Ego
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Begierdelosigkeit
Es gibt Leute, die mich fragen, wie man nicht begehrt. Sie begehren die Begierdelosigkeit. Sie haben irgendwelches spirituelles Geschwätz gehört oder gelesen, daß man die Seligkeit erlangt, wenn man ohne Begierden ist. „Wenn du nichts begehrst, bist du frei, wenn du nichts begehrst, hört alles Leid auf.“ Jetzt begehren sie diesen leidlosen Zustand – und fragen, wie man nicht begehrt! Ihr Kopf führt sie an der Nase herum. Sie begehren immer noch, nur hat sich jetzt das Ziel verändert. Früher wollten sie Geld, Ruhm, Ansehen, Macht. Jetzt wollen sie das Nicht-Wollen. Nur das Objekt hat sich verändert, sie selbst aber bleiben gleich und ihr Wollen auch, nur ist es jetzt versteckter.
Osho, Das Buch der Geheimnisse Band 1
03.09.2013 gepostet durch zentao
Wie wahr sind doch diese Worte – das EGO oder auch ICH genannt passt sich immer schön an. Einzel-EGO – Gruppen-EGO – Nationen-Ego – wir werden es nie los. Wir können nur lernen mit diesem ICH zu leben. Sobald wir etwas ablehnen oder etwas wollen ist es bereits wieder aktiviert – Buddha hat „nicht greifen“ empfohlen und das „nicht greifen“ ist ein nicht reagieren auf unsere Gedanken in unserem Kopf (Geist)und das ist leider keine leichte Übung, das ist harte Arbeit, das bedeutet Achtsamkeit nochmals Achtsamkeit und nochmals Achtsamkeit.
03.09.2013 Copyright©zentao
Wenn wir mit der Zen-Meditation beginnen, so machen wir das oft nicht so ganz freiwillig. Sehr oft erleben wir eine sehr unangenehme Zeit und mit der Zen-Meditation versuchen wir den Dingen die uns geschehen sind auf den Grund zu gehen und erwarten ganz schnelle und positive Verbesserungen unseres Lebens. Egal was immer, wir wollen es anders als es zurzeit ist. Doch so einfach wie viele meinen, ist es nicht. Zen ist ein lebenslanger Weg, der einiges in uns bewegen kann, doch auch da gibt es keine Wunder.
Als ich vor bald 20 Jahren, mit meditieren anfing war ich mit mir und meiner Umwelt unzufrieden und hoffte einiges in meinem Leben zu verbessern und ich war nach meinem ersten Zazen angenehm überrascht, trotz Schmerzen wo ich dachte, was mache ich hier und eigentlich wieder aufstehen wollte, doch ich zog es durch.
Der Zen-Weg ist kein leichter Weg und oft geben die Zen-Schüler viel zu früh auf. Es braucht Ausdauer und Durchhaltewillen und die Bereitschaft sich selber zu ändern. Ich erlebe immer wieder junge Menschen die zu uns ins Zazen kommen und sie sind begeistert, sie kommen zwei, drei Mal und kommen nicht wieder. Sie erwarten zu viel, in zu kurzer Zeit und vorallem erwarten sie eine Heilung ihrer Probleme, die einfach Zeit brauchen
Wir wollen es anders und zwar subito, Instant-Heilung ohne Anstrengung, am liebsten mit einem Klick und alles ist wieder gut. Aber so geht es nicht, das wäre schon all zu leicht. In vielen Menschen herrscht Krieg in ihrem Geist und diesen Krieg müssen wir zuerst erkennen und willens sein ihn auch zu beenden. Es braucht eine gewisse Zeit bis wir wirklich verstehen, was da oben in unserem Kopf abgeht, es gibt in uns eine mächtige Kraft, das sind wir selber, das ist unser Ich oder auch Ego genannt und wir kämpfen Buchstäblich gegen uns selber. Dies müssen wir aber zuerst Mal erkennen.
In TV und Videos schauen wir uns Horror und Kriegsfilme mit den schlimmsten Szenen an und wir meinen das habe nichts mit uns selber zu tun. Dabei übersehen wir die Tatsache, dass wir alle sterblich sind, doch das blenden wir lieber aus. Erst wenn uns bewusst wird, das wir alle endlich sind und das wir, tief in unserem inneren extrem verletzlich sind. Erst wenn wir unsere Sterblichkeit und Verletzlichkeit akzeptiert haben und es uns bewusst wird, dass es allen Menschen genau gleich geht.
Nur durch die Zen-Meditation alleine wird unser Leben nicht besser, besser wird unser Leben durch Achtsamkeit. Achtsamkeit ist so ziemlich das Wichtigste im Zen, denn ohne Achtsamkeit würde es kein Zen geben. Es ist unglaublich was wir durch das Beobachten unseres Atem erreichen können, beim achtsamen Beobachten unseres Atem, wird es ruhig in unserem Geist, es wird still, nicht sofort, doch mit jeder Meditation kommen wir unserem Ziel etwas näher. Das Ziel ist weniger Unruhe in unserem Geist. Eines der besten Ergebnisse die mir geschahen war, dass ich mit mir selber wieder in Kontakt kam, ich spürte mich wieder.
Doch wenn wir wirklich etwas verändern wollen, dann müssen wie üben, üben und nochmals üben, denn von nichts kommt nichts. Im Zen spricht man vom Anfängergeist, als Anfänger, sind wir noch offen für neues und der Anfänger ist in einer Art von positiver Wachheit, die wir uns nach Möglichkeit bis ins hohe Alter bewahren sollten.
Wir haben festgestellt, dass unsere Aggressionen in uns, eine der Ursachen unseres unglücklich sein ist, wenn wir das einfach nur akzeptieren, so ist das der erste Schritt zur Veränderung zum Besseren.
30.06.2013 Copyright©zentao
Die Kommentare sind wieder einmal besonders lesenswert
Buddha bewegt
Ärger über Kunstaktion am Viktualienmarkt
Buddha bewegt
Die Buddha-Statue auf dem Viktualienmarkt erhitzt einige Gemüter. (Foto: dpa)
Kunst oder Blasphemie? Die gekippte Buddha-Statue auf dem Viktualienmarkt verärgert einige Buddhisten. Sie empfinden die Kunstaktion als religiösen Affront – das Kulturreferat hingegen sucht gerade die Diskussion und erklärt den Sinn des Kunstwerks.
Eigentlich liegt er am Rand des Treibens, der goldfarbene Buddha auf dem Viktualienmarkt. Nur wer zufällig den Weg zwischen Pschorr-Biergarten, Nymphenburger-Sekt-Stand und einem Gemüsehändler wählt, kommt an der dann durchaus auffälligen Kunstinstallation vorbei.
