Fast hätte ich gestern noch das Freitags Zazen verpasst vor lauter Beiträge schreiben in meinem eigenen Blog. Ein Blick auf die Uhr und ich war bereits Unterwegs im strömendem Regen. Der Freitagstext im Mittelteil vom Zazen war ein Auszug aus dem Buch von Willigis Jäger – Jenseits von Gott
Willigis Jäger verkörpert eine konfessionsunabhängige zeitgenössische Spiritualität, die den spirituell Suchenden des 21. Jahrhunderts Antworten auf ihre drängenden Fragen gibt.
Als Zen- und Kontemplationsmeister ist er sowohl von der christlich-abendländischen Mystik als auch dem östlichen Zen geformt und geht gleichzeitig über beide Konfessionen hinaus auf das, was allen spirituellen Wegen des Westens und des Ostes zugrunde liegt. Sein Verständnis der West-Östlichen Weisheit basiert auf
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Willigis Jäger lebte sechs Jahre in Japan. 1980 erhielt er von Yamada Rōshi die Erlaubnis Zen zu lehren. Yamada Rōshis Nachfolger Kubota Rōshi übertrug Jäger 1996 die volle Lehrerlaubnis Inka shōmei, die Jäger als 87. Nachfolger von Buddha Shakyamuni ausweist. Dadurch ist er als Zen-Meister ermächtigt, andere in dieser Sukzession zu bestätigen.
Konflikt mit der römisch-katholischen Kirche
Unter Leitung des damaligen Kardinals Joseph Ratzinger warf ihm 2001 die Glaubenskongregation vor, Glaubenswahrheiten der persönlichen Erfahrung unterzuordnen und erteilte ihm ein Rede-, Schreib- und Auftrittsverbot.[13] Im Januar 2002 untersagte ihm deshalb das Bischöfliche Ordinariat in Würzburg die Ausübung jeder öffentlichen Tätigkeit.[14] Jäger beansprucht dagegen alte Glaubenswahrheiten für die Gegenwart neu zu deuten.[15][16] In der Folge bat er von der Abtei Münsterschwarzach exklaustriert zu werden; dabei handelte es sich um eine Art Beurlaubung aus dem Kloster. Er ist nach wie vor Mitglied seiner Klostergemeinschaft. Deren Abt und Gemeinschaft standen zu ihm. [8]
Das ist für mich so etwas wie eine Adelung und macht mir Willigis Jäger richtig sympatisch. und ich finde Ihn eine bemerkenswerte Person.
Da mir der Text wirklich gefallen hat und Willigis Jäger zwar ursprünglich ein Jesuit war aber dennoch ein konfessionsloser Zen-Meister ist, dachte ich dieser Text könnte meinen Aufgeschlossenen Leser auch gefallen.
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Die Welt ist etwas ganz anderes…
als unsere Wahrnehmung uns vormacht. Unser Tagesbewusstsein zeigt uns keine objektive Welt. In Wirklichkeit gibt es keine Farben, Töne, Gerüche, keine Temperatur und keinen Geschmack. Wir sind einer ständigen Hypnose unterworfen. Der Osten nennt die Welt des Tagesbewusstseins – Maya – Trugbild. Warum sind wir so weit von unserem wahren Wesen getrennt? Warum halten wir ein Seil in der Dunkelheit für eine Schlange? Darauf gibt es keine befriedigende Antwort.
Was ist Wirklichkeit?
Mit Wirklichkeit ist hier eine Formlose, nonduale Seinsebene gemeint. In der Mystik gibt es den Begriff – Sophia Perennis – Ewige Weisheit – Diese Weisheit hat nichts mit Wissen zu tun, sondern mit einer Dimension, die hinter aller Rationalität liegt. Der Begriff – Leerheit – ist vielleicht der passenste, aber er darf nicht rational verstanden werden. Das ist die Dimension, die uns die eigentliche Deutung unseres Menschseins bringt. Sie führt uns in den jetztigen Augenblick. Wir begreifen uns dann als Staubkorn, aber auch als Mysterium in einem Zeitlosen Geschehen.
1.Juni 2013 gepostet von zentao
Bücher von Willigis Jäger:
1. Willigis Jäger, „Die Welle ist das Meer“, Freiburg im Breisgau 2007
2. Willigis Jäger, „Westöstliche Weisheit“, Stuttgart 2007
3. Willigis Jäger, „Das Leben endet nie“, Freiburg im Breisgau 2010
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