Heute begegnete mir die Frage:
„brauchen wir Religionen ?“
Es gibt sicher Menschen, welche das brauchen. Wenn Menschen, in so eine Religion, hinein geboren werden, kennen sie ja nichts anderes und die Religion wird oft zum Lebensmittelpunkt und es kann auch zu einer Abhängigkeit kommen. Aber wie so oft im Leben, merken die Menschen, irgend wann, dass in den Kirchen, auch nicht alles so ist, wie es sein sollte.
Alle Religionen behaupten, nur sie hätten den einen Gott, und alle anderen sind Ungläubige. Ganz ehrlich. ich finde das eine Frechheit, denn, das was wir Gott nennen ist eine Energie, die in uns allen lebt, oder anders gesagt, diese Energie lebt durch uns und diese Energie lebt in allen Lebewesen und Sie ist kein Besitz von irgend jemandem. Das was Jesus erkannt hat, das war gut und eigentlich nicht weit weg vom Buddhismus, doch was später in Rom daraus wurde, das ist eine Religion der Macht, Gier uns Ausschweifungen.
Im Gegensatz zu den Religionen mit einem personifisziertem Gott, gibt es im Buddhismus viele Götter und doch ist alles Leer. In den klassischen Religionen, erwartet der Mensch Erlösung durch seinen Gott und wenn er sündigt, erwartet er Bestrafung.
Meine Antwort auf die Frage:
„brauchen wir Religionen ?
ist definitiv Nein.
Von einer Religion erwarte ich mehr, vorallem mehr Liebe zu den Menschen. Jesus war da schon auf dem richtigen weg, doch sein Bodenpersonal hat versagt.
Ich habe über dieses Thema bereits einige male geschrieben:
Gedanken über Gott und die Welt
Gedanken über den Buddhismus, die Kirche und die Umwelt.
Hier noch die passenden Zitate:
Alle religiösen Systeme und philosophischen Lehren sind in den Augen des Zen nichts weiter als gehirnakrobatische Spekulation und eine Anhäufung von intellektuellem Sperrmüll und deshalb ohne jeden Wert.
Zensho W. Kopp, Die Freiheit des Zen
Wer den universalen und alles durchdringenden Geist der Wahrheit von Angesicht zu Angesicht erblicken will, muss fähig sein, auch die geringste Kreatur ebenso zu lieben, wie sich selbst. Und ein Mensch, der danach strebt, darf sich von keinem Lebensbereich ausschließen. So hat meine Ehrfurcht vor der Wahrheit mich in die Politik geführt; und ich kann ohne Zögern und doch in aller Demut sagen, dass ein Mensch, der behauptet, Religion habe nichts mit Politik zu tun, nicht weiss, was Religion bedeutet.
Mahatma Gandhi, Ausgewählte Texte
Von Anbeginn der Zeit bis in unsere Tage hinein verbündet sich die Klasse der Herrschenden mit der Geistlichkeit gegen das Volk. Das ist eine chronische Krankheit, die die menschliche Gemeinschaft befallen hat und von der sie nur durch die Ausrottung der Unwissenheit befreit werden kann. Erst wenn der Verstand König und das Herz Priester ist, wird diese Welt gesunden.
Khalil Gibran, Sämtliche Werke
28.12.2015 Copyright©zentao