500 Kilogramm wiegt der sitzende, meditierende Buddha, der wie umgeworfen am Boden befestigt ist. „Made in Dresden“ steht auf der Unterseite und so lautet auch der Titel des Werks von Han Chong.
Nun sorgt der Buddha für Ärger. Einige Buddhisten in München fühlen sich von der liegenden Statue in ihrer religiösen Ehre getroffen. Es regt sich Widerstand. Die buddhistische Nonne Tenzin Wangmo etwa steht seit einigen Tagen immer wieder mit einem Schild vor der Statue, mit dem sie sich für die Aktion bei Touristen entschuldigt. „I’m ashamed of Munich“, steht da geschrieben. Sie schäme sich für München und – weiter – man möge doch bitte diese religiöse Provokation vergeben. „Ich finde, es ist ein Affront gegen unsere buddhistischen Gäste“, sagt sie.
Ich finde das tut doch dem Buddha nicht weh, ganz persönlich finde ich dies eine sehr schöne Statue. Buddha bleibt Buddha ob liegend oder sitzend. Eine richtige Buddhastatue muss, wenn schon geweiht sein, durch eine Zeremonie und diese ist nur ein Kunstprojekt.
Jede Verherrlichung provoziert doch auch das Gegenteil. Was weh tut ist in den Köpfen der sogenannten Gläubigen, deren Ego ist verletzt. Auch das ist das Ego – dieses Mal ist es das Gruppen Ego. Ego bleibt Ego.
Es gibt eine Geschichte von einem buddhistischen Wandermönch der in einem kalten Winter in einem Kloster in der ungeheizten Meditationshalle ein Feuer machen wollte und weil er fror und weil kein Holz da war nahm er die hölzernen Buddhastatuen vom Altar und machte damit sein Feuer. Als der Abt des Kloster dies sah schrie er den Mönch an wie kannst du nur die Buddhas verbrennen und der Mönch meinte nur mir war kalt und das ist auch nur Holz da ist nichts heiliges und es brennt doch und gibt warm.
Man muss auch das praktische sehen… wenn etwas heilig ist, so kann es nur im Herzen heilig sein, materielles kann nie heilig sein.
was meint ihr ?
24.05.2013 gepostet durch zentao
auch noch gesehen
http://stadtrandblog.wordpress.com/2013/05/24/kunst-im-offentlichen-raum-a-so-a-schmarrn/
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/aerger-ueber-kunstaktion-am-viktualienmarkt-buddha-bewegt-1.1679470
http://blasphemieblog2.wordpress.com/2013/05/24/gekippte-buddha-statue-herhitzt-einige-gemuter/
http://imyohorengekyo.wordpress.com/2013/05/24/der-liegende-buddha/
Tags: Atem, Buddhismus, Ego, Fotos, Gedanken, Geschichten, Meditation, Musik, Spiritualität, Vergänglichkeit, Zen

vor meinem Fenster
*
ich sitze auf meinem Kissen
ich beobachte meinen Atem
ein…aus…ein…aus..
habe ich da Licht im Badezimmer gelöscht?
Gedanken sind nur Gedanken
ich lass sie vorüberziehen…
mein gewöhnlicher Geist(EGO)
versucht mir Geschichten zu erzählen
ein atmen …ausatmen…
ein…aus…ein…aus…
ich werde schläfrig…
den Atem beobachten
geschehen lassen…
irgendwo hämmert jemand…
da ist nur Lärm….
irgendwoher höre ich Musik…
einfach hören ohne festhalten…
ich kehre immer wieder zu meinem Atem zurück
die Gedanken und Gefühle
drehen sich wie ein Karussell
das Gedanken Karussell dreht sich immer langsamer
was ich höre dritt in den Hintergrund
ich bin ganz hier bei mir
ich höre den Lärm und die Musik weit entferntÂ
unwichtig
die Knie schmerzen
 ich beende meine Meditation für heute
die Erleuchtung muss noch ein Weilchen warten
Â
29.08.2012 Text von zentao
Tags: Achtsamkeit, Alltag, Angst, Ärger, Augenblick, Buddha, Buddhismus, Ego, Gedanken, Glück, Leben, Menschen, Sorgen, Vergänglichkeit, Weisheit, Zen
Zur Zeit lese ich ein starkes Buch
mit dem Titel Mind Fuck von Petra Bock
– Warum wir uns selber sabotieren und was wir dagegen tun können –
Mind Fuck habe ich für mich als Geistes Vergewaltigung übersetzt und genau das tun wir dauernd der eine etwas mehr als der andere, aber genau das tun wir. Darüber wurde schon sehr viel geschrieben, aber in Mind Fuck wird einmal erklärt was wir uns da an tun, ein etwas anderer Blickwinkel über diese Selbstverurteilung und geistige Vergewaltigung in uns selber.
Ich habe ja auch schon einiges darüber geschrieben, nur ich schreibe in der Regel über das ICH/EGO und was dieses mit uns anstellt, und dieses EGO ist ein Teil von mir selber. Es sind unsere Gedanken und mit den negativen Gedanken vergewaltigen wir unser Selbst. Es sind diese alten Muster in uns selber, die wir teilweise von unseren Familien und unserer Umwelt übernommen haben. Es sind dies Momente in unserem Leben, wo wir geistig vergewaltigt wurden, diese Augenblicke, wo irgend ein Lehrer sagen durfte: “ aus Dir wird ja doch nichts“ oder wenn wir etwas wichtiges sagen wollten, uns einfach das Sprechen verboten wurde. Alles was uns je angetan wurde haben wir gelernt, dass das richtig sei. In jedem von diesen Momenten wurde unser Geist vergewaltigt und heute tun wir uns das selber an. Jedes Mal wenn in unserem Leben, ein ähnliches Erlebnis geschieht, tauchen aus der Vergangenheit Bilder auf und wir reagieren selber so, wie wir es früher erlebt haben und wir reagieren immer falsch und wir sagen Dinge, die uns später leidtun.
Wann geschieht dieser Mind Fuck – Geist-Vergewaltigung oder anders gefragt;
„ was vergewaltigt unser Selbst?“
Es sind die Sorgen, Ängste, Wut, Scham, Schuldgefühle unserer Grössenwahn genauso wie wenn wir uns klein fühlen und am liebsten in den Boden versinken möchten. Wir meinen wir seien nicht so viel Wert wie andere.
Wenn wir uns mit anderen vergleichen, dann vergleichen wir uns ja immer mit denen, die es Besser haben als wir und schon fühlen wir uns schlecht.
Wenn wir uns selber herunter machen, mit Worten wie; „Mensch bin ich blöde“ oder diese Fäkalsprache die manche im Alltag benutzen.
Wenn wir aggressiv oder depressiv sind, wenn wir jammern und die Schuld bei den anderen suchen. Wir haben unser Vertrauen zu uns selber verloren, wir sind ohne Selbstbewusstsein.
