Tags: Achtsamkeit, Augenblick, Buddha, Buddhismus, Gedanken, Glück, Gott, Hier, Jetzt, Leben, Meditation, Menschen, Religion, Spiritualität, Tao, Vergänglichkeit, Weg, Weisheit, Zen
An einen Gott, wie ihn die Kirche predigt, einem strafenden Gott, einen alten Mann mit einem weissen Bart, auf einem Thron, an so einen Gott, kann ich nicht mehr glauben. Die Kirche hat mit diesem Gott, immer ihre Gläubigen unter Kontrolle gehalten, da verzichte ich doch gleich auch auf die Kirche und ihren Gott.
Ich habe mir, in meiner Kindheitszeit, immer meinen eigenen, lieben Gott gebastelt, und das hat für mich immer funktioniert. Wenn es diesen Gott gibt und daran zweifle ich nicht, nur nenne ich ihn nicht Gott. Es gibt da durchaus Namen, die akzeptierbar sind,für mich, da wäre etwa „das Namenlose“ oder „Lebenskraft“ auch „Universum“ brauche ich selber öfters.
Im Buddhismus, ist es die Buddha-Natur, diese sei in uns allen, nur müssen wir sie in uns entdecken, wie wenn wir vor einem schönen Bild an der Wand stehen würden und da ist ein Vorhang vor dem Bild, um es anzuschauen, müssen wir nur den Vorhang wegziehen, um das Bild anzuschauen.

Buddha hinter Spitzenvorhang
In den Lehren wird sehr klar gesagt, dass Tathagatagarbha alle Wesen gleichermaßen durchdringt, sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht. Diese ursprüngliche Essenz ist immer rein, wird aber verschleiert, wenn ein Individuum negativ handelt und so negatives Karma ansammelt, welches verhindert, dass er oder sie Tathagatagarbha erkennt. Solche Individuen werden fühlende Wesen genannt, wohingegen solche, die die Buddha-Natur erkannt haben, erleuchtete Wesen genannt werden. Dieses Erkennen ist der einzige Unterschied zwischen fühlenden und erleuchteten Wesen, da beide eine gleiche Quantität und Qualität von Tathagatagarbha haben.
Wie ich diese Kraft am liebsten nenne, ist „Es“ das ich aus dem Autogenen Training kenne, durch die Formel „Es atmet mich „. Dies war das erste mal, wo ich dieses, im Jetzt geschehen lassen, kennen lernte. Auch in der Meditation, erlebe ich dieses Namen lose, dieses „Es“ ist immer wenn ich achtsam bin, einfach da, es ist dieser Augenblick, dieses im jetzt sein.
In meiner Kindheit erlebte ich diese „Es“ öfters, ohne dass ich etwas tun musste, ich konnte Stundenlang, in meiner eigenen inneren Welt sein und erlebte ein Staunen, wie ich es erst heute wieder kann.Das ging so, bis ich in die Pubertät kam, und zu rauchen anfing, und auch sonst, nicht sehr bewusst lebte. Bewusstes Leben, denke ich ist die Voraussetzung um dieses „Es „ zu erfahren. Es ist ein Gefühl des fliessen in sich selber, ein da sein, ohne dass etwas besonders oder besser wäre. Wenn ich mich selber spüre, ist „Es“ da. Wenn ich im Hier und Jetzt lebe, bin ich in dieser Kraft verankert, wenn ich nicht im Gegenwärtigen Augenblick lebe, dann bin ich in meinem „ICH-EGO gefangen. Wie viele Menschen leben immer noch, freiwillig, in diesem Gefängnis und versuchen gar nicht erst, sich selber zu befreien?
Unterdessen bin ich ziemlich desillusioniert,und ich weiss, dass durch mein, eigenes egoistisches Denken, war ich weit weg von der Wirklichkeit und hatte oft Schwierigkeiten mit meiner Umwelt. Als Kind habe ich versucht, meine Umwelt zu Manipulieren, sei es weil ich meine Hausaufgaben, nicht gemacht habe oder, wenn es Kuchen gab, versuchte ich unbedingt das letzte Kuchenstück, für mich zu ergattern. Durch meine Gedanken und Wünsche versuchte ich, meine Welt, unter Kontrolle zu halten. Das hat auch viele Jahre gut funktioniert, erst mit den Jahren, bemerkte ich wie ich bei meinen Mitmenschen, aneckte. Wir Menschen, sind erst bereit, sich zu ändern, wenn es weh tut, erst wenn es verdammt weh tut, beginnen wir einen Ausweg, aus unserer verzwickten Lage zu suchen.
Erst mit den Jahren, ganz genau, seit ich Zen praktiziere, erkannte ich meine fehlerhafte Sicht der Wirklichkeit, mein illusorischer Glauben an eine Dauerhaftigkeit meines Wesens, hielt mich gefangen, in meiner Ego – Zentriertheit. Alles drehte sich um mich, ich wollte besitzen, ich wollte festhalten, ich wollte der Beste und Grösste sein, noch mehr haben, ein unhaltbarer Kreislauf, meines verirrten Geistes. Irgendwann ist auch mein Kartenhaus eingestürzt und ich musste feststellen, das man, nichts festhalten kann, dass man, Menschen nicht besitzen kann und das nichts im Leben, eine dauerhafte Festigkeit sein eigen nennt. Wenn ich zurückblicke, ist nichts als Erinnerung geblieben und auch die verblast mit den Jahren. Warum hat mich niemand vor meinem EGO gewarnt, aber hätte ich auch zugehört? Ich glaube Nein.
