleiben und achtsam dieser Glocke zuhören.“
„Höre, höre, dieser wunderbare Klang bringt mich zurück zu meinem wahren Selbst“
„Eine Glocke ist ein Bodhisattva, sie hilft uns zu erwachen.“
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Diese Meditation können wir auch im täglichen Leben anwenden, immer dann wenn von irgend wo, eine Glocke ertönt, unterbrechen wir unsere tägliche Aktivitäten, halten inne und wir lauschen in uns. Wir stehen mitten drin und innen ist Stille und rundum tobt das Chaos. Wir klinken uns einfach aus. Während wir lauschen versuchen wir einmal mehr, uns selber zu, zu lächeln. Aus diesem Lächeln schöpfen wir wieder neue Kraft, für den weiteren Tag. So ein Lächeln ist ansteckend und vermehrt sich mit jedem weiteren Lächeln.
10.02.2012 Text neu überarbeitet von zentao
erstveröffentlicht im März 2008
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