Dabei wäre es so einfach, wenn wir mit uns selber so umgehen würden, wie mit unserem Besten Freund. Wie das geht habe ich hier geschrieben.
Sei dir selber ein guter Freund
Was müssen wir tun? Ganz einfach, wir müssen die Macht und die Verantwortung für unser Selbst wieder selbst übernehmen und aufhören Macht und Verantwortung an andere abgeben. Wenn es uns bewusst wird, was da in uns abgeht, dann können wir diese innere Fremdherrschaft stoppen und wieder unser eigenes Leben, leben.
Der Buddha meint dazu;
Nimm Dich selbst in Liebe an
und sei Wachsam heute – morgen – immer!!
Bevor Du andere gerade bigst,
musst Du erst etwas viel Schwierigeres tun
dich selber gerade biegen.
26.08.2012 Text bei zentao
Zum Thema auch noch lesen
das Ego aushebeln
Veränderungen
Heute ist das Morgen, worüber wir uns Gestern Sorgen gemacht haben.

Herzblume
Freudefinder schreibt in Ihrem Blog, Völlig unterbewertet – die Demut – die Demut sei die Reife Schwester des Stolzes, aber so einfach ist es nicht,
der Stolz ist ein Produkt des Egoismus, Stolz ist immer Ego gesteuert. Auch ein verdienter Stolz hat eine egoistische Färbung, weil es immer mit meinem Ich zu tun hat und alles wo, der Ich-Gedanke im Vordergrund steht; „ich bin gut“ ist egoistischer Herkunft. Klar tut Stolz gut, keine Frage, aber da hat Demut keinen Platz, Stolz verdrängt die Demut. Wenn Stolz und Demut Schwestern sind, dann sind, sie sehr ungleiche Schwestern.
Die Demut, entsteht, wenn wir uns innerlich beugen, vor Gott oder wem auch immer. Wenn Demut entsteht, fällt unser ganzes egoistisches Gebäude zusammen und aller, noch so verdienter Stolz verschwindet. Ich glaube eher Demut und Stolz haben ein Verhältnis, zu einander, wie Fett und Wasser. Wasser perlt am Fett einfach ab, genauso perlt Stolz an der Demut ab. Wir sind entweder Stolz oder demütig, demütig Stolz sein, passt einfach nicht zusammen. Stolze Menschen wollen bewundert werden und wollen auf keinen fall demütig sein.
An Demut kann nichts haften, den Demut entsteht, tief in uns, wenn wir etwas grösseres als wir selber erleben oder in der Natur, beim Betrachten einer Blüte, da kann es geschehen, dass wir, augenblicklich demütig werden.
Demut ist absichtslos, ohne Bewerten. Demut geschieht nur im Augenblick. Wir können nicht entscheiden ob wir jetzt demütig sein wollen, Demut kommt zu uns als ein starkes Gefühl, oder sie kommt nicht. Wer echte Demut erlebt hat, der spricht vermutlich nicht darüber. Wie klein und Bedeutungslos wir in Wirklichkeit sind, das können wir dank der Demut erfahren. Demut gehört niemandem, keiner Kirche und keiner Religion.
Demut geschieht im Stillen, im Gebet, in der Meditation, in der Gartenarbeit, hingegen der Stolz, ist in der Menge, im geschehen, in der Handlung zu Hause.
Demut ist eine Erfahrung, die uns als Mensch weiterbringt.
24.06.2012 Text von zentao
zum Thema auch noch lesen:
auf den Bergspitzen des Stolzes…
Tags: Achtsamkeit, Alltag, Buddhismus, Ego, fotografieren, Fotos, Leben, Meditation, Menschen, Vergänglichkeit, Weisheit, Wetter, Zen
Das Wetter ist so wie es ist, und doch hat es starken Einfluss auf meine Befindlichkeit,auch wenn ich dies nicht wahrhaben will. Man sagt ja, dass der Geist und der Körper Eins seien, oder es zumindest sein sollten, aber mein Körper macht da nicht mit, oder ist es der Geist der klemmt, auf jedenfalls, bei schönem und warmen Wetter, ist da eine Harmonie, zwischen den beiden und mir geht es einfach nur prächtig. Sobald es kühler wird, obwohl ich meine auch solches Wetter, zu lieben, legt sich mein Körper da quer und meldet mir allerlei Zipperlein, wie Rückenschmerzen und eine allgemeine Unlust, irgend etwas zu tun. Um da rauszukommen ist Bewegung am Besten, aber wie bringt man dies, diesem Gebilde von Körper und Geist bei? In solchem Momenten, spüre ich wie mein Ego, stärker wird, an sonnigen Tagen, ist es scheinbar abwesend, aber das Ego ist immer da, im Hintergrund, lauert es auf seine Chance, mein Leben, etwas durcheinander zu bringen. Um die Worte kurz zu machen, ich packte meine Kamera und bin raus an die Limmat beim Stausee und habe schöne Fotos gemacht. Mit der Kamera bin ich automatisch achtsam und ich sehe Dinge, Tiere und Vögel, die sonnst meinem Auge verborgen blieben. Als ich, drei Stunden später nach Hause kam, ist der Blues vergangen, mein Ego hat sich bis zum nächsten Mal, zurückgezogen. Ich bin wieder einmal gewarnt, das Ego ist immer da, und ich muss achtsam bleiben, auch ohne Kamera.
Der Mensch kann nicht 1000 Tage
ununterbrochen gute Zeit haben,
sowie die Blume nicht 100 Tage blühen kann.
Tseng-Kuang
Die Bilder von diesem Sonntag Nachittag könnt ihr bei erwinphoto anschauen
14.05.2012 Text von zentao
Fotos von erwinphoto
Tags: Achtsamkeit, Alltag, Atem, Buddha, Buddhismus, Ego, Ich, Meditation, Vergänglichkeit, Weisheit, Zen
Ich staune immer wieder, wie leicht, dass ich dieses „ICH-EGO “ aushebeln kann, wenn ich mir bewusst bin, das alles was mir geschieht, von mir aus geht und dass nur ich das ändern kann. Alles was ist, hat eine Ursache und darum müssen wir alles was wir anders wollen, dort ändern wo die Ursache ist. Wenn negative Gedanken hochkommen, kann ich diese mit positiven Gedanken ändern. Meistens wissen wir genau, wo unsere Altlasten sind und was wir schon lange verändern wollten. Im verdrängen, sind wir Weltmeister. Meistens identifizieren wir uns mit unserem Problem und nennen schmerzliche Zustände, mein Schmerz, solange wir festhalten und je mehr wir uns wünschen, dass dieser Schmerz weg geht, umso schlimmer wird der Schmerz und unseres Ablehnung wird immer stärker.
