Tags: Achtsamkeit, Alltag, Buddha, Buddhismus, Meditation, Menschen, Vergänglichkeit, Weisheit, Zen, Wuwei, Tao, Daoismus
Wenn wir die Zen-Meditation üben, sind wir am Anfang voller Enthusiasmus und alles scheint leicht zu gehen, wir sind offen und bereit neues aufzunehmen. Das nennt man Anfängergeist, aber dann nach einiger Zeit, wird es bei vielen etwas mühsamer, man ist müde und verspannt und sucht öfters mal, wieder nach Ausreden um nicht üben zu müssen.
In unserer Gesellschaft werden aus Lebenssytuationen, leicht Lebensprobleme,das heisst konkret; wenn es etwas beschwerlicher wird, dann sind wir nicht mehr bereit einfach so, weiter zu machen. Es ist unsere stark überbewertete Intelligenz die uns alles verdirbt, die sich mit Denken überall einmischt. Der Verstand (Ego) will fast immer etwas anderes, als das was wir gerade haben und muss von Beginn an erzogen werden, wie ein Hündchen, dem wir auch immer wieder den Befehl; „sitz“ geben , sanft und ohne Gewalt, den Hintern runterdrücken. Genauso müssen wir uns selber, im täglichen Leben und in der Meditation beibringen , dass wir nicht alles haben können und dass es Dinge gibt, die können wir nicht ändern.
Im Zen. wird immer wieder betont, wir sollen nicht Denken und die Gedanken einfach vorbei ziehen lassen, wir werden zum Beobachter in eigener Sache. Es ist aber noch viel einfacher; wer weiss, dass die Gedanken der Ursprung unseres Handelns sind, der weiss, das nicht Denken führt zum nicht handeln.
Einfacher gesagt, wenn ich nicht „Eiscreme“ denke, dann gehe ich auch nicht zum Tiefkühler, um mir eines zu holen.
Im den östlichen Kampfsport gibt es einen Begriff der heisst WuWei und kommt aus dem Daoismus, einer der ältesten Weisheitslehren und kommt wie so vieles, aus dem alten China. Es besagt in etwa, dass alles bereit im Ursprung des Tao bereits vorhanden ist, so dass es nicht Weise wäre hier ein zu greifen und dass es besser ist die Dinge geschehen lassen. Die Lehre vom Tao besagt, dass alles Eins ist und alles geschieht ohne ein, zu tun des Menschen.Es gibt ein Bild um das zu verdeutlichen.
Wenn ein Kranich, tief über einen Teich fliegt, spiegelt sich der Schatten seines Körper im Wasser, ohne dass jemand, etwas getan hätte, es geschieht einfach und wenn er weiter fliegt, so fliegt sein Schatten mit ihm und spiegelt sich weiter im Wasser. Es geschieht ohne Handeln niemand ist verantwortlich für dieses Phänomen, absichtsloses tun, es geschieht einfach, aus der jeweiligen Situation heraus.
Es gäbe noch viele solche Beispiele, wer achtsam ist, wird das sehen, alle diese Phänomene geschehen aus dem Augenblick heraus und sind oft auch gar nicht beständig.
Wu Wei heisst; wirken durch nicht eingreifen, das ist ein Denken, welches wir erst lernen müssen. Wir meinen seit Generationen, dass wir immer kämpfen müssten und wir liegen seit Generationen falsch, alle diese Kriege, währen unnötig gewesen. In der Natur gewinnt immer das Weiche; das Wasser kommt überall durch und nichts kann es auf die Länge aufhalten. Die Eiche, der Inbegriff für Stärke, wird von einem starken Sturm einfach umgeworfen, der Grashalm beugt sich dem Wind mit Leichtigkeit. Nur wer beweglich ist, kann überleben, alles starre muss unterrgehen.
Ob wir wollen oder nicht, es ist eine Wahrheit, wenn wir sie anwenden, wird unser Leben leichter, viel leichter. Wenn nicht ist es wiederum unsere Entscheidung, dann machen wir es nur uns selber schwer.
Die Erkenntnis ist das eine, sie umzusetzen, das ist Weisheit.
Wahre Meisterschaft wird dadurch erlangt,
den Dingen ihren Lauf zu lassen.
Sie wird nicht durch Einmischen erlangt.
9.9.2010 Text und Foto von zentao