Tags: Achtsamkeit, Alltag, Buddha, Buddhismus, Glück, Leben, Lebensfreude, Meditation, Menschen, Weg, Weisheit, WordPress, Zen, Zengeschichten,
In der heutigen Zeit ist es relativ schwierig immer achtsam zu sein. Wir haben so viel Ablenkung im Alltag, dass viele der jungen Menschen Mühe haben wirklich im Hier und jetzt zu leben.(die älteren Menschen sehr oft auch ) Es beginnt schon am Morgen wenn sie aufstehen, da sind sie schon zu spät dran und sind immer in Eile, für das Frühstück haben sie schon gar keine Zeit, der ganze Tag ist voller Hektik. Sie sind in Gedanken immer einen oder zwei Schritte weiter als sie eigentlich sind. Sich einfach hinsetzen und ein Buch lesen oder jemandem einfach einmal zuhören, fällt ihnen enorm schwer.
Da kommt mir wieder einmal die berühmte Geschichte des alten Zen-Meisters in den Sinn, der von seinen Schüler gefragt wurde; wie er es schaffe, dass er immer so wach und präsent sei? Der Meister antwortete mit einem wissendem Lächeln; „wenn ich schlafe, dann schlafe ich, wenn stehe, dann stehe ich, wenn ich gehe, dann gehe ich und wenn ich esse, dann esse ich.“ „Das tun wir doch alle auch, was machst du denn anders? Er antwortete ihnen „Nein, das tut ihr eben nicht, während ihr schlafen solltet, macht ihr euch schon Sorgen was am anderen Tag geschehen könnte, wenn ihr dann steht, geht ihr bereits weiter und wenn ihr geht überlegt ihr euch bereits was ihr essen werdet. Ihr seid mit euren Gedanken ständig irgendwoanders und nicht da, wo Ihr gerade seid.
Genauso wie diese Zenschüler, sind die meisten Menschen, vor lauter Aktivismus, wollen sie gar nicht zur Ruhe kommen, sie fühlen sich nur dann lebendig wenn immer etwas Aufregendes läuft. Es muss laut mit heissem Rhythmus, grellem Licht und viel Action sein, alles was sie/er tun muss Spass machen. Nur nichts wo man zur Ruhe findet. Die ganze Woche bei der Arbeit, bringt man so gut es geht hinter sich, erst am Freitagabend beginnt man wieder zu leben, bis Sonntagabend und dann beginnt das ganze wieder von vorne. Die meisten dieser jungen Menschen sind voll im Stress und in ihrem inneren herrscht totales Chaos, sie leben, essen, trinken und handeln ganz unbewusst, ihr Leben tümpelt einfach so dahin, wie ein in einem Traum. Dann gibt es die andern die wollen Karriere machen oder Superstar werden, auch sie leben in einer Phantasie Welt. Sie sind nicht eigentlich faul, sobald etwas Spass macht sind sie durch aus auch bereit etwas zu leisten.
Erst wenn etwas gravierendes passiert, Krankheit, Tod eines Freundes, oder etwas was ihr Leben bis in die Grundmauern erschüttert, erst dann sind sie bereit, wieder etwas mehr für sich zu tun und sich einmal fragen; wer bin ich überhaupt, was tue ich hier und brauche ich diesen Tägliche Wahnsinn überhaupt? Wenn man ihnen vor schlägt; sie könnten es vielleicht mit Meditation versuchen, schauen sie einen mit einem müden Lächeln an. Es gibt aber auch junge Menschen die haben irgendwo, etwas von Buddha gelesen und sind begeistert und wollen so schnell als möglich Erleuchtet werden, was auch nicht sehr realistisch ist.
Dennoch ist Meditation das leichteste was man tun kann, es ist so leicht das Kinder es am besten lernen, weil ihr Geist noch nicht verdorben ist. Die Meditation, speziell die Achtsamkeits-Meditation wo wir bewusst unseren Atem beobachten, ist geeignet unseren Gedankenfluss in unserem Geist zu unterbrechen. Wenn wir achtsam sind versuchen wir nicht zu bewerten und akzeptieren was immer geschieht. Wir beobachten unseren Atem, unseren Körper, unsere Gedanken und unsere Gefühle. Alle Wahrnehmungen, ob angenehm, unangenehm oder neutral, versuchen wir, anzunehmen, wie sie eben in diesem Augenblick sind. Achtsamkeit ist eine Fähigkeit die uns allen eigen ist, aber in all den Jahren wieder vergessen haben. Achtsamkeit ist schon Meditation und durch diese Praxis gewinnen wir tiefes verständniss für uns selber und unsere Mitmenschen.