Die Lösung wäre hier, den Schmerz, zu akzeptieren und wie in der Meditation, zum Atem zurück zu kehren. Wie in der Meditation, atme ich, tief in den Schmerz hinein, ich spühre wie ich mich innerlich entspanne und wie sich der Schmerz, langsam verändert. Wenn ich mit der ICH Identifikation aufhören kann und ich mich nicht mehr, an Ängsten und Sorgen orientiere und mir bewusst werde, dass alle diese Zustände Substanz los sind und dass dieses Selbst, ICH, EGO, so nicht existiert.
Die Schwierigkeit ist, diese positive Erfahrung, in den Alltag mit zu nehmen und immer wenn unser, im Kreise herum Denken, wieder einmal aufkommt, versuchen wir, achtsam zu bleiben. Es tönt etwas abgegriffen, was ich jetzt sage;
„Erst wenn ich lerne, dieses Leben, das ich im Moment lebe, zu lieben, und zu akzeptiren,wenn ich mir selber verzeihen kann, dann entwickle ich eine grundlegende Zufriedenheit in mir.“
Das Denken ist die Basis von allem. Es ist wichtig, dass wir jeden unserer Gedanken mit dem Auge der Achtsamkeit erfassen.
Thich Nhat Hanh, Die fünf Pfeiler der Weisheit
24.04.2012 Text von zentao
Tags: Achtsamkeit, Augenblick, Buddhismus, Ego, Gedanken, Ich, Meditation, Menschen, Manifestation, Reinkarnation, Sogyal Rinpoche, Spiritualität, Vergänglichkeit, Widergeburt, Weisheit, Zitate, Zen
Wir sprechen immer nur von Widergeburt oder Inkarnation, aber besser wäre es, wenn wir von Manifestation sprechen würden, denn wenn es nicht, einfach Schluss ist, wenn dieser Geist, dieses Bewusstsein, das was erfahren hat, das was sich weiter entwickelt hat, das was wir Charakter nennen, mit all meinen schlechten und guten Eigenschaften, die sich durch mein Leben, verbessert haben, zu dem was ich heute bin. Bei ener Widergeburt würde genau der gleich Mensch wieder geboren und das kann nicht sein, weil wir haben uns ja weiter entwickelt, durch ein ganzes Leben und wir wurden jeden Augenblick von unserem Leben neu geboren. Für mich ist klar, es kommt nicht mehr der gleiche Mensch, wider in diese Welt, es kommt aber auch nicht ein anderer, es ist weder der Gleiche noch ein anderer. Was manifestiert sich in einer neuen Gestalt? Wenn wir die folgenden Zitate lesen, verstehen wir ein wenig was gemeint ist und wie verschieden, diese Denker und Lehrer dies aus ihrer Sicht anschauen. Es ist nur ein Sammelsurium, wie es ein könnte und nicht wie es ist.
Alle Wesen existieren nur vorübergehend. Vor der Geburt sind sie unmanifestiert. Bei der Geburt nehmen sie dann eine manifestierte Form an. Und bei ihrem Ende werden sie wieder unmanifestiert. Was an alledem sollte einen bekümmern? Das Bekümmertsein über das Vorübergehende erschöpft nur deine Energie und hält dein spirituelles Wachstum auf.
Bhagavadgita, Übersetzung von Peter Kobbe
Wenn man einmal den Tod erlebt hat, wie ich es getan habe, dann weiß man in Innersten: es gibt gar keinen Tod. Man geht immer nur weiter von einem zum nächsten – wie man weitergeht von der Grundschule zur Oberschule zur Hochschule.
Raymond A. Moody, Leben nach dem Tod
Wie eine Woge kommt mein Körper an und geht.
Schau ganz genau hin:
eine Million Wellen, eine See.
Rumi, Das Lied der Liebe
Die Manifestation ist beides, real und unreal. Sie ist in dem Sinne real, dass man sie beobachten kann, und unreal in dem Sinne, dass sie ohne das Bewusstsein keine unabhängige Existenz besitzt. Realität hat demnach nur, was eine eigene, unabhängige Existenz besitzt, und diese Realität ist das Bewusstsein. Das Bewusstsein ist die einzige Realität.
Ramesh S. Balsekar, Wen kümmerts’s
Wenn wir endlich vom Körper befreit sind, der unser Selbstverständnis so lange definiert und beherrscht hat, ist die karmische Vision eines Lebens vollständig erschöpft, und all das eventuell für die Zukunft geschaffene Karma ist noch nicht manifest geworden. Im Moment des Todes öffnet sich also eine «Lücke», ein Raum, angefüllt mit ungeheuren Möglichkeiten, ein Augenblick enormer potentieller Kraft – und es zählt nur noch, wie unser Geist wirklich ist. Des physischen Körpers entledigt, steht der Geist nackt da, plötzlich entlarvt, als das, was er schon immer war: der Baumeister unserer Wirklichkeit.
Sogyal Rinpoche, Das tibetische Buch vom Leben und vom Sterben
Sogar die Bhagvadgita weiss Bescheid, unser Ego stirbt und solange wir an unserem Ego und an unserem Körper festhalten, werden wir wieder kommen, müssen. Wer ist dieser Baumeister, wer ist der Träger dieses unerleuchteten Karmas? Der Täter ist unser Ich/Ego, welches wir teilweise in der Form unseres Charakters mitbringen, der Träges dieses neuen Wesens, ist eine Welle aus dem grossen Ozean des Universums. Wir sind eine Welle und kehren, wieder zurück und werden wieder Eins mit diesem universellen Ozeans des Werdens und Vergehens.
Zum besseren Verständnis, all jener für die dieses Thema Neuland ist hier:
Die Ursachen der Wiedergeburten liegen nach buddhistischer Auffassung in den drei unheilsamen Wurzeln des Karma: in Gier, Hass und Unwissenheit oder Verblendung (siehe Drei Geistesgifte)] Die gemeinte Verblendung besteht darin, dass der Mensch nach Erfüllung im Bereich des Vergänglichen strebt, was unweigerlich zu leidhaften Erfahrungen (Dukkha) Leiden führt. Um diesem Leid zu entgehen, strebt der Buddhist auf dem „Achtfachen Pfad“ nach der Erleuchtung (Bodhi), wodurch er die Verblendung und in der Folge auch Gier und Hass überwindet und den Zustand des Nirwana erlangt. Damit endet auch der Kreislauf der Wiedergeburten (Samsara).
by Wikipedia Reinkarnation – Buddhismus
Wie immer wenn ich so starke Gedanken, versuche in schriftliche Form zu bringen, schlafe ich meistens schlecht und habe starke Träume. Letzte Nacht, versank ich buchstäblich im Nichts, ich erwachte aus einem undefinierbaren Alp-Traum und hatte Mühe wieder einzuschlafen. Es war die Angst, vor dem Nicht-Sein, welche immer noch tief in mir vorhanden ist, welche mich auch wach hielt. Eine Angst meines Ichs, vor der Nicht-Existenz, ich schlief und war doch fast die meiste Zeit Wach. Als es mir verleidete, dieses wach bleiben, stand ich auf und bin auf mein Zen-Kissen gewechselt und meditierte längere Zeit. Zwischen Nacht und dem Morgen, klappte es dann doch noch mit dem schlafen.
