Tags: Achtsamkeit, Alltag, Buddha, Buddhismus, Herzsutra, Herz, Leben, Meditation, Menschen, Spiritualität, Vergänglichkeit, Weisheit, Zen
Am Montag war ich an einem Dharma Vortrag über das Herzsutra, von Marcel Geisser. Marcel meinte gerade zu Beginn, um das Herzsutra zu verwirklichen, reiche vermutlich ein Leben nicht aus, da bräuchten wir schon etwas länger. Auch in nur einem Abend, dieses Thema, ausreichend zu besprechen, reiche die Zeit kaum.
Das Herzsutra sei unbekannter Herkunft, die Autoren seien unbekannt, möglicherweise Chinesischer Ursprung. Es sei eine neueres Sutra, ca. 700 Jahre nach Buddha entstanden. Das Herzsutra ist die Essenz der Prajnaparamita-Sutras, es ist in der Form eines Theaters aufgebaut. In der Hauptrolle Aspekte der göttlichen Weisheit, der Bodhisattwa Avalokitashwara in China und Vietnam auch , in der weiblichen Form, als Göttin Quan-Jin bekannt. Ich könnte mir gut vorstellen, wie Mönche in einem Kloster im alten China, den Avalokitashwara und den Shariputra spielen und so tiefe Erkenntnisse erfahren durften.
Avalokitashwara spielt in diesem Theaterstück, den Buddha. Die zweite Person in diesem Theaterstück ist Shariputra,ein Hauptschüler des historischen Buddhas, er ist der Schüler und hört sich die Erkenntnisse von Avalokita an. Thich Nath Hanh nennt Avalokitashwara, liebevoll Avalokita und so wollen wir ihn hier auch nennen. Es ist die weibliche Form von Avalokiteshvara, und im Buddhismus kommt das weibliche schon etwas zu kurz.
Der Bodhisattva Avalokiteshvara, weilte tief im Strom vollkommenen Verstehens. Er erhellte den Prozess der zu Illusion einer abgeschlossenen Persönlichkeit führt. Deren Leerheit erkennend überwand er alles Leiden.
Ein Bodhisattva ist ein Wesen, welches auf dem Weg zur Erleuchtung ist, in der Meditation hat er erkannt, dass das Leben ein Prozess ist und dass, das was wir meinen, dass sei unsere Persönlichkeit, in Wirklichkeit eine Illusion ist. Er erkannte dass alles leer ist. Und wenn alles leer ist, dann hat es auch keine Form
Höre Shariputra „Form ist Leerheit, Leerheit ist Form, Form ist nichts anderes als Leerheit, Leerheit ist nichts anderes als Form. Genauso sind Empfindungen, Wahrnehmungen, geistige Formkräfte und Bewusstsein leer von einem abgetrennten Selbst.
Marcel hat uns gefragt; “wenn etwas uns gehört, so kann ich damit doch machen was ich will. Warum befolgt unser Körper unsere Anweisungen nicht und verändert sich dauernd. Wenn sich mein Körper dauernd verändert, dann gehört er mir doch, nicht wirklich, dann hat er auch keinen bleibenden Kern und somit habe ich keine Autorität über meinen Körper.
Höre, Shariputra, „alle Phänomene bedingen sich gegenseitig. Weder entstehen Sie, noch vergehen Sie. Sie sind weder rein noch unrein, weder werden sie grösser, noch werden Sie kleiner. Daher sind Form, Empfindung Wahrnehmung, geistige Formkraft und Bewusstsein künstliche Begriffe. Das Auge besteht ausschliesslich aus Nicht-Auge Elementen. Dasselbe gilt für Ohr, Nase, Zunge, Körper und Geist. Deshalb gibt es keine Form keinen Klang keinen Geruch keinen Geschmack, kein berührbares, kein Objekt des Geistes. Da alle Dinge in Ihrer Soheit unbeschreibbar sind, gibt es kein Entstehen und kein Erlöschen; kein Leiden, keinen Ursprung des Leidens, kein Ende des Leidens und keinen Weg. Kein Verstehen und kein Erlangen.
Wann ist eine Rose noch eine Rose und ab wann ist es keine Rose mehr, wenn die Rose auf den Kompost kommt, ist es dann immer noch eine Rose? Die Rose ist verwelkt, aber im nächsten Jahr werden am Rosenstock, wieder neu Rosenknospen erblühen und eine neue Rose ist wieder erblüht, nicht die gleiche.
Wir meinen unser Körper sei etwas Beständiges und wenn wir tiefer schauen, sehen wir, dass alles zusammengesetzt ist. Diefünf Skandas sind unbeständig und verändern sich dauernd. Unser Körper besteht aus Millionen von Zellen und Milliarden von Mikroorganismen. Es ist ein Prozess von Werden und Vergehen. Wir haben diesem Prozess Nahmen gegeben und eingeteilt in künstliche Begriffe, in trennendes, in duales, dass wenn wir aber tiefer schauen, sich auflöst und wir staunen, weil das was wir sehen, wirklich unbeschreibbar ist und weil es ohne unser eigenem dazu tun, einfach geschieht, darum besteht auch kein Grund mehr zum Leiden. Solang wir an irgendetwas anhaften, Leiden wir.
