Tags: Achtsamkeit, Alltag, Blogs, Boddhisattva, Buddha, Buddhismus, Lebensfreude, Meditation, Menschen, Spiritualität, Vergänglichkeit, Weg, Weisheit, Zen, Geben, Gabe, Geschenk, Schenken
Letzte Woche habe ich in meinem Partner Blog taozazen Meditationsgruppe den ersten Teil des Zyklus von Dagmar veröffentlicht. Es geht da über die 6 Paramitas und das sind
Geben, ethisches Handel. Geduld, Tatkraft ,Meditation, Weisheit
Das erste dieser Paramitas ist das Geben oder einfach Grosszügigkeit, das ist ein Geben ohne Erwartungen. Das ist nicht immer so leicht, besonders in unserer materialistischen Gesellschaft. Wir sind seit Kindheitstagen darauf konditioniert, immer schön brav danke zu sagen. Dem entsprechend sind unsere Erwartungen, auch immer sehr hoch und weil unsere Erwartungen hoch sind, darum sind wir meistens nachher auch sehr enttäuscht. Unsere Gesellschaft, ist auf dem Nehmen aufgebaut und das Ego ist immer dabei, weil das Ego aber sehr labil und gierig ist, will es immer mehr und mehr. Ego gesteuerte Menschen, nehmen bis ins Uferlose, siehe gewisse Menschen unserer Gesellschaft, die wohl nie genug bekommen.
Geben ohne Erwartungen, ohne Ego, würde heissen, verbunden sein, mit den anderen Wesen, das könnte auch heissen, die Natur nicht mehr ausbeuten, sondern der Natur auch etwas zurück geben. Wenn wir den Faden weiter spinnen, so sind wir am Ende, eins mit dem ganzen Universum und wir kommen zurück zu den Ur-Gedanken vom Buddha, dass wir keine, für uns alleine Existierende Wesen sind, wir sind mit allen anderen Wesen verbunden.
Am besten erleben wir das in der Meditation, wen wir auf unserem Kissen sitzen und wir konzentrieren uns auf unsere Ausatmung bis tief hinunter in unser Zwerchfell, das ist pures Geben, und dann konzentrieren wir uns wieder auf unsere Einatmung und jetzt werden wir beschenkt mit Lebensenergie dem Prana. Wenn wir geben, kommt immer etwas zurück, weil es nicht nur ein Geben ist, gibt es auch den Gegenpol, das Nehmen. Wo ein Gebender ist, da ist immer auch ein Nehmender. Aber, wenn jemand nimmt ohne dass es ihm gegeben wurde, dann ist das Diebstahl. (Boni der Banker und Wirtschaftsbosse , eine Masslosigkeit, welche niemandem gut tut.)
Genauso ist es mit dem Schenken, in unserer Gesellschaft werden zu allen Gelegenheiten Geschenke verteilt. Mit Geschenken wird die Wirtschaft,Versicherungswesen, Werbung, Banken und Politik gesteuert mit teils kleinen und grösseren Geschenken. Das Schenken besteht seit Anbeginn der Menschheit, mit Geschenken belohnte man gute Diener und Vasallen, was offensichtlich bis Heute Bestand hat.
Aber auch in unserem Alltag hat das Geben (Schenken ) eine grosse Tradition bei Einladungen, Geburtstagen, Hochzeiten und an den grossen Feiertagen ist es üblich, dass man sich Gegenseitig etwas schenkt und dabei sich abwechslungsweise immer grösser und teurere Geschenke macht, bis der normale Rahmen, irgendwann überschritten wird. Als Folge davon, fühlt man sich verpflichtet zu Schenken und das führt unweigerlich zu einer Art der Abhängigkeit.
Wir sehen, das Geben ist in unserer Gesellschaft nicht mehr so einfach, wie wir erwarten dürften und es scheint mir klar, das wir da bei uns selber beginnen müssen. Nicht nur das Geben müssen wir, wieder lernen, das richtige Verhältnis zwischen Geben und Nehmen muss auch wieder neu erlernt werden. Wann soll ich spontan Geben?Grosszügigkeit zur rechten Zeit und im richtigen Rahmen und dann kommt auch unweigerlich die Frage; wann muss ich Nein danke sagen ohne den Gebenden zu verletzen.
Zum Thema geben kommt mir auch die Mutterliebe in den Sinn, diese gibt oft bis zur Überforderung, Auch sie muss lernen, sich öfters mal etwas zurück nehmen und einfach geschehen lassen, mit dem Vertrauen, das kommt schon gut.
Geben ist so einfach, wenn wir jemandem ein Lächeln schenken, bekommen wir meistens ein Lächeln zurück.
Wem du jemandem, etwas nehmen willst?
dann musst du ihm erst richtig geben.aus Laotse Vers 36
Auch wenn wir lernen wieder von Herzen zu Geben, was auch immer das sein mag, sind wir vom Boddhisattva – Gelübte noch weit weg. Trotzdem können wir den Weg des Boddhisattva gehen, auch wenn wir vom Ideal noch weit weg sind, es ist nur wichtig, dass wir auf dem Weg dahin sind.
3.04.2010 Text von zentao
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