Den Titel habe ich geklaut, doch genau so ist mir manchmal zu mute. Da besteht zur Zeit eine Hasswelle zum Thema Flüchtlinge und auch ich bin manchmal hin und her gerissen in meiner Meinung. Zur Zeit wird Europa von Flüchtlingen überrollt, es ist ( noch ) eine friedliche Invasion. Keiner will diese Menschen, doch sie kommen ob es uns gefällt oder nicht. Teilweise sind es echte Flüchtlinge und eine grosser Teil sind Wirtschaftsflüchtlinge, weil das Leben in ihrem Land nicht mehr Lebenswert ist. Eine riesen Völkerwanderung ist im Gange und das schürt Ängste in unserer Bevölkerung. Doch Angst und Hass sind sind immer falsch, dass wir nicht begeistert sind, scheint mir klar. Doch wir können sie ja nicht im Meer ertrinken lassen, es geschehen täglich grausame Geschichten, von denen wir sehr wenig erfahren.
Wie wäre es wenn wir Flüchtlinge wären, und wie möchten wir empfangen werden?
Mal ganz ehrlich: wenn in meinem Land, solche Zustände herrschen würden? ich weiss nicht ob ich dann noch bleiben würde oder ob ich nicht auch in einem fremden Land mein Glück versuchen würde. Ich erinnere daran, dass im 17. und 18. Jahrhundert auch Schweizer ausgewandert sind, weil es uns, damals in der Schweiz wirtschaftlich nicht so gut ging.
Tatsache ist, es kommen Menschen mit grosser Hoffnung und dem Glauben, bei uns sei das Paradies. Tatsache ist auch, wir müssen sie vorläufig aufnehmen und und das beste daraus machen. Ein grosser Teil wird leider wieder zurück müssen, weil die Schweiz vermutlich für halb Afrika zu klein ist.
Schon lange wollte ich etwas klar stellen; da ich auch auf Facebook bin und da die verschiedensten Freunde habe, die so einiges an kontroversen Videos und Texte zum Thema Flüchtlinge Posten, werde ich in Zukunft alle Rechtsextremen Beiträge aus meinem Facebook Account löschen.
26.08.2015 Copyright©zentao
Hier noch eine Video zum Thema:
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Ja, wir sitzen an unseren PCs und haben die Möglichkeit über dies und jenes zu philosophieren, während draussen keine Rakete den Häuserblock niederreißt. Ich habe einmal einen TV-Beitrag von Syrien gesehen, wie sich z.B. Kinder mit Raketen und Trümmer, wohin man schaut, arrangieren: „Mittags kommen meist die Raketen, da muss man aufpassen…“ Wir wissen natürlich, dass im nahen Osten immer etwas los ist und war. Da ist ja immer Krieg, ja. Aber wir haben 2015, wir haben Smartphones, Tablets, Notebooks und Griechenland, wo wieder einmal Milliarden reingesteckt wurden. Das sehen die Menschen, und sie sagen sich: Da wollen wir hin. Da wird gerungen und getan, damit alles wieder am Schnürchen läuft, koste es, was es wolle. Da kriegen die Menschen nicht tagtäglich Raketen auf den Kopf. Da gibt es ein verläßliches Rechtssystem. Und gerade in Deutschland ist ja jeder Pups rechtlich abgesichert. Da wollen die Menschen natürlich hin. Wir sollten dieses Vertrauen ins deutsche Rechtssystem und in Deutschland an sich mit Stolz honorieren. Angst und Skepsis darf aber von unserer Regierung nicht verteufelt und radikalisiert werden. Die von uns gewählte Regierung sollte signalisieren, dass auch die Befürchtungen der Wähler in Hinsicht auf die Wahlen März 2016 wieder wichtig genommen werden, denn ansonsten sehe ich die Gefahr, dass der Protest- oder Wutbürger einen Rechtsruck verursacht, von dem dann wirklich eine größere Gefahr ausgeht, als sie sich jetzt andeutet.
