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Wenn wir eine Kerze anzünden, spendet sie uns Licht, eine Kerze bringt Licht ins Dunkel, das ist ihre Aufgabe. Die Kerze ist auch ein Symbol für die Erleuchtung, wir sagen ja oft; jetzt ist mir ein Licht aufgegangen,“ und meinen nur, dass wir etwas verstanden hätten. Eine Kerze besteht aus Wachs und wenn die Kerze brennt, so schmilzt der Wachs und verbrennt , die Flamme gibt uns Licht.

sei Dir selbst ein Licht
Es gab eine Zeit, da war ein Leben ohne Kerzen undenkbar, noch in meiner Jugend, brachen alle in Panik aus, wenn einmal das Licht ausging, wir wussten immer wo die Kerzen und Zündhölzer auf bewahrt wurden. Heute werden Kerzen nur noch bei religiösen Feiern oder auch mal zu Hause gebraucht, oder eben auch im Zazen, wo die Kerze oft auch ein Objekt des beobachtens ist.
Geschmolzener Wachs ist flüssig und man kann ihn in eine Form giessen. Wenn Wachs warm wird kann man ihn formen. Wenn der Wachs heiss wird, so wird er flüssig, und die Kerze wird immer kleiner und am Ende ist nur ein ganz kleiner Rest Wachs übrig. Der dann möglicherweise für eine neue Kerze verwendet wird. Genau so ist es mit unserem Charakter, wenn wir lange genug meditieren, steigen Erkenntnisse auf und wir können unsere Erkenntnisse umsetzen und unsern Charakter verändern. Genau wie der Wachs ist unser Charakter formbar. Bei der Kerze ist es die Flamme, die den Wachs formt und die Kerze verändert.
Wobei sich hier nur die Form verändert, der Wachs wird heiss und wird dann flüssig und geht in einen Gasförmigen Zustand über, ähnlich wie beim Wasser, welches wir zuerst einfrieren und dann wieder auftauen und nachher kochen wir das Wasser und es wird zu Dampf. Wie wir aus dem Herz-Sutra wissen:
Form ist Leerheit, Leerheit ist Form, Form ist nichts anderes als Leerheit, Leerheit ist nichts anderes als Form. Genauso sind Empfindungen, Wahrnehmungen, geistige Formkräfte und Bewusstsein leer von einem abgetrennten Selbst.
Auch bei uns Lebewesen ist es nicht anders, unser Leben verändert sich, von der Kindheit zur Jugendzeit, dann werden wir Lehrling, dann Beruf, Heirat, Familie, dann die verdiente Pension, dann irgendwann das Altersheim und wenn unsere Zeit gekommen ist verlassen wir diese Welt und gehen in einen anderen Zustand über. Genau wie bei der Kerze und dem Wasser, es gäbe noch viele Beispiel, aber das ist gar nicht nötig, denn die Natur funktioniert nur so.
Bei unserem Charakter ist es die Liebe die ihn formt und wie bei der Kerze, werden unsere Emotionen, wie Ärger, Wut und Zorn, immer weniger und es ist möglich dass sie eines Tages ganz verschwinden. Wobei auch da, gehen die Emotionen nur in einen anderen Zustand über. Aber damit das geschieht müssen wir einiges tun. Die Emotionen sind genau so Substanzlos, wie unser ganzes Sein,alles verändert sich und löst sich auf um irgend wann in einer neuen Form wieder zu erscheinen. Ein immer währender Kreislauf, ein Prozess, der seit Urzeiten, so abläuft, nur wir Menschen, vor allem hier im Westen glauben, an ein unveränderliches Selbst. Was für ein Irrtum.
Ob wir wie die Kerze, möglicherweise ein zweites Leben haben, das vermute ich, den es scheint mir logisch, denn in der Natur, geht nichts verloren. Aber nicht ich komme wieder, ich weiss es nicht, denn wie gesagt, die Form geht in einen anderen Zustand über und alles beginnt von vorn.
Aber schon der Buddha meinte da zu nur; hört auf zu spekulieren, lebt das Leben jetzt, lebt weder in der Zukunft noch in der Vergangenheit, lebt das Leben Hier und Jetzt.
26.01.2010 Fotos und Text von zentao