Tags: Achtsamkeit, Alltag, Augenblick, Buddha, Buddhismus, Frieden, Gedanken, Karma, Leben, Menschen, Vergänglichkeit, Zen
Mein Leben lang wusste ich immer;„was ich nicht will“ und danach richtete ich mein Leben aus, ein Leben mit sehr viel Abwehr. Etwas einfach mal akzeptieren, das war mir fremd, ich suchte immer das sprichwörtliche Haar in der Suppe. Ich wollte immer noch meine Meinung sagen und vor allem meinte ich hätte doch immer recht. Ablehnung oder auch Aversion beherrschte mein Leben, aber auch die Gier war mir nicht unbekannt, aber auf etwas verzichten viel mir leichter als meine Wut zu beherrschen. Ich habe gelernt, dass die Ursachen unserer Unzufriedenheit (Leiden), Begehren, Abneigung und Unwissenheit sind.
Dabei war ich nicht wirklich auf meine Mitmenschen wütend, die Wut galt fast immer mir selber. Ich hatte meistens zu hohe Erwartungen, ich war mit mir selber unzufrieden. Was ich alles meinen Mitmenschen antat, war mir damals nicht bewusst. Denn heute weiss ich; „wir bekommen immer das was wir geben“ und ich habe viele Worte im Ärger gesagt.
Im Buddhismus gibt es so etwas wie Gut und Böse nicht, es ist besser von heilsam und unheilsam zu sprechen, schlussendlich ist es immer Unwissenheit. In der Meditation erkennen wir die Ursachen von unserem unglücklich sein und wir finden Wege um den hochkommenden Ärger und Wut zu erkennen. Solange wir kämpfen werden wir immer unseren Emotionen ausgeliefert sein. Heute frage ich mich oft, war ich das wirklich, ich bin heute ein anderer Mensch.
Wenn es aber um meine persönlichen Wünsche ging, konnte ich mich nie entscheiden. Alles was ich bin, ist mir geschehen, vermutlich weil ich mich nie entscheiden konnte. Im nachhinein kam ja immer alles gut, nur ich brauchte meine Zeit, bis ich begriff, dass ablehnen und kämpfen, nur in eine Sackgasse führt. Zum Glück habe ich vor 18 Jahren die Zen-Meditation kennen gelernt und ich habe mit mir und dieser inneren Kraft meinen Frieden geschlossen. Zwei Worte begleiten mich heute; „annehmen und akzeptieren“ es ist so wie es ist und endlich bin ich ein zufriedener Mensch.
Es ist ausserordentlich schwierig und anstrengend, sich der inneren und äusseren Ablenkungen voll bewusst zu werden; doch nur durch das Verstehen ihrer Natur und ihrer Wirkungsweise und nicht, indem man sie ablehnt, findet man jene umfassende Konzentration.
Krishnamurti, Vollkommene Freiheit
21.11.2012 Copyright©zentao