
das Haus Tao in Wolfshalden AR Schweiz
Jetzt bin ich also, an diesem Retreat und ich soll Schweigen, ich der im Alltag, eher zuviel und zu laut redet, soll jetzt Schweigen!! Wie ich bereits geschrieben habe:
Schweigen soll ich nicht nur im Aussen, Schweigen, soll auch mein Geist, dieses dauernde Geplauder im Kopf, das wie von selber in meinem Geist abläuft, ist nicht erwünscht und soll aufhören oder zu mindestens etwas weniger werden. Bis jetzt habe ich gedacht, da kann ich doch nicht viel ändern, das ist nun mal so. Die Frage die dann auftaucht ist ganz klar; „wie mache ich das – Schweigen?“
In der Meditation erklärt uns Marcel Geisser unser Zen-Lehrer, das wie? Der Buddha habe sich nie für das „warum“ interessiert, vielmehr interessierte er sich immer für das „wie.“ Am Beispiel der Glocke, die er mit dem Schlagholz zum klingen brachte, erklärte er;“wenn die Glocke ertönt, so hören wir den Klang und unser Hörsinn folgt automatisch dem Ton, und unsere Gedanken sind weg, da ist nur noch der Klang der Glocke. Wenn wir genau hinhören, so stellen wir fest, da ist ein pulsieren und ein leichtes vibrieren im Ton und es ist nur noch Hören da. Irgend wann verebbt der Ton und verschwindet im leeren Raum.
Wenn im Geist ein Gedanke auftaucht, dann höre er auch wieder einmal auf, bevor ein neuer Gedanke aufkommt. Zwischen zwei Gedanken gäbe es eine Lücke und diese sollen wir einfach erweitern, leichter gesagt als getan, in der Praxisübung stelle ich dann fest, es funktioniert. Wenn wir den Ton der Glocke hören, sei das „nur angenehm. Genau so sind Schmerzen in unserem Körper „nur unangenehm. Die Schmerzen seien genau wie der Ton, etwas das durch unseren Geist ausgelöst wird, genau gesagt, durch unsere Gedanken. Das pulsieren und vibrieren des Tones, können wir relativ leicht hören und spüren. Der Schmerz habe auch so ein pulsieren und vibrieren, nur ist das meisten so intensiv, dass wir die Schwingung im Hintergrund gar nicht mehr spüren. Wir wollen nur das der Schmerz so schnell wie möglich wieder verschwindet.
Wenn wir nur beobachten, und den Schmerz wahrnehmen, ohne ihn zu bewerten, so wird auch der Schmerz weniger, es dauert vielleicht etwas länger als beim Ton, aber auch der Schmerz, wird irgend wann, wie von selbst vergehen.
Seit ich das mit den Gegensätzen von Ton und Schmerz verstehe, sind meine Schmerzen, nicht verschwunden, aber wenn sie auftauchen, folge ich ihnen, nur noch als Beobachter und stelle fest, das ist nur unangenehm und die Schmerzen sind irgendwie unwichtig geworden, sie sind nicht mehr der Mittelpunkt meines Lebens.
03.04.2013 Text von zentao
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