11.02.2012 Text von zentao
Tags: Achtsamkeit, Alltag, Blogger, Blogs, Buddha, Glück, Leben, Lebensfreude, Meditation, Menschen, Spiritualität, Vergänglichkeit, Video, Weisheit, Zen, Stille
Stille spricht…. Text + video von Eckhart Tolle
Wenn Du den Kontakt mit deiner inneren Stille verlierst, so verlierst Du den Kontakt mit dir selbst. Wenn Du den Kontakt mit dir selbst verlierst, verlierst du dich selbst in der Welt. Dein innerstes Verständnis von dir selbst, was du bist, ist untrennbar von Stille. Dies ist das „Ich bin“ , das tiefer ist als Name und Form.
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Stille ist Deine wahre Natur. Was ist Stille? Der innere Raum von Bewusstsein, in dem diese Worte wahrgenommen und zu Gedanken werden. Ohne dieses Bewusstsein würde es Wahrnehmung, keine Gedanken, keine Welt geben. Du bist dieses Bewusstsein in Gestalt deiner Person.
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Das äußere Geräusch entspricht dem inneren Geräusch des Denkens. Die äußere Stille entspricht der inneren Stille. Wann immer Stille um dich herum ist, höre sie. Das bedeutet, Du bemerkst sie. Richte deine Aufmerksamkeit auf diese Stille. Die Wahrnehmung der Stille lässt die Stille in dir erwachen, weil du nur durch Stille Schweigen wahrnehmen kannst. In dem Augenblick, wenn Du die Stille um dich bemerkst, hörst du auf zu denken. Du nimmst wahr, aber du denkst nicht.
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Wenn Du der Stille gewahr wirst, dann ist da sofort ein Zustand von stiller Wachsamkeit. Du bist präsent. Du bist aus einer kollektiven menschlichen Konditionierung von Tausenden von Jahren ausgestiegen.
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Schaue einen Baum, eine Blume, eine Pflanze. Richte deine ganze Aufmerksamkeit darauf. Wie still sind sie, wie tief verwurzelt mit dem Sein. Erlaube der Natur, die Stille zu lehren.
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Wenn du einen Baum anschaust und seine Stille wahrnimmst, wirst du selbst still. Du verbindest dich mit ihm auf einer sehr tiefen Ebene. Du fühlst diese Einheit mit was immer du in und durch Stille wahrnimmst. Diese Einheit deines Selbst mit allen Dingen zu spüren, das ist wahre Liebe.
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Geräuschlosigkeit ist hilfreich, aber du brauchst sie nicht, um zur Stille zu finden. Sogar wenn da Geräusche sind, kannst du die Stille wahrnehmen, die hinter diesem Geräusch ist., der Raum, von dem diese Geräusche kommen. Das ist der innere Raum von reiner Wahrnehmung, dem Bewusstsein selbst. Du kannst dieses Bewusstsein wahrnehmen als der Hintergrund für alle deine Sinneswahrnehmungen, deiner Gedanken. Sich seines Bewusstseins gewahr zu werden, bedeutet das Entstehen innerer Stille.
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Richte deine Aufmerksamkeit auf die Räume dazwischen – der Raum zwischen zwei Gedanken, das kurze Schweigen zwischen zwei Worten bei einer Unterhaltung, zwischen den Noten eines Piano oder einer Flöte, oder der Zeitraum zwischen dem Ein- und Ausatmen. Wenn du deine Aufmerksamkeit auf diese Zwischenräume richtest, dann wird Gewahrsein von etwas einfach Gewahrsein. Die formlose Dimension von reinem Bewusstsein kommt aus deinem Innern und ersetzt die Identifikation mit Form.
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Wirkliche Intelligenz arbeitet schweigend. Stille ist wo Kreativität ihre Quelle hat, Lösungen zu Problemen gefunden werden.
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Ist Stille nur die Abwesenheit von Geräusch und Inhalt? Nein, sie ist Intelligenz selbst. Ihr liegt das Bewusstsein zugrunde, aus dem jede Form geboren wird. Und wie kann das von dir getrennt sein? Die Form, von der du denkst, dass du sie bist, kommt aus diesem und wird davon getragen. Es ist die Essenz aller Galaxien und Grashalmen, von allen Blumen, Bäumen, Vögel und all den anderen Formen.
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Stille ist das einzige in dieser Welt, das keine Form hat. Aber dann ist sie auch nicht wirklich ein Ding und ist somit nicht von dieser Welt.
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Wenn du einen Baum oder ein menschliches Wesen in Stille anschaust, wer schaut dann wirklich? Da ist etwas, das tiefer ist als eine Person. Bewusstsein schaut auf diese Schöpfung. In der Bibel steht, dass Gott die Welt erschuf und sah, dass sie gut war. Das ist es was du siehst wenn du aus der Stille heraus schaust – ohne Gedanken.
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Brauchst du mehr Wissen? Brauchen wir mehr Information, um die Welt zu retten. Oder schnellere Computer, mehr wissenschaftliche oder intellektuelle Analysen? Brauchen wir nicht am nötigsten Weisheit in dieser Zeit? Aber was ist Weisheit und wo kann man sie finden? Weisheit kommt aus der Fähigkeit, still zu sein. Schaue einfach und horche. Das ist nichts mehr, was wir brauchen. Still sein, schauen und lauschen aktiviert die nicht-konzeptuelle Intelligenz in dir. Lass die Stille deine Worte und Aktionen lenken.
Zitate aus dem Buch „Stillness speaks“ von Eckhart Tolle, veröffentlicht im britischen Literaturmagazin „Cygnus Review“ und von Hans Piron ins Deutsche übersetzt.
Quelle:
http://www.zentrum-fuer-psychosynthese.de/zitate_tolle.html
Webseite von Eckhart Tolle
Wer spricht in Deinem Kopf? Eckehart Tolle erklärt in diesem Video was das Ich ist und wie es funktioniert und wer wirklich in Deinem Kopf spricht und warum wir so ein falsches Bild über uns selber haben und wie wir uns mit unseren Ich/Ego identifizieren und was das für folgen für uns hat.
