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Das Zen des Fotografierens
relodet mit neuen Bilder mit der Nikon D5000
oder was Zen und Fotografieren gemeinsam haben.
Fotografiren besteht nicht nur aus technischem Wissen, sehr vieles ist auch intuitiv, unser Bauchgefühl hilft uns sehr beim Fotografieren. Erfolgreiche Bilder vermitteln uns immer, diese Sehnsucht unserer Gefühle über den Sinn des Lebens, eine Nähe zu dem Inhalt des Bildes, zu einem Gefühl, zu welchem wir im täglichen Leben oft, keinen Zugang mehr haben.
Für mich ist Fotografieren wie eine Zen-Übung, ich kann alles was ich für die Meditation brauche, auch beim Fotografieren anwenden. Genau wie beim Zen, muss man beim Fotografieren zuerst ein paar grundlegende Regeln kennen lernen. Im Zen müssen wir zuerst einmal lernen längere Zeit ruhig auf unserem Kissen zu sitzen und dabei versuchen ganz hier zu sein. Ich muss lernen meinen Atem achtsam zu beobachten und nicht immer mit den Gedanken abzuschweifen.
Genauso muss ich beim Fotografieren, zuerst ein mal meine Kamera kennen und lernen wie und was ich einstellen will, und dann muss ich wissen, was will ich fotografieren und warum und zu guter letzt muss ich noch sehen lernen. Ich muss nämlich bereits wenn ich das Objekt sehe, wissen was ein gutes Foto geben könnte. Der Blickwinkel und die Distanz können für ein gutes Foto entscheidend sein. Wenn ich zum Beispiel Vögel am Wasser fotografieren will, sollte ich etwas über die Vögel wissen, also das alt bekannte; wie, wo, wann und warum .
Zuerst muss ich mich in das Wesen von dem was ich sehe, einfühlen so gut dass es geht „Eins werden „ zum Beispiel bei Tieren, wenn ich einfach den Fotoapparat hoch reisse, ziehen sie sich sofort zurück und zeigen mir Buchstäblich die kalte Schulter und ignorieren mich einfach.
Wenn ich aber einfach da bin und die Tiere nicht beachte und mit der Kamera einfach mal die Umgebung beobachte und den Tieren Zeit lasse, sich an mich zu gewöhnen, kann es sein, dass ich nicht mehr als Gefahr wahrgenommen werde und jetzt gelingt es mir auch die Kamera auf das Tier zu richten, ohne, dass diese Handlung einen Fluchtreflex auslöst. Mit Achtsamkeit drücke ich sanft den Auslöser und die Aufnahme ist gemacht.
Das was ich im Zen gelernt habe; ruhiges verweilen, achtsames gehen, achtsames Atmen, das alles kann ich auch beim fotografieren anwenden. Fotografieren ist oft auch eine Schweigemeditation, in vollkommener Achtsamkeit. Wenn ich unachtsam gehe und mich laut verhalte, dann sind alle Vögel, die eventuell ein schönes Foto geworden wären, schnell weg.
Genau wie im Zen, muss ich mich konzentrieren und im richtigen Moment, wo ich die Kamera auf ein Objekt richte, voll und ganz präsent sein und dann nur noch den Auslöser sanft drücken, sobald ich auf den Auslöser gedrückt habe ist der Augenblick vorbei. Das Bild, die Erinnerung ist im Kasten. Auch wenn ich das Bild auf dem Computer speichere, es ist nur ein Bild das eine Geschichte erzählt aus der Vergangenheit.
Was Achtsamkeit, nicht ist habe ich auch schon erlebt, bei schönstem Wetter war ich mit meine Nikon D5000 unterwegs und habe Blumen, Bienen, Schwäne und schöne Landschaften fotografiert und als ich dann, kurz vor dem Heim gehen, noch einmal nachgeschaut habe ob die Bilder auch etwas geworden sind, da meldet mir meine Kamera; keine Speicherkarte, die habe ich nach dem übertragen der Fotos auf den PC, vergessen in die Kamera einzusetzen.
Erstaunlicherweise habe ich mich nicht einmal geärgert, schwacher Trost, immer hin hatte ich Gelegenheit mit meiner Kamera zu üben, und am anderen Morgen, habe ich wieder schöne Fotos gemacht, in etwa die gleichen Fotos, wie am Tag vorher….dieses mal aber mit Speicherkarte.
Aber das wird mir so schnell nicht wieder passieren, aber was solls, das sind nur Fotos und auch Fotos sind nun einmal vergänglich. Vor langer Zeit habe ich mal eine Speicherkarte versehentlich gelöscht, das war auch kein Drama, obwohl ich einige schöne Fotos verloren habe. Das sind alles Lernprozesse, aus denen wir nur Erkenntnisse gewinnen können. Der Vorteil, es gibt immer wieder schöne Momente die es Wert sind fotografiert zu werden. Das später anschauem, macht doppelt Freude, im Bewusstsein, dass dieser Moment vorbei ist.
