Tags: Achtsamkeit, Alltag, Buddhismus, Leben, Meditation, Menschen, Tod, Zen, Sogyal Rinpoche, Leben, sterben, Tod, Angst
Der Tod ist ein tiefes Geheimnis; zwei Dinge können wir über Ihn sagen: Es Ist absolut gewiss, dass wir sterben werden und es ist unsicher, wann oder wie wir sterben werden. Die einzige Sicherheit die wir haben, ist ist die Unsicherheit bezüglich unserer Todesstunde. Das ist unsere Ausrede, um die direkte Auseinandersetzung mit dem Tod aufzuschieben. Wir sind wie Kinder, die sich beim Versteck spielen die Augen zuhalten und glauben, niemand könne sie sehen.
Vielleicht ist die eigentliche Ursache unserer Angst die Tatsache, dass wir nicht wissen, wer wir wirklich sind. Wir glauben an eine persönlich, einzigartige und unabhängige Identität. Wagen wir es aber diese Identität zu untersuchen, dann finden wir heraus, dass sie völlig abhängig ist von einer endlosen Reihe von Dingen: von unserem Namen, unserer „Biographie,“ von Partnern, Familie, Heim, Beruf, Freunden, Kreditkarten….. Auf diese brüchigen und vergänglichen Stützen bauen wir unsere Sicherheit. Wenn uns all das genommen würde, wüssten wir dann noch wer wir sind?
Ohne diese vertrauten Requisiten sind wir nur noch wir selbst: eine Person die wir nicht kennen, ein verdächtiger Fremdling, mit dem wir zwar schon die ganze Zeit zusammen leben, dem wir aber nie zu begegnen wagten. Haben wir nicht aus eben diesemGrund versucht, jeden Augenblick unserer Zeit mit Lärm und Aktivität zu füllen < egal wie trivial oder öde > um sicher zu stellen, dass wir nur ja niemal mit diesem Fremden in der Stille allein sein müssen.
die Vergänglichkeit in Indien 1998
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Lieber Zentao, absichtlich habe ich vorgestern und heute ein paar Blumen in der Vase fotografiert, weil ich mich auch mit der Vergänglichkeit auseinandersetze. Hier ist schon die erste Rationalisierung, mit der ich – oder mein Ego – auszublenden versuche, daß mich das ja betrifft. Denn „die Vergänglichkeit“ ist abstrakt, theoretisch. Warum vermeide ich zu sagen: MEINE Vergänglichkeit? Als ich die Fotos machte, die Du in meinem Blog sehen kannst, ließ ich mir Zeit, gerade heute bei den zweiten Aufnahmen. Die Blumen betrachtend, Vergänglichkeit im Kopf – es kribbelte mir den Rücken runter. Die Essenz des Kapitels „Vergänglichkeit“ in Sogyal Rinpoches Tibetisches Buch vom Leben und vom Sterben ist der m.E. letzte Absatz: http://achtsamleben.blogspot.com/2008/12/rosen-ii.html
Liebe Grüße
Matthias
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Lieber zentao, das Spannende ist, diese Dinge für sich zu erforschen und sie für sich zu erkennen ist eine schöne Herausforderung. Immer wenn wir ein kleines Stückchen weitergekommen sind fühlen wir uns reicher und gleichzeitig werden die Fragen nicht weniger….. LG Rainer
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Unsere erdgebundene Persönlichkeit ist doch genauso wie der menschliche Körper ein Transportmittel, welches uns verliehen wurde, um uns hier in dieser Welt ein bißchen zurecht zu finden. Eines Tages, wenn wir uns der einzigen Gewißheit (daß wir „sterblich“ sind) hingegeben haben, werden wir erkennen, wie unzulänglich, unvollkommen diese unsere Werkzeuge einst waren, die wir in diesem Dasein so hoch gehalten hatten. Dann werden wir bar aller Verkleidung den wahren Geist erkennen dürfen.
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