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Anweisungen für den Koch……
,, Lebensentwurf eines Zen-Meisters ,,
Das Kochen ist ja auch eine meiner täglichen Aktivitäten, nicht immer gerne, aus dem einen Grund
weil ich oft nicht weiss was ich heute wieder kochen soll.
Wer schon mal gekocht hat, der weiss, dass es da auch eine gewisse Vorbereitung braucht.
Kochen hat, wie das fotografieren, viel Gemeinsames zum Zen.
Es braucht Achtsamkeit
es hat einen Anfang, eine Mitte und ein Ende
und es ist von Vorteil wenn man sich nicht ablenken lässt.
Ohne Zutaten und ohne Rezept
kann man meistens nicht viel Gescheites kochen.
Dazu habe ich jetzt ein kleines Büchlein, mit dem schönen Titel:
Anweisungen für den Kochvon Bernard Glassman gefunden.
Es gibt da ja die berühmte Geschichte eines Zen-Koches (Tenzo) eines Zen-Klosters
der extra 12 Meilen zu Fuss zum Hafen gelaufen ist, um Pilze für eine Nudelsuppe zu kaufen.
Dogen war sehr von diesem Mönch beeindruckt und lud ihn zum Essen auf dem Schiff ein.
Der Mönch liess sich aber nicht von seinem Plan abbringen, am gleichen Tag
wieder ins Kloster zurück zu kehren.
Dogen bedrängte ihn und meinte es gäbe doch bestimmt andere,
die das Abendmahl zubereiten könnten. Die Antwort des Zen-Koches war einfach, aber klar;
“ mir wurde die Verantwortung übertragen, darum muss ich diese Arbeit tun,
nur wenn ich es selber tue, weiss ich, dass die Arbeit richtig gemacht ist, „
und er nahm die gekauften Pilze und kehrte in sein Kloster zurück.
Später besuchte Dogen diesen Koch in seinem Kloster und dieser wurde einer seiner Zenlehrer.
Dogen hat diese Lektion, die ihm der Koch erteilte nie vergessen und später hat er aus diesem Erlebnis heraus seine
„Anweisungen für den Koch“ geschrieben.
Basierend auf diesen Gedanken von Dogen, hat Bernhard Glassman
diesen Lebensentwurf eines Zen-Meisters geschrieben.
Kochen ist wie das Leben oder umgekehrt.
Das Leben hat nun mal gewisse Regeln, die wir einhalten müssen,
sonst könnten möglicherweise Schwierigkeiten auftreten.
Genauso ist es beim Kochen, da sollte man auch wenn möglich nach Rezept kochen,
sogar erfahrene Köche schauen ab und zu die Rezepte an.
Vor dem kochen, müssen alle Zutaten vorhanden sein, wenn nicht muss man diese besorgen.
Beim Kochen muss die Küche sauber sein, schon bevor man zu kochen anfängt.
Das Gemüse muss geputzt werden und die Beilagen vorbereitet werden.
Alle Zutaten müssen bekömmlich sein, ab und zu nachschauen ob die Öle und Gewürze noch geniessbar sind.
Ein Menü besteht meistens aus drei Teilen; Vorspeise, Suppe, Hauptmahl und ab und zu
gibt es auch noch etwas Süsses zum Nachtisch.
Der Vergleich zum Leben, finde ich spannend, wie im Leben klappt auch in der Küche nicht alles
und wir müssen öfters improvisieren und wie im Leben, wenn etwas schief geht entstehen daraus wieder ganz
neue Dinge. Wenn wir das Gemüse rüsten, können wir aus dem Gemüseabfall, eine köstliche Suppe kochen,
aus Resten vom Vortag kann man am anderen Tag eine Vorspeise machen.
Es gibt unzählige Möglichkeiten etwas neues zu kreieren.
Das schlimmste für einen Koch ist, wenn seine Gäste unpünktlich sind und auch damit muss er umgehen können,
da hilft ihm die Gelassenheit welch er im Zen gelernt hat.
Nach dem Kochen kommt der Abwasch, auch wenn wir heute meistens eine Geschirrwaschmaschine haben,
braucht es auch da Achtsamkeit. Wenn die Küche wieder aufgeräumt ist, beginnt alles wieder von vorn.
Nach dem kochen ist vor dem kochen.
23.11.2010 Text von zentao
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