Jahre lang habe ich im Zen gelernt, dass ich die Gedanken einfach vorüberziehen lassen soll und jetzt muss ich mich öfters mal fragen, “ ja wo ist denn der Gedanke, der gerade, soeben noch da war, hingekommen? Mein Kurzzeit Gedächnis lässt mich manchmal einfach im Stich. Ich suche ein Wort oder einen Begriff und es ist einfach nichts da, doch nach einer Weile ist die Erinnerung, wie aus dem Nichts, einfach wieder da. Das Gehirn hat es ja auch nicht leicht, erst will man Gedanken, nicht haben und sie einfach vorüber ziehen lassen und dann wieder sollen diese einfach zum rechten Augenblick präsent sein? Doch das ist vollkommen in Ordnung, weil unser Gehirn, eigentlich ein Natur gemachter Computer ist und das Gehirn ist ja auch so etwas wie mein Persönlicher Diener, es sucht und findet, es plant und urteilt und alles unter dem Begriff – Verstand
Das Kurzzeitgedächtnis, das auch Arbeitsgedächtnis genannt wird, ist der Teil des Gedächtnisses, in dem Informationen abgespeichert werden, die im Alltag kurzzeitig benötigt werden. Mithilfe des Kurzzeitgedächtnisses erinnern wir uns an Ereignisse, die unmittelbar passiert sind. Es versteht ,etwa Ziffern, Buchstaben, Wörter oder Farben.
Und so ein Computer muss ja auch von Zeit zu Zeit, aufgeräumt werden, doch offenbar braucht das Hirn, nicht nur klare Gedanken, wir brauchen auch manchmal Schmutzige Gedanken, es sei leichter, sich Informationen zu merken, wenn sie mit einem einzigartigen und einprägsamen Gedanken — wie zum Beispiel einer Sex-Fantasie — verbunden werden, das ist interessant, weil ein Wald, welcher all zu gut aufgeräumt ist, ja auch anfälliger für Krankheiten und Ungeziefer ist. Braucht unser Hirn, demzufolge auch Dünger? All dieses scheinbar überflüssige, wie die Witze und den Tratsch, mit unseren Nachbar/in und nächsten Freunde, sind für unsere Beziehungen enorm wichtig und offensichtlich auch für unser Hirn.
Zurück zu meinen Gedanken, über meine flüchtigen Gedanken, das sei mehr oder weniger normal, weil unser Kurzzeitgedächtnis manchmal nicht richtig filtert, so dass auch wichtiger Lernstoff als „unwichtig“ eingestuft werden und den Weg nicht ins Langzeitgedächtnis schaffen. Wenn ich also, mit dem älter werden, etwas vergesslicher werde, so ist das noch lange kein Grund zur Besorgnis, denn das Kurzzeitgedächtnis könne man auch sehr gut trainieren, auf der einen Seite ist unser Smartphone ein Teil des Problems, weil wir ja alles googeln können, auf der anderen Seite gibt es da auch viele Spiele und andere Hilfsmittel für unser Gedächnises mit welchen wir unser Gehirn auch unterstützen können. Gedanken sind voller Emotionen, je nach Gedanken Sind sie unterschiedlich geladen. Wir müssen also in erster Linie wieder lernen, mit unseren Emotionen umzugehen.
Da kommt wieder die Zen-Meditation ins Spiel, während der Meditation hat das Kurzzeitgedächtnis wenig zu tun und und ist vermutlich einfach unterfordert, doch ich bin kein Forscher, doch ich weiss aus meiner Erfahrung in der Zen-Meditation, dass die Konzentration auf unsere Atmung, und die Beobachtung, meiner Gedanken und Emotionen, wie sie kommen und wie sie wieder gehen und ich sie einfach los lasse, das sind die Grundlagen zu einem Gesunden Geist, das bringt mir wieder mehr Gelassenheit um mit meinem älter werden umzugehen. Gut das Loslassen funktioniert nicht immer, doch auch da gilt; steter Tropfen höhlt den Stein !
Hier noch was Forscher aus Gießen und Harvard untersuchten; Sie untersuchten erstmals die Auswirkungen eines bewährten Achtsamkeits-basierten Meditationsverfahrens namens MBSR (Mindfulness-Based-Stress-Reduction) mittels Hirnscan.
Während die Teilnehmer nach acht Wochen MBSR-Praxis berichteten, besser mit Stress umgehen zu können, zeigten sich auch deutliche Veränderungen in der Hirnstruktur: Weniger Dichte der grauen Substanz an der Amygdala, die für die Verarbeitung von Stress und Angst wichtig ist, mehr Dichte dafür im Hippocampus und Regionen, die für Selbstwahrnehmung und Mitgefühl zuständig sind.
und noch ein passendes Zitat zum Thema:
Nach innen geht der geheimnisvolle Weg.
In uns oder nirgends ist die Ewigkeit mit ihren Welten,
die Vergangenheit und Zukunft.
Novalis (1772 – 1801), eigentlich Georg Philipp Friedrich Leopold Freiherr von Hardenberg, deutscher Lyriker
Quelle: Novalis, Fragmente. Erste, vollständig geordnete Ausgabe hg. von Ernst Kamnitzer, Jess Verlag, Dresden 1929. Originaltext. Magische Philosophie
17.03.2018 Copyright©erwingrob
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@Holda Stern – Sabina
Liebe Holda,
sage ich ja immer wieder, unser Geist, Seele,Hirn und Körper, ist ein Riesen Computer, einmalig, so langsam ist vermutlich irgendwann ein Reset fällig….. doch das hat Zeit…
Liebe Grüsse Erwin
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Hallo Erwin, mir war dieses Phänomen des Vergessens auch bei mir selbst aufgefallen. Daher habe ich eine der Erklärungen, die ich unlängst gelesen habe, mit Freude behalten: Nach und nach speichern Menschen immer mehr Ereignisse, Erfahrungen, Wortschatz usw. ab. Das Gehirn muss also bei Gelegenheit stets mehr „Menge an Informationen“ durchforsten, um zum Beispiel an ein bestimmtes Wort zu gelangen. Daher braucht der Mensch, je älter er ist, stets mehr Zeit, um eine Information abzurufen, vor allem eine Information, die er nur selten benötigt. Voilà, eine verblüffend einfache Erklärung und so beruhigend und tröstlich! Wenn ich jetzt mal ein Wort nicht finde, erkläre ich meinem Gegenüber, in welch überdimensioniertem Speicher mein Gehirn sich zurechtfinden muss 😀
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