22.11.2011 gepostet durch zentao
Eckhart Tolle – Das illusorische Ich
Tags: Achtsamkeit, Alltag, Augenblick, Buddhismus, Ego, Ich, Egoismus, Leben, Menschen, Vergänglichkeit, Video, Weisheit, Zen
Wenn es mir gut geht, dann läuft mein Leben, wie auf Schienen und ich bin offen und liebe meine Mitmenschen und mein Ego ist fast nicht vorhanden. Wenn es mir schlecht geht, dann kommt mein Selbstmitleid hoch und alles ist mir zu viel und mein Körper tut mir weh. Mein Ego ist aktiv und meine Gedanken fahren Karussell, ein Zustand, den viele vermutlich kennen. Ein Zustand, der sehr unangenehm ist, die Ursache ist aber tief in mir und je schneller ich mich wieder davon löse um so schneller geht es mir wieder gut.
Was ist dieses Ego (Ich ) und warum wird es so stark? Dass es die Menschen zu Taten treibt, wie soeben geschehen in Oslo und dem Massenmörder, der ein unauffälliger Mensch war und den sein Hass auf anders denkende Menschen zu solchem tun verleitete. Der Egoismus regiert die Welt, und die Menschen wollen nur noch ihre Vorstellungen verwirklichen. Kinder sind oft ein Hindernis im Leben und wenn man sie hat, so werden sie oft, nicht geliebt. Ein Phänomene der heutigen Welt? Ich glaube nicht, das war schon immer so und wird wohl so bleiben.
Kinder, die man nicht liebt, werden Erwachsene, die nicht lieben.
Pearl S.Buck
Menschen die nicht geliebt werden, sind nicht fähig andere zu lieben und müssen es mühsam erlernen. Sie sind sich Buchstäblich, selber am nächsten und es fällt ihnen schwer, sich zu lieben und anzunehmen, so wie sie sind, ohne Wenn und Aber. Das beste Beispiel, mit sich und ihrem Erfolg, nicht klar zu kommen, ist, Amy Winehouse, die exzentrische Soul Sängerin, die gerade jetzt, Selbstmord beging, eine weiter Geschichte eines Menschen, der sich selber nicht lieben konnte. Ihre eigen Aussage; „Wenn ich mir selber nicht helfen kann, wer kann es dann?“
Wenn die Liebe zu sich selber, grösser wird als die Liebe zu den Anderen, dann sind wir in unserem Ego-Gefängnis eingesperrt und es ist ein langer Prozess, da wieder raus zu kommen. Denn unser Ego Ich, ist unser treuster Begleiter, seit unserer Kindheit, das wäre an und für sich, nichts schlechtes. Erst wenn wir uns mit unseren Obijekten identifizieren, das ist mein, wenn dann noch die Gefühle dazukommen und wenn die Gefühle, dann noch negativ besetzt sind, wenn wir diese Gefühle auch noch unterdrücken müssen, dann kann es zur Explosion kommen. Wenn ich feste Vorstellungen habe, wie etwas sein sollte, behindere ich mich nur selber, stattdessen, muss ich offen sein, für die Möglichkeit, dass es auch anders sein könnte. Wenn ich offen bin für neues, dann ist alles möglich, wenn ich mich von alten Themen löse, und mich öfters innerlich leer mache, kann ich auch wieder neues aufnehmen. Das geht am besten mit der Meditation, an einem ruhigen Ort.
Eine Schale die voll ist, kann man, auch nicht weiter füllen,
erst wenn ich sie leere, hat es wieder Platz für neues.
Erst wenn wir erkennen, dass es das Ego-Ich als solches nicht gibt, erst dann können wir uns von Abhängigkeiten und Anhaften befreien. Wenn wir tief innen verstehen, dass unser Körper und alle Materie,nicht mehr Wirklichkeit haben, als die Bilder eines Traumes und genauso schnell vergehen. Unser Wesen ist, wie ein Wassertropfen auf den Wellen des Meeres, der sich immer wieder mit dem Wasser verbindet. Wenn wir dieses endlich verstehen, dass alles im Universum eine Einheit bildet und wir, genauso, wie der Rest der Natur dazugehören, dann sind wir der Weisheit wieder etwas näher gekommen.
Von alters her lehren die Weisen,
dass es kein Ich gibt.
Und doch haften die Menschen an diesem
und irren den ganzen Tag umher,
während es unbemerkt Abend wird.
Plötzlich aber geht die Sonne unter,
und die Zeit ist gekommen,
sich Schlafen zu legen.
von Daehaen Kunsumin
Wir kommen ohne Besitz in diese Welt und wir verlassen sie genauso besitzlos, wie wir gekommen sind. Wie die Blätter an den Bäumen,verlassen wir im Herbst unseres Lebens unseren Lebensbaum und wenn alles gut kommt manifestieren wir uns möglicherweise, entsprechend unserer inneren Entwicklung, wieder in einem nächsten Leben.
24.07.2011 Text von zentao
Tags: Achtsamkeit, Alltag, Buddha, Buddhismus, fotografieren, Glück, Leben, Meditation, Retreat, Menschen, Spiritualität, Vergänglichkeit, Weg, Weisheit, Zen
Freitag 3. Juni 2011
Um 5 vor 6 Uhr klingelte der Wecker um aufzustehen, mich noch schnell Duschen und schon bin ich bereit, um 6 Uhr 30 beginnt unser erstes Zazen in edlem Schweigen. Beim Eintreten verbeuge ich mich vor dem Buddha in der Ecke und ich suche mir eine noch freie Matte aus, lege mein Kissen hin, verbeuge mich vor dem Kissen und den Mit-Sitzenden. Das Verbeugen mit zusammengelegten Händen, ist eine Geste des Dankes und des Respekt für alle und alles, was es mir ermöglicht, diesen Weg zu gehen. Der Meditationsraum füllt sich langsam und es ist interessant die verschiedenen Haltungen und Arten des Verbeugens zu beobachten.
Marcel begrüsst uns, und erinnert uns noch einmal, an das Schweigen, das Juniretreat, es sei wieder einmal voll ausgebucht und er freue sich. Dann schlägt Christoph, sein Assistent, die grosse Glocke drei Mal und unseres Morgen Zazen hat begonnen. Zu Beginn fällt mir das Sitzen, noch leicht, ich bin ganz bei mir, achtsam – aber dann, beginnt es zu ziehen, mein Rücken und der Nacken, schmerzen leicht, meine Achtsamkeit fängt an sich zu verflüchtigen, zum Glück erklingt die Glocke und wir dürfen uns wieder bewegen und nachdem das kleine Glöcklein ertönte, stehen wir auf und beginnen die Gehmeditation. Wir umrunden das Dojo 2 Mal und setzen uns wieder, nach 3 Glockenklängen ist wieder Stille angesagt, dieses Mal, verfliegt die Zeit im nu und bereits erkling wieder die grosse Glocke.
