Tags: Alltag, Bauer, Buddhismus, Leben, Menschen, Weisheit, Zen, Zengeschichten, Zen-Geschichten
Wir alle sind hier auf dieser Welt um zu lernen, nur was müssen wir lernen? Alles lernen wir, nur die uns selber unangenehmen Lehren lassen wir links liegen. Wir meinen alles muss genau so gemacht werden wie wir es geplant haben, genau nach unserem Kopf, wenn wir könnten, würden wir lieber durch eine Wand gehen, als nachgeben. Die jungen Männer lernen sich im Alltag durchzusetzen, aber auch die Frauen lernen heute zu Kämpfen. Aber ist Stolz und Kampf immer das richtige Mittel? Genau das musste der junge Mann in der folgenden Geschichte auch erfahren….
…oder wie einfach es doch manchmal sein könnte?
Einer der grössten Lehrer des Landes, hatte einen Sohn, der meinte alles zu wissen, was es zu wissen gäbe, er hatte ja den besten Lehrer von dem er schon ein ganzes Leben lang weise Worte hörte. „Was du lernen musst, das kann ich dir nicht beibringen,“ sagte ihm sein Vater. Dazu brauchst du einen besonderen Lehrer. Ich will, dass du zum besten Lehrer, einem einfachen Lehrer gehst, das war ein ungebildeter Bauer. Der junge Mann, der so von sich selber überzeugt war, hörte das gar nicht gerne und er dachte für sich, „ein ungebildeter Bauer,“er machte sich aber doch, auf den Weg. Als er in das Dorf kam, da wollte der Bauer gerade mit dem Pferd ausreiten und er sah den jungen Mann auf sich zu kommen. Der junge Mann verbeugte sich vor dem Lehrer, wie es sich gehört, der sah vom Pferd, auf ihn herab und sagte, “ nicht genug“ er beugte sich noch tiefer, doch auch jetzt sprach der Lehrer, “ nicht genug“ dieses mal ging der junge Mann auf die Knie, doch auch jetzt sagte der Lehrer, „nicht genug“ Jetzt beugte sich der junge Mann, bis zu den Hufen des Pferdes hinunter, Nun sprach der Lehrer zu ihm, „du kannst wieder nach Hause gehen, du hast genug gelernt.“ Und das war alles.
Es war so einfach, er musste nur seinen Widerstand und Stolz aufgeben und sich nieder beugen, vom Moment weg, als er aufhörte zu Kämpfen, war alles leicht. Als er nicht mehr den einfachen Bauern sah, er sah seinen Lehrer und er verbeugte sich in Demut und Respekt. Von diesem Moment an, war er ein anderer und er musste nichts mehr Lernen.
Wenn wir aufhören uns zu wehren und verteidigen und alles einfach annehmen und uns auch einmal beugen. Wenn wir offen werden im Sinne von, das muss ich jetzt ganz einfach lernen, ich nimm mein Gegenüber (mein Lehrer ) so wie er/sie ist, mit etwas Demut und Respekt an. Wer sich beugen kann, wird auch nicht gebrochen, was sich beugt ist auch beweglich und nicht starr.03.07.2008 nacherzählt von zentao
update 10.03.2009
Habe Ihren Blog gerade erst entdeckt und schon lese ich Wunderbares.
Danke!
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Lieber zentao, demut zu lernen ist heute nicht mehr ‚in‘, und wo gibt es schon Vorbilder, die das öffentlich praktizieren?
Danke für die Geschichte und das Thema.
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Zuerst einmal gratuliere zu Deiner schönen Seite und Deinem „wesen“-tlichen Blog!
Ein kleines Feedback von mir zur Geschichte: „Ein besonderer Lehrer“
Weisheitsgeschichten sind „verdichtetes Leben“. Sie bringen die Kunst des Lebens auf den Punkt.
Weisheitsgeschichten werden von erleuchteten Frauen und Männern erzählt. Sie haben hinter die Fassade des Lebens geschaut und bringen die „Wirk“-lilchkeit zur Sprache.
Es ist immer wieder faszinierend, allein schon in der Sprache den Unterschied zwischen „erleuchtet“ und „alltäglich“ zu erfahren:
Eine Weisheitsgeschiche von einem Erleuchteten:
Es war einmal ein Lehrer. Er hatte eine Sohn, der meinte, bereits alles zu wissen, was es zu wissen gebe.
Kurz, prägnat, wesentlich, auf den Punkt gebracht.
Jetzt die Version eines Predigers:
Sind wir nicht alle wie dieser Sohn, voller Stolz und Hochmut? Erst wenn wir unseren Widerstand aufgeben, erst wenn wir uns bücken und unseren Stolz loslassen, kommen wir in Kontakt mit dem Leben.
Der erste Text ist Weisheit.
Der zweite Text ist die sekundäre Moral des Verstandes.
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