Tags: Achtsamkeit, Alltag, Buddha, Buddhismus, Gedanken, Glück, Meditation, Spiritualität, Veränderung, Vergänglichkeit, Weg, Zen
Wenn ich mir so überlege, dass mein Leben durch meine Gedanken, zu dem wurde was ich heute mein Leben nenne, so staune ich immer wieder was so alles möglich ist. Dies zu erkennen musste ich erst lernen, überhaupt zu erkennen, was diese Gedanken so alles anstellen und was für Folgen meine Gedanken haben, für mich und andere. Dazu musste ich erst lernen, dass es so etwas wie Geist gibt, der ich zugleich bin und von dem ich zur selben Zeit gesteuert werde. Der Geist ist meine beseelte Energie, die in diesem Körper lebt und ihn benutzt, so wie wir auch ein Auto mein eigen nennen und doch sind wir dieses Auto nicht.
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Wer ist dein Feind? Der Geist ist Dein Feind.
Wer ist dein Freund? Der Geist ist dein Freund.
Lerne die Wege des Geistes kennen.
Zähme ihn mit Umsicht.
Buddha
Der Geist, das sind ja nicht nur meine Gedanken, “ wenn es dann immer meine Gedanken sind?“ Nein das sind auch meine Emotionen, und die sind eng mit den Gedanken gekoppelt. Wer war zuerst? Der Gedanke oder die Emotion? Ich weiss es nicht genau, ich vermute dass meisten der Gedanke zuerst da ist, gefolgt von der Emotion. Was immer, mir geschieht, reagiere ich, je nach Situation, entweder zuerst mit emotionsgeladenen Gedanken oder mit kühlen Gedanken mit unterschwelligen Emotionen.
Dieser Geist ist ein Geschichten-Erzähler, der mir oft schon die schlimmsten Dramen in Gedanken vorgespielt hat, so dass ich meinte, die Welt gehe unter. Der mir auch Geschichten von Freuden und Reichtum erzählte, von Millionen die nie eintrafen. Jahrelang glaubte ich alles was mir mein Geist erzählte. Da waren Geschichten aus meiner Kindheit, die mir erzählten, “ ich sei ungeliebt“ Geschichten aus der Schulzeit, „aus mir werde nie etwas gescheites“ und Geschichten, die mir erzählten, “ ich sei unheilbar krank.“ Keine dieser Geschichten ist je wirklich eingetroffen. Was aber war; ich habe mir unnötige Hoffnungen und Sorgen gemacht und durch mein unheilsames Denken, bin ich wirklich krank geworden.
Jahre lang glaubte ich meinen Gedanken und den dazugehörigen Emotionen, bis ich dann eines Tages die Zen-Meditation erlernte und ich nach und nach erkannte, dass ja diese Gedanken und Emotionen veränderbar sind und nicht wirklich zu mir gehören und das dank der Meditation, diese Gedanken und Emotionen keine Macht mehr über mich haben. Ich habe gelernt diese Gedanken vorbeiziehen zu lassen, genauer gesagt beobachte ich diese Gedanken wie sie vorbei ziehen.
Wenn Gedanken zur Gewohnheit werden,“ vorallem die negativen Gedanken,“ können sehr viel Schaden anrichten. Es gibt klare Gedanken die sind im Vordergrund und klar erkennbar. Es gibt aber auch dunkle hintergründige Gedanken, die schwer erkennbar sind, und da ist meistens auch ein dumpfes unangenehmes Gefühl dabei.
Negative Gedanken sind pure Ablehnung.
Ganz anders sind die positiven Gedanken, die bereiten uns viel Freude und die sind auch mit positiven Emotionen geladen.
Positive Gedanken zeigen unsere Bereitschaft, Dinge anzunehmen.