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@gudrunklaff
Liebe Gudrun
ich danke Dir für Deinen so klaren und ausführlichen Kommentar. Ja es ist ein komplexes Thema, weil die Verursacher sind unsere Kolonialstaaten wie Frankreich, Spanien, Portugal und England und nicht zu vergessen Amerika war ja bei der Ausbeutung von Afrika ja auch beteiligt. Das wird ja gerne vergessen und spricht vom faulen Afrikaner. Die Machthaber in Afrika wurden ja vom Westen aufgebaut und wenn es halt nicht funktioniert, dürfen wir die Suppe jetzt auslöffeln. Man kann ja nur hassen und Angst haben, vor Kulturen die man nicht kennt. Der einfache Arbeiter und Bürger hat Angst vor dem Verlust von Wohnung und dem Verlust der Arbeit und wenn Behörden, so unsensibel reagieren und Wohnungen kündigen, nur um genügend Wohnungen für die Flüchtling zu haben, (so geschehen in Deutschland und auch in der Schweiz ) da wundere ich mich nicht, wenn das Hass schürt.
Ich zitiere: “Keiner will diese Menschen” – das klingt hart – das klingt wie “unwillkommen”. Gerade die Menschen, die vor Terror, Mord und unsagbarem Elend flüchten, sollten wir meiner Meinung nach willkommen heissen, als Weltgemeinschaft – für mich geht es nicht um “ich will Dich nicht”, sondern “schön, dass Du mir eine Gelegenheit gibst, zu helfen”. In dem Sinne willkommen. Ich finde es furchtbar, was in einigen Orten Deutschlands gerade geschieht
Ja wir werden uns zusammenraufen müssen und lernen mit diesen zu leben,
Ich denke auch dass es eine Chance ist, vergangenes Fehlverhalten, aus der Vergangenheit, dieses Mal vielleicht, ein wenig besser zu machen. Doch wir sind alles nur Menschen.
Liebe Grüsse zentao
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Es ist gerade mal ein paar Jahrzehnte her, da kamen Flüchtlinge von „Drüben“. Wenn ich hier Angst um mein Leben und vor Terror haben müsste, würde ich auch flüchten, ebenso wenn ich hier nicht mehr meinen Lebensunterhalt verdienen könnte.
Allerdings bin ich der Meinung, dass man auch dringend was gegen den Terror und Krieg in den entsprechenden Ländern machen muss.
Wer geht schon gerne freiwillig von Daheim weg in ein unbekanntes Land?
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Hallo, ein Thema, über das ich auch viel nachdenke. Ich bin in der letzten Zeit viel gereist, auch und gerade in Ländern, in denen die Menschen sehr wenig haben. In Deutschland ist das Wort „Wirtschaftsflüchtling“ oft mit einer gewissen Verachtung behaftet, und ich denke mir: Was habe ich, was hast Du, was haben wir alle getan, dass wir in privilegierten, reichen, stabilen Ländern geboren wurden. Wenn man nicht an Reinkarnation glaubt, dann heisst die Antwort: Nichts. Auch wir hätten in sehr armen, sehr unterentwickelten Ländern geboren werden können, ohne eigenes Verschulden. Hätte ich dann versucht, in ein reicheres Land zu kommen, insbesondere mit Familie, in der Hoffnung, dass es mir und gerade meinen Kindern mal besser ginge? Antwort: Wahrscheinlich ja. Ist das falsch? Antwort: Nein (finde ich). Können andererseits diese privilegierten Länder unbegrenzt Menschen aufnehmen? Der „Sättigungsgrad“ ist eine Überlegung, für die ich selber noch keine Antwort gefunden habe. Würden reiche Länder in den Abgrund gerissen, weil zu viele Menschen eintreffen, oder würde irgendwann eine natürliche Balance eintreten, und die Menschen auch einsehen, dass auch im (dann ehemals?) reichen Westen nicht alles Gold ist, und wieder zurückkehren? Hätten die Länder der Flüchtlinge Gelegenheit zur Regeneration? Ich weiss es nicht, es gibt bestimmt viel zu sagen, zu diskutieren und zu überlegen zu diesem Thema.
