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Die Gelassenheit eines Baumes
Gelassenheit ist das was mir oft, in den Entscheidenden Momenten fehlt. über den Tag verteilt bin ich oft gelassen, da besteht ja auch kein Grund um mich aufzuregen, da habe ich viel Raum und muss wenig entscheiden. Wenn mir aber etwas nicht eingeplantes geschieht, beim Kochen, wenn ich etwas vergessen habe oder wenn ich warten muss, in einer langen Schlange, wo auch immer, vor allem wenn ich es eigentlich eilig hätte, dann verflüchtigt sich meine Gelassenheit ganz schnell.
Was mir dann entscheidend fehlt ist die Geduld, die kommt vielleicht noch vor der Gelassenheit. Wenn ich nämlich geduldig bin, wenn ich warten kann, dann ist es zur Gelassenheit nicht mehr weit.
Wenn ich mich um andere Menschen sorge, indem ich meine, zu wissen was gut wäre für diese Menschen, ich es einfach geschehen lassen müsste, dann fehlt mir Gelassenheit, und da kommt mir dieser Sinnspruch von Thich Nath Hanh in den Sinn.
Nirwana ist die endgültige Dimension des Lebens, ein Zustand von Gelassenheit, von Frieden und Freude. Es ist kein Zustand, den du nach deinem Tod erlangst. Du kannst Nirwana jetzt gleich beim bewussten Atmen, Gehen und Teetrinken berühren.
Thich Nhat Hanh, Das Glück einen Baum zu umarmen
Klar weiss ich, nach vielen Jahren Zen-Meditation, dass ich nur Achtsam sein müsste, tief einatmen und auf meinen Atem achten, aber in den ersten Sekunden der Aufregung, kann so viel schief gehen, in kurzer Zeit bin ich angespannt und blockiert, wenn ich Denken will, ist da vollkommene Leere, aber nicht die berühmte Leere aus dem Zen, da ging die Fähigkeit zu Denken einfach weg. Da ist es schwer achtsam zu bleiben, das Herz Klopft und von Gelassenheit bin ich weit entfernt. Diesen Zustand kennen vermutlich viele und der kann seine Zeit dauern. Früher war ich lange Zeit verstimmt, heute habe ich das, dank meiner Erfahrung aus dem Zen einigermassen gut im Griff, aber es passiert mir leider immer noch.
Eine gute Definition, darüber was Gelassenheit ist habe ich in dem Buch von
Maren Schneider „Der Weg der Achtsamkeit“ gefunden;
Das Wort Gelassenheit kommt von „lassen“ die Dinge sein lassen, wie sie sind. Es ist ein vollkommen unmanipulativer Zustand, der nichts verfestigt, also nichts an seinem natürlichen Fliessen hindert. Es ist ein raumhafter Zustand vollkommener Akzeptanz und Bewusstheit, einhergehend mit dem Gefühl wacher Entspanntheit. Gelassenheit ist eine bewusste Entscheidung, den Dingen ihren natürlichen Lauf zu lassen. Es ist die Haltung eines vorurteilsfreien Beobachters, wertneutral, bewusst wahrnehmend, jedoch nicht eingreifend in das Geschehen. Muskulatur, die sich durch das starke Wollen angespannt hat, darf sich wieder lösen. Unser gesamter Organismus folgt dann diesem Prozess der Loslösung, Gedanken können wieder frei fliessen, Kreativität kommt in Bewegung und Lösungen können sich natürlich entwickeln.
Wenn mir meine Gelassenheit abhanden gekommen ist, dann hilft mir am meisten, wenn ich ganz kurz alles was ich mache stoppe, eine kurze Bestandsaufnahme mache (beim Kochen) tief durch atme und dann versuche ganz ruhig zu werden. Achtsam mit meinen Atem und meine Gedanken, achtsam auf meine Worte und achtsam auf meine Handlungen. Wenn ich es einfach akzeptiere, was immer geschehen ist, es ist jetzt so und jetzt mache ich das beste daraus. Ich spreche dann meine 4 Zauberworte aus; es kommt schon gut. Wichtig für mich ist in solchen Momenten, dass ich niemanden mit Worten verletzt habe. Später wenn dann alles vorbei ist, muss ich mich oft fragen; was ging den hier schief, warum habe ich so grosse Erwartungen an mich und andere? Muss den immer alles perfekt und Vollkommen sein? Klar es wäre schön, aber leider spielt das Leben so nicht mit. „Alles, was schief gehen kann, wird auch schief gehen.“ das ist Murphys Gesetz Bei uns heisst es oft. es drittelt, weil ein Unglück selten alleine kommt,meistens geschehen noch 2x kleine bis grössere Unfälle, entsprechend unserer Achtsamkeit.
Was kann ich tun, dass es das nächste Mal besser kommt?
gute Planung und Vorbereitung
genug Zeit einplanen
Aufgeben von allen Erwartungen an mich und die anderen
nicht einmischen, im Sinne von geschehen lassen
das kontrollieren von anderen sein lassen
alte Glaubenssätze los lassen
Überflüssiges los lassen
freundlich mit mir und anderen umgehen
Verständnis und Geduld üben
öfters mal zu hören
in meinem eigenen Rhythmus leben
verstehen, dass meine Logik nicht die der anderen sein muss
die Meinung der anderen akzeptieren,
auch wenn ich diese nicht immer verstehe
mich selber nicht so Ernst nehmen.
Wenn ich mir das so überlege, ist es erstaunlich wie viel wir tun können um gelassener zu werden, es ist ein Prozess der verinnerlicht werden muss. Es beginnt mit unserer täglichen Meditation und Endet mit dem Vertrauen, dass wir alles einfach geschehen lassen können. Es ist ein wenig, wie mit dem Wetter, da weiss jeder, das Wetter muss man nehmen wie es kommt, da regt sich auch niemand auf, wenn er verregnet wird, denn das Wetter ist wie es ist.
Gestern in unserem Zazen war auch das Thema Gelassenheit mit einem Text von Fred von Almen das Thema des Abends.
30.04.2011 Text von zentao
Erstveröffentlichung am 14.10.2009 Text von zentao
Lieber Gott gib mir Geduld – aber bitte sofort! 🙂
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Lieber Ulf
ja da hast Du vermutlich recht, vorbereitet sein ist vermutlich eine Voraussetzung um gelassen zu sein. Mach weiter so
Liebe Grüsse zentao
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Lieber zentao,
mir hat geholfen, dass ich IMMER damit rechne, dass ich Gelassenheit brauche.
Ich rechne nie mit dem Schlimmsten, damit Du mich bitte nicht falsch verstehst. Aber ich rechne immer damit, dass ich darauf vorbereitet sein muss. Mental.
Und dann geht alles.
Liebe Grüße,
Ulf
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