Das was am meisten schmerzte und was mir am Ende auch am meisten half, war die Erkenntnis, das alles was mir geschah, auch irgendwann, durch mich, selber ausgelöst wurde. Alles was mir geschah, waren nicht die anderen Schuld, wenn es eine Schuld gäbe, so läge die ganz bei mir. Irgendwo las ich mal;
Wer in der ICH Illusion lebt, der kann nicht in der Gegenwart leben !
Und das stimmt 100 Prozent.
Wenn wir die Natur beobachten, sehen wir, hier geschieht Werden und Vergehen, in jedem Augenblick. In der Natur geschieht fressen und gefressen werden, genau wie bei uns Menschen, wenn sie im Geschäftsleben, ihren Vorteil sehen, dann sind wir wie wilde Tiere.
Die ganze Natur, kennt nur dieses Eine, ein Leben in der Gegenwart. Aus Menschlicher Sicht und vor allem aus EGO Sicht ist diese Natur grausam, den Leben im Augenblick bedeutet für unser EGO das aus, gut – wenn wir nicht achtsam sind, hat das EGO auch immer wieder eine Chance, darum heisst es achtsam bleiben.
8.05.2012 Text von zentao
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@Uwe Goeritz
die Frage ist nur,“was sind die Beweggründe, dass Du etwas tust?“ Das EGO kann ein ganz besonderer Antrieb sein, eben der Beste zu sein, ohne Ego, ist es mir vielleicht egal? Hauptsache ich bin zufrieden, es ist halt immer meine eigene Entscheidung, wie weit ich bereit bin, die Konsequenzen zu tragen.
LG Erwin
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@Bertram
ja so kann man das auch sehen, alles was ist geschieht jetzt und ich muss die Konsequenzen tragen, so oder so
LG zentao
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Ich vermute eher, dass man auch früher schon, mit dem Göttergedanken, die Menschen manipulierte und Gott und Götter sind eine Geistige Schöpfung, der Mächtigen früherer Zeiten.
LG zentao
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@Taigyo Gido
Ich danke Dir für Deine schöne Ergänzung
LG zentao
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Das Wort Gott ist ein Begriff und entstammt dem Denken. Denken ist nur ein Teil des Geistes, aber nicht Geist selbst. Es gibt vier Gewissheiten, Geburt, Alter, Krankheit und Tod. Sie sind alle Ausdruck des Wandels. Daraus kann man schon erkennen, dass es Gott als Perfektes und Andauerndes oder als bleibende obere Instanz nicht geben kann. Jede Erscheinung mit ihrer Nichterscheinung kann nur in diesem Augenblick existieren und wahr sein.
Die Wirklichkeit oder Gott ist ohne Geschichte und unmittelbar. Lernen kann man nur von der unmittelbaren Wirklichkeit, denn auch alle Geschichten deuten auf einen unmittelbaren Moment, den es zu erkennen gilt. Wir können Wiklichkeit als Ausdruck der Wahrheit weder in der Vergangenheit, noch in der Zukunft suchen. Nur hier und jetzt, wenn wir mit dem Augenblick eine Beziehung eingehen, können wir an der Wirklichkeit Gottes teilnehmen und sie somit auch unmittelbar erkennen.
Unser Denken kann Beziehungen nicht verstehen, weil es starr und unkreativ ist. Die Kreativität ispiriert zwar das Denken, entsteht aber niemals daraus. Wenn es Gott gibt, dann jetzt, denn es ist immer jetzt und darin drückt sich der eine Geist aus. Jenseits allen Denkens und jenseits aller Vorstellung
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„Sie werden nicht wie Götter sein, denn keine Götter, die wir uns vorstellen können, haben je über die Kräfte verfügt, die diese Wesen besitzen werden.“
Sir Arthur Charles Clarke (Profile der Zukunft)
Götter sind durch Schöpfungsmythen im kollektiv Unbewussten einprogrammierte, künstliche Archetypen zur Anpassung eines Kulturvolkes an eine noch fehlerhafte Makroökonomie durch selektive geistige Blindheit. Die Arbeitsteilung erhob den Menschen über den Tierzustand und die Qualität der makroökonomischen Grundordnung bestimmt den Grad der Zivilisiertheit, die der Kulturmensch erreichen kann. Ist die Makroökonomie noch fehlerhaft, bedarf es der Religion (Rückbindung auf künstliche Archetypen), um diese Fehler aus dem Bewusstsein zu streichen.
Die Religion birgt wiederum die Gefahr, sich zu verselbständigen (Cargo-Kult), wenn es niemanden mehr gibt, der ihre wahre Bedeutung noch kennt. Die Fehler der Makroökonomie können dann solange nicht behoben werden, wie der Cargo-Kult andauert, selbt wenn das Wissen längst zur Verfügung steht, um die ideale Makroökonomie und damit allgemeinen Wohlstand und den Weltfrieden zu verwirklichen:
http://opium-des-volkes.blogspot.de/2011/07/die-ruckkehr-ins-paradies.html
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Alles was ich mache sollte ich tun weil ich es will und nicht weil andere Menschen etwas von mir verlangen oder Erwarten. Und selbst das was ich für mich tun will wird durch das Ego gefiltert. Das Ego erwartet immer das ich was ganz besonderes bin. Wenn ich das Ego ablege so kann ich einfach sein ohne zu tun. Dann bin ich auf dem Weg zur Erkenntnis und kann den Schleier vor dem Bild zur Seite schieben, so wie du es so schön beschrieben hast.
Danke für deine Gedankenanstöße
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Ich muss nichts tun für einen Gott, Kirchen, andere Menschen. Ich darf alles tun – muss aber dann die Konsequenzen tragen. Das ist alles. Dann noch darauf achten, ob mir die Konsequenzen gut tun oder nicht.
Alles ganz einfach! Aber mit dem Einfachen tu ich mich manchmal schwer.
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