„Keiner will diese Menschen“ – das klingt hart – das klingt wie „unwillkommen“. Gerade die Menschen, die vor Terror, Mord und unsagbarem Elend flüchten, sollten wir meiner Meinung nach willkommen heissen, als Weltgemeinschaft – für mich geht es nicht um „ich will Dich nicht“, sondern „schön, dass Du mir eine Gelegenheit gibst, zu helfen“. In dem Sinne willkommen. Ich finde es furchtbar, was in einigen Orten Deutschlands gerade geschieht (ich kann nicht für die Schweiz sprechen); Hassdemonstrationen vor Flüchtlingsheimen, brennende Unterkünfte, Menschen, die Flüchtlinge bepinkeln, Morddrohungen – hier geht es doch lange nicht mehr um Flüchtlinge, hier geht es um Ängste und Aggressionen, die aus ganz anderen Gründen in den Menschen liegen und die gerade nur ein Ventil finden. Es ist tatsächlich so, dass in Deutschland in den Gegenden am meisten Ängste und Widerstand herrschen, in denen es die wenigsten Flüchtlinge gibt – die Angst vor dem Fremden, Unbekannten, Anderen. Plus wirtschaftliche Ängste, Identitätsängste, und viele andere Gründe.
Geben wir dem Hass Nahrung, wenn wir immer wieder auf ihn eingehen? Viel mehr Menschen unterstützen Flüchtlinge in Deutschland, als Hass zeigen, aber der Hass ist in den Schlagzeilen, da medienwirksam. Ich für mich möchte entscheiden, was ich tue, es auch machen, und mich nicht beeinflussen lassen von denen, die kein Verständnis haben für die Notsituation anderer. Diese letzteren, die so wenig Empathie besitzen – warum widmen wir ihnen so viel Zeit, und Zeitungsartikeln? Warum nicht jenen, die viel tun für Menschen in Not?
Und danke, dass Du alle rechtsextremen Beiträge löschen wirst – wir können Menschen nicht leicht ändern, aber wir können uns und manchmal die Wirkung anderer ändern.
Es ist ein so komplexes Thema, ich finde es sehr schwierig, meine Gedanken auszudrücken, aber Dein Blogeintrag hat bei mir den Wunsch ausgelöst, zu kommentieren. Und wenn ich jetzt darüber nachdenke: Es ist vielleicht gar kein komplexes Thema. Da gibt es einen grossen Teil von Menschen, die extreme Not erfahren, und meiner Meinung nach schulden wir als intelligente, fühlende, privilegierte Mit-Erdbürger, zu helfen. Da gibt es einen anderen Teil von Menschen, die weniger physisches / psychisches als vielmehr materielles / politisches Elend erfahren, und auch jenen können wir helfen, wenn auch auf andere Weise – Wirtschaft z.B. ist kein Mysterium, das wir erfunden haben und das nur wir ausüben können, wir können Hilfe zur Selbsthilfe leisten, aber vielleicht nicht alle aufnehmen, sondern im jeweils eigenen Land – wobei ich wirklich gerne wüsste, wo die Grenzen sind, ab derer wir nicht mehr aufnehmen können. Und es gibt einigen politischen Druck, den unsere Regierungen ausüben könnten, wenn sie denn wollten. Und dann gibt es vielleicht noch einen Teil, die ein einfaches Leben wollen, Geld ohne viel Zutun, und hier können wir dasselbe fordern, dass wir auch in unseren eigenen Ländern bei unseren eigenen Leuten fordern: Zeigt, dass ihr auch was tun wollt, sonst gibts nix.
Sorry, ist jetzt recht lang geworden , und reicht jetzt 🙂
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