Heute weiss ich, dass wir jeden Gedanken auch verändern können und mit den Gedanken, verändern sich auch die Emotionen. Sobald ich mich entschlossen habe, etwas im positiven Sinne zu verändern. geht es mir bereits besser.Â
Seit ich wieder, die Verantwortung für mein Leben selber übernommen habe, ist alles viel leichter und geschieht wie von selbst. Kein Jammern, kein den anderen die Schuld zuweisen. Es ist so wie es ist, was immer geschieht; die Ursache ist immer bei mir. Weil ich im Augenblick lebe geht es mir einfach nur gut.
23.09.2012 Text von zentao
Lieber Reiner
ja es sind sicher beide Möglichkeiten möglich, da ja jeder Mensch ganz verschieden ist und eine ganz andere Lebensgeschichte hat. Kopfmenschen werden mehr von den Gedanken bestimmt unf Gefühlsmenschen vermutlich stärker über die Emotionen. So oder so – das eine geht nicht ohne das andere.
Liebe Grüsse zentao
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Lieber Zentao,
mir gefällt es immer wieder Deinen Überlegungen zu folgen, weil soviel suchende und auch verstehende Energie dabei rüberkommt.
Vielen Dank dafür.
Bei den Gedanken und den Gefühle neige ich persönlich immer dazu anzunehmen, dass das Gefühl zuerst da ist, weil wir fühlen können ohne zu denken und weil wir alle erst denken lernen mussten, aber beweisen kann ich es nicht und es bestimmt auch andersherum, dass weil ich etwas denke und bewerte, sich plötzlich ein Gefühl bei mir einstellt.
Also man kann so recht darüber philosphieren…
Liebe Grüße Rainer
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Liebe Ursula
ja ich weiss aus eigener Erfahrung, dass das nicht so leicht ist, wie es im geschriebenen Text den Anschein macht. Ich weis auch, dass ich es relativ leicht habe, da ich pensioniert bin und mir zum meditiren, die Zeit nehmen kann. Zu den Zeiten, wo ich noch Berufstätig war, gelang mir das auch nicht immer. Das Mittel um im Hier und Jetzt zu sein ist üben – üben und nochmals üben. Was die Schuld angeht muss man schon bei sich selber beginnen, indem wir verzeihen und aufhören Schuld zuzu weisen und auch aufhören mit dem Urteilen und Verurteilen. Alles Beginnt bei mir selber, ohne das ich mich kennen lerne, ohne dass ich lerne mich selber zu akzeptiren, kann es keinen Weg zu mir selber geben. Da muss man durch.
Liebe Grüsse zentao
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Wenn es so einfach wäre, im Augenblick zu leben. Wir haben es so gelernt, dass wir auf die Vergangenheit schauen oder in die Zukunft. „Was sollen die Leute von uns denken, wenn ….“ kennt doch jeder. Anerzogene Muster, es ist schwer, aus ihnen auszubrechen.
Und die Schuldsuche? Uns wurde von klein auf beigebracht, eine „Schuld“ zu tragen. Wir waren Schuld daran, wenn es anderen schlecht ging und wir waren natürlich Schuld daran, wenn es uns selber schlecht ging. Jeder Versuch, in eine eigene Selbständigkeit zu gehen und fehlschlug, endete mit furchtbaren Vorwürfen. „Hättest du das so gemacht, wie ich das gesagt habe, dann …..“
Um bei sich zu bleiben, müssen wir alles loslassen, was wir jemals von anderen erhalten haben. Dann erhalten wir für unsere Bedürfnisse ein neues Verständnis und können neue Wege gehen. Genau das ist nicht einfach.
Woher kommen die negativen (krank machenden) Gedanken? Wir haben sie übernommen oder übernehmen sie aus dem Umfeld, von Freunden, den Medien etc.
Wenn wir mal alles weglassen würden, was uns krank macht, was hätten wir dann? Viel Platz, viel Zeit, viel Alleinsein. Gerade das ist es, was die meisten sehr fürchten. Osho schreibt in seinem Buch „Mut“, dass es genau das ist, was die meisten nicht ertragen können. Deswegen kommen für viele auch Meditationen nicht infrage. Sie halten es mit sich selber nicht aus.
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