Die Achtsamkeit lässt uns dieses gegenwärtigen Moments bewusst werden und bringt uns innere Ruhe und Klarheit auch in schwierigen Lebensabschnitten.Wer achtsam lebt wird realistischer weil er öfters im Hier und Jetzt lebt, er/sie lernt besser zuzuhören, sie sehen auch mehr, nicht unbedingt besser. Wer achtsam ist, nimmt sich nicht mehr so wichtig und wird gelassener sein in so mancher Situation. Wer gelassener wird ist allgemein zufriedener und auch die Körperhaltung wird besser. Wer achtsam ist wird auch aktiver und die Einstellung zum Leben wird verbessert.Es ist auch möglich das so etwas wie Glücksgefühle autauchen, aber auch das soll man wieder loslassen, weil ja doch alles vergänglich ist.
Wer regelmässig meditiert, wird feststellen, dass er/sie belastbarer und ruhiger sein werden und Veränderungen sind für diese Menschen kein Problem mehr. Grundsächlich hat Meditation nur Vorteile, wer täglich mindestens 20 Minuten meditiert, wird merken, dass es ihm/ihr im Alltag in jeder Hinsicht besser geht und sie/er sich allgemein besser fühlen. Meditation hat mit Esoterik überhaupt nichts zu tun, im Gegenteil es ist der direkte Weg zum Hier und Jetzt. Meditation hat wirklich nur Vorteile und kostet nicht, ausser ein bisschen Zeit. Es ist unwesentlich was für eine Meditation man macht, wichtig ist das man am Anfang, etwas Hilfe hat, jemanden der einem zeigt wie man sitz, darum habe ich eine Meditationsanleitung geschrieben; Wie geht das Zen-Meditation? oder Was ist Zen ?
30.01.2009 Text von zentao
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Lieber Ulf
Ehrlich gesagt hatte ich auch Jahrelang Mühe die Achtsamkeit in meinen Alltag einzu bauen. Der Trick ist, Du musst immer wieder zum Atem zurück kommen, während Du etwas tust kannst Du auch den Atem Beobachten. Auch beim Sprechen geht das. Beginne einfach mit 3 Minuten Meditationen, das geht wunderbar und wenn das im Alltag geht dehne es einfach aus. Gute Meditation.
Liebe Grüsse zentao
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Lieber Zentao,
Du hast uneingeschränkt recht.
Ich habe Zugang zum Meditieren gefunden durch Thich Nhat Hanh’s Buch „Ich pflanze ein Lächeln“. Wunderschön, wie man lernen kann, beim Schälen einer Mandarine oder Apfelsine die gesamte Schöpfungsgeschichte und den Kreislauf des Lebens zu verinnerlichen.
Aber ehrlich gesagt, mein Tag ist so voll, da fällt es mir schwer, den richtigen Augenblick zum Meditieren zu finden. Auch wenn ich da nicht wirklich Lautstärke-Ruhe habe, aber wenn ich im Zug sitze und nicht selber aktiv fahren muss, dann gelingt es mir fast am besten.
Liebe Grüße,
Ulf
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Ich denke, daß viele, nicht nur junge, Menschen in der heutigen Zeit deshalb so rastlos, überdreht und hungrig auf den nächsten Kick, den nächsten Hype sind, weil sie vor sich davon laufen. Sie scheuen es, in Ruhe in sich zu gehen und sich selbst zu finden. Vielleicht fürchten sie sich vor dem, was ihnen dann begegnen könnten – das Selbst.
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So ist es! Durch Meditation lernt man, in Krisen einen Beobachterposten einzunehmen. Man sieht sich an, was passiert, wo und wie und ist viel weniger von Gefühlen gefangen. Man hat noch Gedanken und man hat noch Gefühle, aber sie sind nicht mehr alles beherrschend und gefangennehmend.
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