Seit Tagen haben wir wunderschönes Frühlingswetter und es ist angenehm warm und ich habe mit dem Joggen wieder angefangen. Die letzten zwei Mal ist mir mein Freund der Clochard wieder begegnet und auf die Frage:“wie er den Winter überstanden habe“ war seine Antwort: „es war ein netter und milder Winter“ und schon waren wir beim Fachsimpeln über das Wetter. Ein Mensch wie Rolf der in der Natur lebt, hat auch einen ganz anderen Bezug zur Natur und er hatte eine ganz klare Meinung:“ der Winter komme sicher nochmals zurück und der April werde nass und kalt“ so seine Prognose zum Wetter. Doch die Muotathaler Wetterschmöcker irren sich ja auch dauernd und das Wetter macht sowieso, das was es will.
Es ist erstaunlich wie fit dieser Mensch ist, ausser seinem Alkohol Konsum und seinen schlechten Zähnen, scheint er gesund zu sein. Er ist dauern in der Gegend unterwegs mit seinem ganzen Gepäck und er schimpft dauern beim Laufen vor sich hin und spricht mit unsichtbaren Wesen. Der Mann ist auch schon über 50 und es wird für ihn sicher nicht leichter. Es wird erzählt er sei nicht arm, er hätte vor drei Jahren geerbt und sein Vermögen werde von der Gemeinde verwaltet, wo er immer Geld für seinen täglichen Bedarf abholen kann. Er kann sich nicht in die Gesellschaft eingliedern und dass er so leben will, das ist seine Entscheidung und ich habe kein Bedauern für ihn. Dennoch tut er mir irgend wie leid, denn sein Unvermögen, sich anzupassen, seine Sturheit sind die Ursachen seines Lebens als Clochard. Ich habe bereits in früheren Beiträgen darüber berichtet. Das einzige was ich für ihn tun kann ist, ihn so zu akzeptieren wie er ist und ihn nicht zu verurteilen. Ich werde oft schräg angeschaut, wenn ich mit ihm auf der Strasse stehe oder mich zu ihm hinsetze und einfach mit ihm rede, wie mit jedem anderen Menschen auch. In all den Jahren hat es so etwas wie eine Freundschaft gegeben, entstanden aus dem Respekt für den Menschen. Wie immer, in all den Jahren, seit ich diesem Menschen unterwegs begegne trennen sich unsere Wege und manchmal sehe ich ihn nur von Ferne, mit seinem Hausrat auf dem Buckel oder am Bahnhof, mit einer Bierdose in der Hand, wo er die Menschen rund um ihn beobachtet und er diskutiert oft mit Passanten, die sich natürlich alle fragen,“ wie kann man(n) so ein Leben führen.
14.03.2014 Copyright©zentao
Pingback: Er lebt sein Leben, auf seine Weise sehr konsequent | zentao blog über zen + anderes
Pingback: home of zentao blog über zen + anderes | zentao blog über zen + anderes
(:))
ja so kann man das auch sehen, doch wir Menschen sind keine Frösche. Wir können und müssen unser Leben selber gestalten. Das heisst, das Bild der Frösche zu bemühen; rechtzeitig die Richtige Entscheidung, für sein Leben zu treffen.
Liebe Grüsse zentao
LikeLike
Meinen meine Frösche im Topf mit Wasser auch immer, das langsam erwärmt wird, bis es dann so heiß geworden ist, dass sie nicht mehr herausspringen können, weil sie bewegungsunfähig, sprich tot gegart wurden. 😉 Lecker, Lecker für einen Gourmet, wie mich. 🙂
LikeLike
Lieber Bertram
Ist es Mut oder Sturheit oder der Wille anders sein, zu wollen, als der Rest der Gesellschaft? Auch ich hatte meine Zeiten, des unangepasst seins, doch man wird älter und passt sich an, und lebt es sich so halt leichter und fühlt sich auch gut an.
Liebe Grüsse zentao
LikeLike
von mir aus muss er sich nicht anpassen – manchmal etwas unangepasst sein, täte manchem gut… doch angepasst sein, lebt es sich sicher leichter.
Liebe Grüsse zentao
LikeLike
Naja, ich hätte mir gewünscht in der ein oder anderen Lebenssituation unangepasster zu sein. Wie dem auch sei, „dein Clochard“ tut doch niemandem etwas Unrechtes.Er lebt sein unangepasses Leben – und das ist für ihn gut so.
Und ich finde es gut, dass Du ihn respektvoll behandelst. Das Recht hat er.
LikeLike
Für WAS ist es eine Grundvoraussetzung?
LikeLike
ich glaube, sich im Leben anpassen können, (an seine Mitmenschen ) ist eine Grundvoraussetzung im täglichen Leben. Wer das nicht in der frühesten Zeit (im Babyalter ) im Leben lernt, der lernt es in der Regel nicht mehr.
Liebe Grüsse zentao
LikeLike
@sich anzupassen
An wen soll er sich anpassen?
LikeLike
Lieber Bertram
bereit sein die Konsequenzen, seiner eigenen Handlungen, zu tragen und der Mensch ist frei. So ist es und jeder muss das für sich selbst entscheiden. Mein Weg ist es zum Glück nicht.
Liebe Grüsse Erwin
LikeLike
Mir imponieren diese Menschen. Sie wissen, dass sie alles tun und lassen können, wenn sie nur bereit sind die Folgen ihrer Entscheidung zu tragen. Und das tun sie!
LikeLike