Aversion
Wenn man beobachtet was da alles in der Welt geschieht, stelle ich fest dass sich die Politiker immer mehr dem Volk entfremden. Die Politiker haben kein Verständnis mehr, für die Bedürfnisse der Menschen. Die Welt der Regierenden und das in der ganzen Welt, besteht nur noch aus Zahlen, Bilanzen, Quoten und der Erfolg und die Wiederwahl sind ihnen am wichtigsten. Auch Geld scheint ihnen sehr wichtig zu sein, ist doch fast jeder Politiker Interessenvertreter von einer Firma oder eines starken Verbandes.
Das Volk das sie gewählt hat, geht ihnen am Arsch vorbei, der Aspekt des Dienens scheint ihnen unbekannt zu sein. Das Volk weltweit lässt sich solches Benehmen nicht mehr gefallen und geht mehrheitlich auf die Strasse um zu protestieren. In der Türkei, war der Auslöser der Proteste, dass alte Bäume im Gezi-Park abgeholzt werden sollen. In Brasilien sind es die überteuerten Preise und die zu hohen Löhne der Politiker Kaste. Es sind immer die Mächtigen dieser Welt, die kein Gespür mehr, für die Anliegen der Bevölkerung haben. Unbegrenzte Gier, überhöhte Egos von Sozial Kompetenz und Mitgefühl, keine Spur, dafür ein Arroganz gegenüber dem Volk, wie es nur im tiefsten Mittelalter möglich schien. Klar es sind nicht alle Politiker, es mag ja noch einige wenige geben, die mit Herz ihre Arbeit tun. Die Zauberworte sind Dialogbereitschaft und Respekt und dass man schon zu Beginn der Planung das Volk befragt. Doch wenn man dauern tut als ob – siehe Erdogan in der Türkei, der ja auch für die Presse sich an den Tisch mit der Opposition setze und am anderen Tag brutal den Gezi und den Taskim Platz räumen lies. So geht das nicht, das ist unehrlich und ein unwürdiges Verhalten.
Ich frage mich, wird Erdogan, ein nächster Diktator? Es sind aber nicht nur die Politiker im Ausland – es beginnt hier bei uns in der Schweiz und im Rest Europa – wenn man die Mächtigen einfach gewähren lässt – so machen sie das was sie wollen. Einem Kleinkind, das man beim Naschen erwischt – würde man eins auf die Finger geben.
hier ein Passender Text von Laotse:
Wenn ich auch nur ein wenig Verstand habe, werde ich auf der Hauptstrasse des Lebens gehen – meine einzige Angst wäre dass ich den Weg verfehle.
Auch wenn der Weg gerade ist, ist es immer möglich einen falschen Weg zu wählen – des halb ist der Hofstaat korrupt und die Felder liegen brach – die Kornkammern sind leer.
Wenn die hohen Herren prächtig gekleidet sind – scharfe Schwerter tragen und sich voll essen und trinken – Reichtum anhäufen bis sie nicht mehr wissen wohin damit – das ist so – wie sich Räuber benehmen
Dieser Besitz auf Kosten des Volkes ist wie das Prahlen von Dieben nach einer Plünderung
Dies ist sicherlich nicht der richtige Weg zum Tao.
Text Von Laotse – übersetzt durch zentao
21.06.2013 Copyright©zentao
Tags: Achtsamkeit, Alltag, Bloggen, Blogs, Clochard, Gedanken, Leben, Menschen, Obdachlos, Vagabund, Vergänglichkeit, Weg, Weisheit, Zen
Wieder einmal war ich unterwegs mit meiner Kamera und habe nach einem relativ harten Winter, gestern meinen Freund den Clochard wieder einmal, bei seiner Bier Pause getroffen. Ich staune immer wie fit der Mann ist und er ist nie krank, dabei ist er nicht unbedingt gesund. Er lebt von Weissbrot und Salami oder mal Käse und Bier, er trinkt Unmengen von Bier, seine Tasche die er immer mit sich trägt ist immer mit einem Vorrat von Bierdosen gefüllt. Auch den Rest von seinem Hab und Gut trägt er in einer Plastiktragtasche mit sich. Er kommt mir manchmal wie eine Schnecke vor, die trägt auch ihr Haus auf dem Rücken. Er bewegt sich Schwankend vorwärts und hält gerade bei mir an. Wie jeden Winter, trägt er wieder lange Haare und einen Bart, Haare schützen und wärmen ein wenig.
Auf mein „hallo Rolf,“ schaut er mich etwas erstaunt an, vorher war er mit seinen Geistern im Gespräch. Wenn er mit den Vögel und mit wem auch immer Schimpft, dann hört und sieht er nichts in seiner Umgebung, schon einige Mal, bin ich an ihm vorbei gelaufen und ich existierte für ihn nicht. Erst als ich mit der Kamera in seinem Weg stand, bemerkte er mich und freute sich über das Foto,welches ich von ihm gemacht habe. Wie das letzte Mal, blühte er richtig auf, als er meine Kamera sah, und wieder war er sehr interessiert an der Digitalfotografie und wie das erste mal, erzählte er mir wieder über die gute Zeit, als alles noch in Ordnung war und von seiner Zeit in Thailand, da hätte er irgend wo auch noch Fotos. Als ich dann näheres wissen wollte, wusste er auch nicht mehr wo, das sei vermutlich mit dem Rest von seiner Wohnungseinrichtung verschwunden. Das macht mich traurig, wie sein Leben so ohne eine Perspektive, Tag für Tag irgend wie hoffnungslos im Dunst der Vergangenheit versickert und die Erinnerungen sind im Bierdunst vergessen.