Weil es kein Erlangen gibt, finden die Bodhisattwas, durch ihr vollkommenes Verstehen von Intersein, keine Hindernisse in Ihrem Geist. Keine Hindernisse erlebend, überwinden Sie die Angst, befreien sich für immer von Täuschung und verwirklichen vollkommenes Nirvana. Alle Buddhas der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft erlangen dank dieses vollkommenen Verstehens, Volle wahre und universale Erleuchtung.
Wenn es uns gelingt, wunschlos zu werden und Verstehen, dass wenn wir  keine Hindernisse mehr in unserem Geist aufbauen und lernen mit uns selber in Frieden zu leben können auch wir zu Buddhas der Zukunft werden und das andere Ufer erreichen
Vollkommenes Verstehen ist das höchste Mantra. das Mantra , das die Dualität überschreitet. das alles Leiden aufhebt, die unzerstörbare Wahrheit. Das Mantra der Prajnaparamita sollte daher verkündet werden.
Dies ist das Mantra
Gate gate paragate parasamgate bodhi svaha
darüber hinaus überwunden vollkommen ganz Erleuchtung heil
Gegangen, gegangen, hinüber gegangen gemeinsam vollkommen hinübergegangen zum Ufer der Nicht-Zweiheit, der Erleuchtung.
Das Bildnis des Flusses, wo wir, mit der Lehre des Buddha als Floss hinüber kommen von der Zweiheit zur Einheit, zum Erkennen dieser Wahrheit
Sei es zum Wohle aller !
8.09.2011 Nacherzählt so gut ich, das noch weiss von zentao
Dharma-Vortrag von Marcel Geoisser
Auch noch lesen.
Erstveröffentlichung http://taozazen.wordpress.com/
Pingback: Was ist das weibliche Element im Buddhismus? | Religion24
zitiere:“…und das stimmt ja auch insofern, als dass wir alle noch keine Bodhisattwas sind “
…das ist auch wieder so ein Konstrukt des Verstandes, damit wir weiterhin an körperlichen Formen hängenbleiben und nicht in diesem Moment zur allumfassenden räumlichen Form erwachen können. Es ist so, als würde man zu sich sagen, das funktioniert sowieso nicht.
Wir alle sind mehr als körperliche Formen und selbstverständlich auch Bodhisattwas… wir alle sind Buddha…wir können JETZT dazu erwachen und jenseits der Trennungen sein.
Das ist nichts Abgehobenes, denn wir können als Buddhas in körperlichen Formen weiter funktionieren und dennoch den Raum in uns wirken lassen…
LikeLike
@Norbert + Tai gio Jido
Lieber Norbert und Tai gio Jido
das ist es ja eben, auch das Herzsutra ist ein Konzept, eine Art Wegweiser, wie die Worte Buddha und Jesus es sind nur Konzepte aus dem Menschlichen Geist. Auch die Ausage von Marcel, ein Leben sei nicht ausreichend um das Herzsutra anzuwenden, und das stimmt ja auch insofern, als dass wir alle noch keine Bodhisattwas sind. Was wir daraus lernen können, ist alles Anhaften loslassen und wirklich im Augenblick zu leben. Auch meine Zusammenfassung sind nur Worte und können anders interpretiert werden und das ist so auch in Ordnung. Das Herzsutra muss jeder für sich selber umsetzen und anwenden. Freude sind wir alle, nur wissen es viele nicht, auch wenn wir Freude sind muss man sich täglich wieder aktiv am Leben freuen, sich am Leben freuen heisst auch alle Konzepte, am Ende auch los zu lassen.
Liebe Grüsse Erwin
LikeLike
Meine Erfahrung, lieber Erwin ist,
das herz ist eine Durchgangsstation zum Sein.
Verstand-Herz-Sein oder
Kopf -Brust-Bauch, wenn wir von körperlicher Zuordnung sprechen.
Ich habe mich lange mit dem Herz befasst, erst als dann das SEIN seinen in den Vordergung kam, hat sich entscheidentes bewegt.
Tai gio Jido hat in sofern richtig geantwortet: „““Wozu an Ideen festhalten….“
Wer den Punkt erreicht und erfährt, wer hinter dem Denker denkt, erkennt die Leere der Fülle, der Liebe, das reine Bewusstsein.
Der Verstand ist das einzige Hindernis! 🙂 wir bruachen ihn um ihn zu überwinden. Paradox!
Es ist ja so schön:
Das Leben ist!
Die Liebe ist!
Und du lieber Erwin „BIST“! FREUDE 🙂
Norbert
LikeLike
Das Herz-Sutra ist auch in hundert Jahren nicht ausreichend besprochen …Worte sind Produkte des Verstandes und können eben nicht zur Verwirklichung führen…
LikeLike
wozu an Ideen festhalten, die behaupten, dass ein Leben nicht ausreichen würde, um das Herz-Sutra zu verstehen ???
…solche Ideen loslassen und du hast das Herzsutra erfasst…
LikeLike