Tags: Achtsamkeit, Augenblick, Buddhismus, Ego, Gedanken, Ich, Meditation, Menschen, Manifestation, Reinkarnation, Sogyal Rinpoche, Spiritualität, Vergänglichkeit, Widergeburt, Weisheit, Zitate, Zen
Wir sprechen immer nur von Widergeburt oder Inkarnation, aber besser wäre es, wenn wir von Manifestation sprechen würden, denn wenn es nicht, einfach Schluss ist, wenn dieser Geist, dieses Bewusstsein, das was erfahren hat, das was sich weiter entwickelt hat, das was wir Charakter nennen, mit all meinen schlechten und guten Eigenschaften, die sich durch mein Leben, verbessert haben, zu dem was ich heute bin. Bei ener Widergeburt würde genau der gleich Mensch wieder geboren und das kann nicht sein, weil wir haben uns ja weiter entwickelt, durch ein ganzes Leben und wir wurden jeden Augenblick von unserem Leben neu geboren. Für mich ist klar, es kommt nicht mehr der gleiche Mensch, wider in diese Welt, es kommt aber auch nicht ein anderer, es ist weder der Gleiche noch ein anderer. Was manifestiert sich in einer neuen Gestalt? Wenn wir die folgenden Zitate lesen, verstehen wir ein wenig was gemeint ist und wie verschieden, diese Denker und Lehrer dies aus ihrer Sicht anschauen. Es ist nur ein Sammelsurium, wie es ein könnte und nicht wie es ist.
Alle Wesen existieren nur vorübergehend. Vor der Geburt sind sie unmanifestiert. Bei der Geburt nehmen sie dann eine manifestierte Form an. Und bei ihrem Ende werden sie wieder unmanifestiert. Was an alledem sollte einen bekümmern? Das Bekümmertsein über das Vorübergehende erschöpft nur deine Energie und hält dein spirituelles Wachstum auf.
Bhagavadgita, Übersetzung von Peter Kobbe
Wenn man einmal den Tod erlebt hat, wie ich es getan habe, dann weiß man in Innersten: es gibt gar keinen Tod. Man geht immer nur weiter von einem zum nächsten – wie man weitergeht von der Grundschule zur Oberschule zur Hochschule.
Raymond A. Moody, Leben nach dem Tod
Wie eine Woge kommt mein Körper an und geht.
Schau ganz genau hin:
eine Million Wellen, eine See.
Rumi, Das Lied der Liebe
Die Manifestation ist beides, real und unreal. Sie ist in dem Sinne real, dass man sie beobachten kann, und unreal in dem Sinne, dass sie ohne das Bewusstsein keine unabhängige Existenz besitzt. Realität hat demnach nur, was eine eigene, unabhängige Existenz besitzt, und diese Realität ist das Bewusstsein. Das Bewusstsein ist die einzige Realität.
Ramesh S. Balsekar, Wen kümmerts’s
Wenn wir endlich vom Körper befreit sind, der unser Selbstverständnis so lange definiert und beherrscht hat, ist die karmische Vision eines Lebens vollständig erschöpft, und all das eventuell für die Zukunft geschaffene Karma ist noch nicht manifest geworden. Im Moment des Todes öffnet sich also eine «Lücke», ein Raum, angefüllt mit ungeheuren Möglichkeiten, ein Augenblick enormer potentieller Kraft – und es zählt nur noch, wie unser Geist wirklich ist. Des physischen Körpers entledigt, steht der Geist nackt da, plötzlich entlarvt, als das, was er schon immer war: der Baumeister unserer Wirklichkeit.
Sogyal Rinpoche, Das tibetische Buch vom Leben und vom Sterben
Sogar die Bhagvadgita weiss Bescheid, unser Ego stirbt und solange wir an unserem Ego und an unserem Körper festhalten, werden wir wieder kommen, müssen. Wer ist dieser Baumeister, wer ist der Träger dieses unerleuchteten Karmas? Der Täter ist unser Ich/Ego, welches wir teilweise in der Form unseres Charakters mitbringen, der Träges dieses neuen Wesens, ist eine Welle aus dem grossen Ozean des Universums. Wir sind eine Welle und kehren, wieder zurück und werden wieder Eins mit diesem universellen Ozeans des Werdens und Vergehens.
Zum besseren Verständnis, all jener für die dieses Thema Neuland ist hier:
Die Ursachen der Wiedergeburten liegen nach buddhistischer Auffassung in den drei unheilsamen Wurzeln des Karma: in Gier, Hass und Unwissenheit oder Verblendung (siehe Drei Geistesgifte)] Die gemeinte Verblendung besteht darin, dass der Mensch nach Erfüllung im Bereich des Vergänglichen strebt, was unweigerlich zu leidhaften Erfahrungen (Dukkha) Leiden führt. Um diesem Leid zu entgehen, strebt der Buddhist auf dem „Achtfachen Pfad“ nach der Erleuchtung (Bodhi), wodurch er die Verblendung und in der Folge auch Gier und Hass überwindet und den Zustand des Nirwana erlangt. Damit endet auch der Kreislauf der Wiedergeburten (Samsara).
Wie immer wenn ich so starke Gedanken, versuche in schriftliche Form zu bringen, schlafe ich meistens schlecht und habe starke Träume. Letzte Nacht, versank ich buchstäblich im Nichts, ich erwachte aus einem undefinierbaren Alp-Traum und hatte Mühe wieder einzuschlafen. Es war die Angst, vor dem Nicht-Sein, welche immer noch tief in mir vorhanden ist, welche mich auch wach hielt. Eine Angst meines Ichs, vor der Nicht-Existenz, ich schlief und war doch fast die meiste Zeit Wach. Als es mir verleidete, dieses wach bleiben, stand ich auf und bin auf mein Zen-Kissen gewechselt und meditierte längere Zeit. Zwischen Nacht und dem Morgen, klappte es dann doch noch mit dem schlafen.
11.02.2012 Text von zentao
Gefällt mir:
Like Wird geladen …