Im Morgen-Zazen, gibt es immer ein zeremonielles Frühstück, mit Porridge und Tee, welches uns unsere Köchin mit einem Gehilfen achtsam serviert. Jeder bekommt eine Serviette, eine Schale, eine Tasse und ein Löffel, das Frühstück, nehmen wir im Sitzen, auf unserem Zen-Kissen ein.
Vorher rezitieren wir wieder die 5 Betrachtungen und vor dem Essen, gibt jeder ein kleiner Löffel voll Porridge für die hungrigen Geister, in ein kleines Schälchen, das rumgereicht, und in die Mitte des Dojos gestellt wird.
Die hungrigen Geister, das seien wir, das sei unsere unerfüllte Gier, aber auch unsere Abwehr, all das was uns Menschen unglücklich mache. Im Buddhistischen Glauben gibt es einen Bereich, ähnlich unsrer Hölle, wo die Wesen, welche bei ihrem ableben, immer noch voller Gier sind hinkommen. Das Ziel, im Buddhismus, vor allem von einem Bodhisattwa, ist es allen Wesen zu helfen, ihre Erleuchtung zu erreichen. Dazu rezitierten wir folgenden Vers.
Euch unerlösten Geister, von Hunger und Durst gequält, reichen wir diese Nahrung.
Möge euer Verlangen gestillt sein. Möge sich euer Leid vermindern
und mögen alle Wesen zu ihrer wahren Natur erwachen.
Ich fand das sehr schön, die Art und Weise des Buddhistischem Denkens und zeigt mir das ich den richtigen Weg gewählt habe. Immer wieder gibt es Hinweise auf unser tägliches Verhalten unseres Ego und wie wir dieses achtsam ignorieren können, und wir uns nicht damit identifizieren.
Anschliessend ist Arbeitsmeditation und da werden, all die Arbeiten, die in so einem Haus gemacht werden müssen, von uns in Achtsamkeit, in Ruhe und ohne Eile, geruhsam erledigt, dazwischen ertönte immer wieder die Glocke der Achtsamkeit.
Bevor wir um 10 Uhr wieder zum Zazen gehen, gibt es noch eine Tee Pause, alles in Stille ohne Gerede, es herrscht Ruhe. Nach den drei Glockenschlägen, ist wieder Sitzen angesagt, dieses Mal nicht so ganz in Stille, den Marcel ermahnt uns, wir sollen, bei Geistesunruhe, das heisst wenn wir wieder zu Denken beginnen und ins Träumen kommen, dann ist es wichtig, dass wir wieder zum Atem zurück kehren und diesen achtsam beobachten, wir sollen auf unsere Haltung achten, denn dann könne auch der Atem besser fliesen. Das sind alles Sachen die wir ja eigentlich wissen und doch, war es sicher für einige hilfreich.
11 Uhr 15 ist individuelle Gehmeditation, im Freien, in diesem Park ähnlichen Zen-Garten, da hat es oft versteckte, Objekte, Buddhas, eine knorrige Wurzel oder auch ein Stein auf einem anderen, Meditations Objekt, die einfach in die Landschaft passen. Um 12 Uhr ist nochmals Sitzen, dann endlich gibt es Mittagessen. Die Köchin hat gezaubert, zuerst eine feine Kürbissuppe, dann einen grossen Salat und dann Aubergienenröllchen mit Bell Paese Käse gefüllt auf einem Hirseauflauf mit Tomatensauce und einem kleinen Stück Apfelkuchen, dazu gab es frischen Kaffee. Zum Glück hatten wir 2 Stunden Mittagspause, denn mit vollem Bauch hätte ich nicht gut sitzen können.
Am Nachmittag gab es noch einen Dharma Vortrag von Marcel, er fragte in die Runde, möchte jemand etwas wissen und auf diesen Fragen baute er dann seinen Vortrag auf.
Auf die Frage was relativ und was absolut sei, meinte er, unserer Welt sei mehrheitlich relativ, nur wir machen es zum absolutem, weil wir meinen es sei so wichtig und etwas Besonderes und wir setzen uns selber unter Druck, weil wir damit in der Gesellschaft gut ankommen oder wir damit viel Geld verdienen können. Es sei immer unser Ich, das uns fehl informiert und uns falsche Erwartungen hegen lässt. Das Ego ist immer dabei, eine Jacke können wir einfach an einen Nagel hängen und dort bleibt sie hängen. Das Relative funktioniere für unser Ego, wie ein Nagel, wo wir es so schön aufhängen können, nur im Vergleich zur Jacke, die am Nagel hängen bleibt, wuchert unser Ego über die ganze Wand, und gibt sich mit dem Nagel nicht zufrieden. Das relative ist Ego behaftet, wenn wir Ego frei werden, kommen wir dem Absolutem etwas näher.
Wieder Gehmeditation, dieses Mal suche ich mir neue Wege, alle gehen still vor sich hin, langsam, achtsam, es tut richtig gut, in dieser ruhigen Umgebung.
Die Zeit geht langsam vorbei, mir scheint, der Sonntag sei noch weit entfernt, umso mehr freuen wir uns immer, auf das Essen, schon weil unsere Köchin so gut kocht, zum Nachtessen wieder ein Buffet mit Käse, Aperohäppchen, und frisches Brot.
Um 20 Uhr wieder Zazen mit open End und wieder um 22 Uhr Nachtruhe, auch wenn scheinbar nichts geschieht, war unser Tag ausgefüllt und ich habe wieder einiges erfahren und gelernt. Normal gehe ich nicht so früh schlafen, dennoch war ich müde und ich habe gut geschlafen.
Heute habe ich noch die Fotos, die ich während dem achtsamen Gehen, als achtsames Fotografieren gemacht habe, veröffentlicht Fotos Haus Tao
7.05.2011 Text von zentao
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hungrige Geister in -Cha-am
Tags: Buddhismus, Ich, Illusion, Vergänglichkeit, Unbeständigkeit, Leben, loslassen, Zen, Karma,
oder was ist das „Ego“?