Auf die Frage; wie er diesen kalten Winter überstanden habe? meinte er nur; „sisch halt scho sau chalt gsie“ Schweizerdeutsch für; „es war halt schon Sau kalt.“ Er hatte wieder eine neue Parka mit Kapuze und er sah noch magerer aus, als das letze Mal als ich mit ihm sprach. Irgendwie tut es mir leid, dass ich ihm nicht wirklich helfen kann, ich habe bereits darüber geschrieben in; mein Freund der Clochard. Bereits seit bald 5 Jahren, begegne ich ihm regelmässig und ich versuche ihm zu helfen, bis jetzt ist jedes Bemühen gescheitert. Nach unserem ersten Treffen, habe ich ihm
einen Plastiksack mit sauberen Kleider, mit gebracht, – 2 Paar Jeans neu mit Knöpfen, noch nicht gebraucht, und ein sauberes Hemd, Socken und Unterwäsche, alles sauber. Als ich ihm diesen Sack, bei seinem Halt, überreichen wollte, schaute er kurz in den Sack und seine trockene Antwort war; „das kann ich nicht brauchen,“ also nahm ich den Sack wieder nach Hause.
Meine Erkenntnis daraus war, „es ist nicht leicht Menschen richtig zu helfen.“ Auch heute habe ich ihn gefragt, brauchst du etwas, wie kann ich dir helfen? Kann ich dir etwas Geld geben um das was er brauche, zu kaufen. Die Antwort war wie immer, voller falschem Stolz, er brauche keine Almosen, er bekomme alles von der Gemeinde. Auch hoffnungslose Fälle fallen nicht durch unser Sozialhilfe Netz, das ist eigentlich, doch beruhigend.
Darum sagte ich ihm, „also machs guet“ und setzte meinen Weg fort.
27.02.2013 Text von zentao
mein Freund der Clochard
wiedersehen mit meinem Freund dem Clochard
Neues von meinem Freund dem Clochard
Tags: Achtsamkeit, Alltag, Augenblick, Buddha, Buddhismus, Frieden, Gedanken, Karma, Leben, Menschen, Vergänglichkeit, Zen
Mein Leben lang wusste ich immer;„was ich nicht will“ und danach richtete ich mein Leben aus, ein Leben mit sehr viel Abwehr. Etwas einfach mal akzeptieren, das war mir fremd, ich suchte immer das sprichwörtliche Haar in der Suppe. Ich wollte immer noch meine Meinung sagen und vor allem meinte ich hätte doch immer recht. Ablehnung oder auch Aversion beherrschte mein Leben, aber auch die Gier war mir nicht unbekannt, aber auf etwas verzichten viel mir leichter als meine Wut zu beherrschen. Ich habe gelernt, dass die Ursachen unserer Unzufriedenheit (Leiden), Begehren, Abneigung und Unwissenheit sind.
Dabei war ich nicht wirklich auf meine Mitmenschen wütend, die Wut galt fast immer mir selber. Ich hatte meistens zu hohe Erwartungen, ich war mit mir selber unzufrieden. Was ich alles meinen Mitmenschen antat, war mir damals nicht bewusst. Denn heute weiss ich; „wir bekommen immer das was wir geben“ und ich habe viele Worte im Ärger gesagt.
Im Buddhismus gibt es so etwas wie Gut und Böse nicht, es ist besser von heilsam und unheilsam zu sprechen, schlussendlich ist es immer Unwissenheit. In der Meditation erkennen wir die Ursachen von unserem unglücklich sein und wir finden Wege um den hochkommenden Ärger und Wut zu erkennen. Solange wir kämpfen werden wir immer unseren Emotionen ausgeliefert sein. Heute frage ich mich oft, war ich das wirklich, ich bin heute ein anderer Mensch.
Wenn es aber um meine persönlichen Wünsche ging, konnte ich mich nie entscheiden. Alles was ich bin, ist mir geschehen, vermutlich weil ich mich nie entscheiden konnte. Im nachhinein kam ja immer alles gut, nur ich brauchte meine Zeit, bis ich begriff, dass ablehnen und kämpfen, nur in eine Sackgasse führt. Zum Glück habe ich vor 18 Jahren die Zen-Meditation kennen gelernt und ich habe mit mir und dieser inneren Kraft meinen Frieden geschlossen. Zwei Worte begleiten mich heute; „annehmen und akzeptieren“ es ist so wie es ist und endlich bin ich ein zufriedener Mensch.
Es ist ausserordentlich schwierig und anstrengend, sich der inneren und äusseren Ablenkungen voll bewusst zu werden; doch nur durch das Verstehen ihrer Natur und ihrer Wirkungsweise und nicht, indem man sie ablehnt, findet man jene umfassende Konzentration.
Krishnamurti, Vollkommene Freiheit
21.11.2012 Copyright©zentao