Achtsamkeit heisst halt auch, von Zeit zu Zeit meine Achtsamkeit zu überprüfen. Zen-Meditation und Fotografieren haben wirklich viel gemeinsames; um gute Ergebnisse zu erzielen, kann ich nicht in Gedanken wo anders sein. Nur wenn ich ganz da bin, meine Sinne ganz offen habe, nur dann mache ich auch gute Fotos. Ein Moment von Zerstreutheit und das Objekt, was ich Fotografieren wollte ist weg und das einfach so zu akzeptieren und wieder präsent zu sein, das ist auch hier, die Aufgabe.
Fotografieren ist nicht nur loslassen, es ist mehr, es hat einerseits mit Sammeln und Festhalten zu tun, es ist irgend wie Paradox, es braucht eine grosse Bereitschaft, alles was nicht einem guten Foto entspricht, wieder los zu lassen, das heisst, unscharfe Fotos werden gelöscht, auch wenn es das einzige Foto ist.
Fotografieren kann zur Sucht werden, immer schönere Bilder, es ist aber auch beruhigend wie eine Meditation . Genau da fängt Zen an, im Bewusstsein, es sind nur Bilder, alles ist vergänglich. Genau wie im Zen, ist es die Kunst, etwas festhalten und doch loslzuassen. wie schnell hat man etwas Irrtümlich gelöscht oder aber der Computer stürzt ab. Was solls, wenn Bilder verloren gehen, dann habe ich wieder einen guten Grund um neue Bilder zu machen.
Momente der Achtsamkeit neue Bilder
20.05.2021 text+fotos©erwingrob
Erstveröffentlichung 24.9.2010 text+fotos©erwingrob
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loslassen
Fotografie (Substantiv) dass Verb „fotografieren“ …und diese Kommafehler.
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hallo Kai
Danke Dir für den Tip und ich werde mir das Buch auch anschauen und es eventuel dann auch im Beitrag erwähnen.
Eventuell intressiert Dich auch mein neuer Blog http://erwinphoto.wordpress.com/
ich freue mich auf weitere Besuche
Liebe Grüsse Erwin (zentao )
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Hallo! Vielleicht interessiert Dich das Buch „Zen and the Magic of Photography“ von Wayne Rowe? Es hat genau diese Zusammenhänge zum Inhalt und zudem schöne Beispielbilder. Viel Spaß damit! Kai
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@Jürgen
@Mamü
schmetti
da habe ich es wohl wieder einmal getroffen, es freut mich dass Euch mein Text und die Fotos gefallen.
Liebe Grüsse zentao
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Ja, beim fotografieren bin ich fasziniert von der Umgebung oder dem zu fotografierenden Objekt. Ich bin ganz da. Muss es sein. Sonst wird das Fotos nichts. Habe ich das Foto im Kasten bin ich erleichtert und freue mich auf die weitere Verwendung (Aufnahme in mein Blog), so dass ich auch andere an dem festgehaltenen Bruchteil in meinem Leben erfreuen kann.
Inzwischen denke ich bei vielen Momenten, die ich mit meinem fotografischen Auge erhasche, da gibt es soviel festhalten wertes.. ich sehe seitdem die Welt mit anderen Augen. Mit den Augen eines Fotografen.
Lieber Gruss
Schmetti
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Lieber Zentao,
so habe ich das noch gar nicht betrachtet. Ja, mir geht es beim Fotografieren so, wie du es beschrieben hast. Ich bin achtsam, konzentriert, voll da, kann alles andere für diese Zeit loslassen, ich bin ganz in diesem Moment. Und wenn ich das Motiv eingefangen habe, dann kann ich es loslassen und mich auf ein neues konzentrieren. Beim Fotografieren bin ich vollkommen in einer anderen Welt, vergesse Zeit und Raum und bin trotzdem voll da.
Danke für diesen Beitrag.
Liebe Grüße,
Martina
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Lieber Zentao,
ein wunderbarer Text über achtsames Fotografieren. Genau so sehe ich das auch. Wichtig dabei ist, dass man bei der Jagd nach dem „richtigen“ Motiv offen bleibt für alles, was uns sonst noch umgibt und es mit allen Sinnen zu erleben. Hier die rechte Balance zu finden, ist die wahre Herausforderung.
Manchmal lasse ich die Kamera gezielt zuhause, um die Bilder des Augenblicks einfach „nur“ in meiner Seele zu speichern.
Ich wünsche Dir noch viele schöne Motive vor Deiner Linse,
Jürgen
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