Heute, während der Meditation, ist mir klar geworden,
„Alles was mich ausmacht ist Unbeständig und Vergänglich.“
Während der Meditation, habe ich einmal versucht festzustellen, „wo ist den nun das“ Ich?“ Ist es, in den Beinen oder in den Armen oder doch im Kopf? Dort wo ja auch die Gedanken herkommen. Fragen über Fragen, ich versuchte mal das ein wenig geordnet anzugehen und in der Meditation beobachtete ich das Ganze. Zuerst beobachtete ich, achtsam den Atem, dann den Körper und auch den Geist, die Gedanken und die Emotionen. Mir schmerzt schon lange die Beinsehne des rechten Beines und ich fragte mich, bin ich dieser Schmerz? Ist mein „Ich“ oder „Ego“ (Wikipedia) im rechten Knie? Ich Atmete tief in das rechte Knie und beobachtete, was geschieht jetzt. Nach einer Weile beobachtete ich das alles aus einer gewissen Distanz. Wie wenn ich Von Aussen zuschauen würde. Der Schmerz im Knie veränderte sich in dieser Zeit wesentlich. Ich spürte Wärme und der Schmerz hörte dann fast auf. Der Schmerz tauchte nach einer Weile, im anderen Knie auf, nach weiterem beobachten,wanderte er durch den ganzen Körper. Es war nicht so einfach wie es hier tönt. Ich war nahe daran die Sitzung aufzugeben. Das „Ich“ begann sich zu wehren, ich fragte mich, „bin ich blöd, das alles hat doch keinen Sinn,“ das war das „Ego“ mein „Ich“. Alles war sehr unruhig und Unbeständig. Aber je besser ich beobachten konnte umso ruhiger wurde ich. Ich beobachtete folgendes:
Ich kann nirgends in meinem Körper ein „Ich“ oder „Mein“ feststellen. Weder in meinen Armen noch in meinen Beinen. Es tauchen immer wieder Gedanken von Selbstmitleid auf, aber nichts, das sagen kann, “ hallo ich bin das „Ich.“ Ein Haufen von Knochen, Muskeln, Sehnen, Blut und Zellen, umgeben von einer Haut. Eigentlich ein Perfektes Gebilde aber nichts festes,bestehendes. Alles aus Einzelteilen, nichts festes, nichts bleibendes, alles unbeständig und vergänglich.
Mein Körper besteht aus fünf Gruppen so genannten fünf Skandas oder5 Daseinsgruppen. Körperlichkeitsgruppe; (Augen,Ohren Nase Mund und der Geist) Gefühlsgruppe; Wahrnehmungsgruppe; Geistesformationsgruppe;
Wie es im Herzsutra heisst; Form ist Leerheit,Leerheit ist Form…
Ich habe einmal alle Stationen meines Leben angeschaut, inklusive Fotos. Bin ich das „Ich,“ auf dem Foto mit fünf Jahren, oder ist es eventuell auf den Fotos vom Militär. Auch auf den Fotos von meiner Hochzeit ist es auch nicht zu finden. Das was ich für mein „Ich“ gehalten habe ist nur eine Illusion, die ich selber aufgebaut habe. Es war viel Arbeit und unnötig verbrauchte Energie.
Ich habe es aufgegeben, da ist nirgends wo ein „Ich“ zu finden. Dieses „Ich ist Traumgleich, wie eine Illusion und ist eine Kette von „Ich“ Gedanken, angefangen bei meiner Geburt bis zum heutigen Tag. Was ich gefunden habe ist eine Vielfalt von Zuständen; angefangen mit den Schmerzen über Emotionen, Gedanken (kommen und gehen ) Wärme und Kälte bis zu meinen Minderwertigkeits und Grössenwahn Vorstellungen. Meine ganzen Vorurteilen die ich ein ganzes Leben mit mir herum getragen und gepflegt habe. Das was wir das „Ich“nennen ist nur eine Vorstellung von einer Ansammlung von Gedanken über meine Person. Entstanden in den ersten Jahren des noch jungen Lebens. Alles Positive und auch Negatives, was einmal über mich gesagt wurde, habe ich auf gesogen, wie ein Schwamm. Ein Prozess der nie aufhört, solange ich Lebe. Wir hören ja so gerne zu, wenn jemand etwas nettes über uns sagt. Es muss nicht einmal war sein. Wir glauben fast alles ohne zu hinter fragen. Da ist nichts, was ich wirklich mein Eigen nennen könnte. Es ist nur eine Geschichte, nicht mehr, die so oder so, einige Jahre nach meinem Leben, vergessen sein wird. Und doch sind wir so oft Unzufrieden mit unserem Leben. Wir meinen, da sei ein Mangel, wir haben immer zu wenig und wollen immer mehr. Das ist das Ego oder „Ich“ das um seine Existenz Angst hat. Wenn ich versuche das egozentrische „Ich“ los zu werden, wird es zum Selbstläufer. Das „Ich“ wehrt sich auf unangenehme weise. Dabei müssen wir das „Ich“ ja nicht aufgeben oder sogar töten. Wir müssen dem „Ich“ die Macht nehmen die es über uns hat. Wenn wir Erkennen das „Ich“ ist nur eine Illusion und es Existiert nicht wirklich. Dann sind wir auf dem richtigen Weg. Die wirkliche Arbeit an mir beginnt jetzt.
Ein alter weiser Mönch wurde einmal gefragt. „Was ist die Essenz aller Weisheit? Die klare Antwort war,
“ Kein „Ich“ keinProblem
Hier beginnt der Ansatz von Buddhas Lehre. Die tiefe Einsicht in die Beschaffenheit der Phänomene er öffnet den Blick in die Unbeständigkeit und das vollkommene Verwobensein mit dem Universum. Nichts entsteht aus sich selbst heraus und nichts wird von einem Schöpfergott hervorgebracht, sozusagen von aussen. Alles entsteht aus den vor-hergehenden Voraussetzungen und Bedingungen. Das Verstehen der gegenseitigen Abhängigkeit bringt natürlicherweise Mitgefühl hervor. Je tiefer das Verstehen, desto tiefer das Mitgefühl. Je tiefer wir das Naturgesetz der „Entstehung in Abhängigkeit“ begreifen, desto freier fühlen wir uns. Einmal mehr erweist sich die Bewusstwerdung nicht als Belastung, sondern als Quelle des Vertrauens und der Befreiung. Die Angst, dass wir, angesichts dieser universalen Ordnung, uns in unausweichlichen Bahnen der Gewohnheitsenergie befänden, ist rein theoretisch. Praktizierende Meditierer/Innen erfahren täglich, dass die Achtsamkeit zunehmend einen Raum grösserer Entscheidungsfreiheit er-öffnet.
aus, jenseits des Selbstbildes. Text. von Dharmacharya Marcel Geisser
Aber jetzt weiss ich es, es gibt kein „Ich.“
Wenn ich, ich oder mein sage, so ist das nur eine Gewohnheit. Die ich zwar täglich brauche aber keine wirkliche Bedeutung mehr für mich hat. Keine Sorgen, keine Minderwertigkeitsgefühle mehr. Ohne die vielen „ich will, ich muss, ich brauche“ oder „was denken auch die anderen,“ geht es mir viel besser. Die Vergangenheit ist endgültig vorbei. Die Zukunft ist nicht mehr Wichtig. Ich lebe jetzt, so Bewusst wie es mir möglich ist. Das Leben ist schön.
29.09.2007 Text von zentao
überarbeitet 2804.2009
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