Tags: Alltag, Achtsamkeit, Leben, Meditation, Spiritualität, Rosienen, Nüsse, älter werden, Vergänglichkeit, Weisheit, Zen
Gestern habe ich bei Reiner vom Der Weg ist das Ziel diesen Beitrag Lange leben gelesen, und das hat mich zu meinem Beitrag angeregt. Rainer vergleicht den alternden Menschen, als reife, weise Rosine.
Wenn ich mir mich als alten Menschen vorstelle, als reife, weise Rosine, kann ich mich mögen. Nehme ich mein Alter als Geschenk, als Chance an oder überziehe ich den alten Ray in mir mit Krankheitsbildern, die dem Jugendwahn einer von der Pharmaindustrie gesteuerten Gesellschaft entspringt. Alt zu werden ist keine Krankheit. Alt zu werden ist ein Auftrag, den wir alle mit Liebe und Hingabe annehmen können. Weil die Welt alte Menschen braucht, die uns die wunderbare Weltsicht der Alten und deren Werte und Erfahrungen ins Allgemeinleben einbringen.
Sein Vergleich finde ich irgendwie lustig, sind doch süsse Rosinen, etwas das fast alle Leute gerne naschen. Das älter werden und irgendwann Alt werden, ist das normalste von der Welt. Alles ist vergänglich, leider auch unser Körper. Früher musste man da einfach durch und man hat gar nicht soviel darüber nachgedacht.
Es gibt davon verschieden Bilder, bei uns bekannt ist das Bild vom alten Bergbauer, der bis ins hohe Alter seine Toscani rauchte und täglich den Berg hoch und wieder runter gelaufen ist, und eines Tages einfach in seinem Bett, hinüber schlief. Oder die Grossmütter, die mit ihren Enkel, so manches unternehmen und Spass am Leben haben und immer für ihre Kinder da sind, da ist kein Gedanke von Müdigkeit, solange ihre Lieblinge sie brauchten. Früher war der Sinn vom alt werden, das Wissen, gebraucht zu werden, die Generationen vor uns wurden gebraucht und man war dankbar, dass es sie gab.
Heute werden, gesunde 55 Jährige Menschen, einfach von ihren Chefs, Frühpensioniert, ob er/sie das will oder nicht, sein Lohn ist zu hoch und man stellt jünger und billigere Arbeitskräfte ein. Das geschieht in der Wirtschaft, die Politiker treiben ein anderes Spiel, man versucht das AHV alter zu erhöhen, und versucht die Menschen später in die Pension zu schicken, da kann man auch Geld sparen und vielleicht sterben dann, ja einige etwas früher.
Ich will das jetzt gar nicht so negativ sehen, es hat immer auch mit der eigenen Lebenseinstellung zu tun, für manchen ist es die Rettung, er hat endlich für sich selber Zeit und beginnt sich mit seinem Leben auseinander zu setzen. So ein Rentnerleben muss auch geplant werden, man muss auch da wissen, was will ich und was erwarte ich von diesem Lebensabschnitt. Wenn die Menschen ein Leben lang schwer gearbeitet haben, so wollen sie im Alter das Leben endlich geniessen und nicht mehr arbeiten müssen, dürfen vielleicht.
Die heutigen Senioren, wie man uns seit längerem auch nennt, lieben ihre Freiheit und haben, die meisten wenigstens genug Geld, um sich auch etwas zu leisten. Der eine freut sich aufs Reisen und dem anderen genügt es täglich mit seinem Hund, in die Natur zu gehen. Ich kenne einige Frauen, die besuchen regelmässig, noch ältere Menschen im Altersheim, eine lobenswerte Freizeitgestaltung. Viele Senioren sind noch sportlich unterwegs und in unserer Zen-Gemeinschaft kommt eine 91 Jährige Dame regelmässig zum Zazen, auch wenn es nicht mehr so leicht geht wie früher, sie ist jeden Freitag da.
Das die Menschen immer älter und auch gesünder werden, trotz der vielen Arbeit, hängt glaube ich auch mit der Lebenseinstellung zusammen, man ist bewusster dem Leben gegenüber, man raucht viel wenige und auch der Alkoholkonsum ist mässig.
Die negative Seite ist der Neid, von vielen jüngeren Menschen, die halt noch einge Jahre arbeiten müssen.Ich höre oft, „du hast ja Zeit“ oder auch “ du könntest doch noch ein wenig etwas arbeiten“ und der dümmste Spruch den ich immer wieder höre “ du hättest doch Zeit,mit meinem Hund Gassi zu gehen,“ ich habe 44 Jahre gearbeitet und ich denke, das ist genug, ich mache nur noch was mir selber auch Spass macht.
Der Neid der Politiker und der Ärzte, die gerne noch mehr Altersheime bauen möchten um die älteren Menschen zu versorgen und natürlich kostet das Geld. An uns älteren Menschen, kann man viel Geld verdienen. Passt aber auf, die jetztigen Menschen, welche ins Seniorenalter kommen, das sind die damaligen 68.er und wir sind Rebellen und ich sehe mich mehr ,wie eine harte Nuss, in einer stachligen Hülle, die man erst schälen muss und in der Harten Schale ist ein weicher Kern, der sehr angenehm und geniessbar ist.
Wenn wir wissen, dass im Leben alles eine Ursache hat, so finden wir die Ursache in unserem Denken. Das alt werden beginnt viel früher, es beginnt mit unserem Denken in unserer Jugend. Jeder wird einmal alt sein, so wie er/sie gelebt hat so wird sie/er auch alt. Wenn unsere Art zu Denken Jung bleibt so altert nur unser Körper(die Rosine schrumpelt). Wir müssen unser Denken trainieren, alle Sorgen und Ängste aus unserem Geist hinaus werfen. Wenn wir lernen gelassener zu werden, so sehen wir fast,alles abgeklärter und können über Dinge schmunzeln, über die wir uns früher aufgeregt haben.
Wenn ich denke „jetzt bin ich Alt“ dann bin ich auch Alt, dann kann ich mir selber beim alt werden zuschauen. Je weniger ich über das Alt sein denke und einfach Lebe und Spass habe an dem was ich gerne mag umso einfacher wird mein Leben. Ob ich ein hohes Alter erreiche, ist nicht so wichtig, wenn ich es erreiche umso schöner. Wie wir es erleben hängt stark von unserer inneren Haltung ab, mache ich mir das Leben selber schwer, oder kann ich auf meine Mitmenschen zugehen und sie annehmen so wie sie sind und bin ich bereit auch mal, Zeit für andere zu haben, dann werde ich auch angenommen. Auch im Alter müssen wir uns, unser eigenes Netzwerk aufbauen, im Leben aber auch im Internet. An mir selber habe ich festgestellt; dank dem Internet, habe ich viel gelernt, nicht nur über Computer. Ich bin geistig beweglicher geworden und habe viele nette und spannende Menschen kennen gelernt. Sich mit Menschen austauschen ist eine Qualität die ich nicht mehr missen möchte.
Dieser Lebensweisheit habe ich mir bei Andrea aus Düsseldorf ausgeliehen, weil es so gut passt.
Wenn du dich sicher fühlen willst,
dann tu, was du schon immer konntest.
Aber wenn du wachsen willst,
dann gehe bis zum äußersten Ende deiner Kompetenz.
Und das heisst, dass du für kurze Zeit deine Sicherheit verlierst.
Wann immer du also nicht genau weisst, was du gerade tust,
weisst du, dass du wächst!16.05.2011 Text von zentao