Das Leben läuft ja nicht immer nur gerade aus, es gibt da Höhen und Tiefen und aus der Höhe kann man ganz tief fallen. So wie gestern Abend, als unsere Nachbarn zu Besuch waren, da haben wir gut gegessen und der Wein war auch sehr fein. Alles in allem war es nicht zu viel, doch ich bin mir das so nicht mehr gewohnt. Für den Cognac und den Espresso war es wohl auch zu späht, und ich habe relativ schlecht geschlafen und weil ich schlecht geschlafen habe, tat mir alles weh und darum brauchte ich heute Morgen etwas länger bis ich in die Gänge kam. Der heutige Tag, war bis am Nachmittag, ein fauler Tag wie solche Tage halt sind. Es regnete und es war einiges kühler als vor Tagen und ich keine Lust um mich zu bewegen.
Es war ein Tag um am Computer die Fotos zu bearbeiten, Blogs zu lesen und schreiben. Über meine Zwangsruhepause habe ich ja bereits geschrieben und da das Laufen wieder gut geht, habe ich meinen inneren Schweinehund doch noch überwunden und habe mich aufgerafft zu einem weiteren Lauf. Unterdessen hat es mit dem Regen aufgehört, es war trocken, aber windig und ich war wieder einmal, fast ganz alleine im Tägerhardwald unterwegs. Bevor dem Ende meines Laufs traf ich noch den älteren Herrn und sein Hund, denen ich gelegentlich begegne und mit ihm hatte ich schon interessante Gespräche. Hier; philosophische Weggespräche Wir beide mussten uns gegenseitig gestehen; dass wir eigentlich beide keine Lust zum Laufen hatten, doch irgendwie hat eine innere Kraft uns getrieben, “ los… jetzt beweg dich…“ Unsere Gespräche sind immer kurz aber oft mit einer philosophischen Note. Nach dem üblichen „wie geht es „stellten wir fest, wie gut es uns doch eigentlich geht, wir können einfach so, in den nahen Wald zum laufen gehen, bei uns ist Frieden und unter unserer Politiker sind wenige Idioten, es sind mehrheitlich ganz normale Bürger und dank unserer Direkter Demokratie läuft es in unserem Land seit vielen Generationen gut. Der geistige Link zu Syrien und all den Länder wo die Bürger um ihr Leben Angst haben müssen war klar und wir stellten auch fest, wie viele Idioten es doch in dieser Welt gibt ? und dass es scheinbar immer mehr werden und dass das ausserhalb unseres Einflusses liegt und dass das, wieder so etwas ist was man einfach akzeptieren muss und wir beide setzten unseren Lauf fort mit der Gewissheit, dass wir uns wieder in diesem Wald begegnen.
Am Schluss waren es doch wieder sechseinhalb Kilometer und ich fühlte eine innere Zufriedenheit in mir, dass ich mich bewegt habe.
02,10.2016 Copyright©zentao