Tags: Buddhismus, edlen vier Wahrheiten, Meditation, Vergänglichkeit, Leben, Menschen, Zen,Karma,Achtsamkeit,Gedanken,
Vergänglichkeit und was der Buddha damit zu tun hat.
Heute habe ich mir während der Meditation ein paar Gedanken über die Vergänglichkeit gemacht. Man sollte ja bei der Meditation nicht denken, das heisst die Gedanken vorbei ziehen lassen. Das ist aber gar nicht so leicht wie man denkt. Ich habe versucht im Hier und Jetzt zu bleiben. Die Gedanken kommen und gehen. Die Zeit vergeht, der eine Moment war grad noch da und schon ist er Vergangenheit. Der nächste Moment ist noch nicht da. Diese Lücke zwischen Vergangenheit und Zukunft ist das Hier und Jetzt. Da wurde mir wieder bewusst wie sich alles verändert. Nichts ist wirklich fest, alles ist mit allem verbunden. Alles verändert sich. In diesem Augenblick,der Gedanke der eben noch war, ist schon vorbei. Alles rund um uns herum verändert sich. Man kann es beobachten, man sieht es, sofern man die Augen offen hat. Es verändert sich aber auch das, was man nicht sieht. Ich selber, ich bin nicht mehr der gleiche der ich früher war. Meine Haare werden Grau. Ich bin unbeweglicher geworden. Die Gelenke schmerzen bei jeder Bewegung. Es wird mir schmerzlich bewusst dass ich älter geworden bin.
Ich kann das Wachsen einer Blume beobachten. Zuerst sieht man eine Blüte, dann die ganze Blume, nach ein paar Tagen ist sie schon verwelkt. Mit blossem Auge sehe ich gar nicht viel. Mit einer Kamera kann ich die Veränderungen sehen, wenn ich eine Zeitraffer-Serie mache. Wenn ich dann die Bilder ansehe, sehe ich die verschiedenen Stadien der Blume. Oder ich schaue mit einem Mikroskop in den Mikrokosmos. Alles bewegt und verändert sich. Aus Altem entsteht etwas Neues. Es bewegt sich und alles ist vergänglich. Alles hat eine Ursache, es ist aus vielen Teilen zusammengesetzt. Es entstehen Lebewesen, man kann die Teilung der Zellen beobachten. Das Werden und Vergehen, in jedem Augenblick.
Buddha hat gesagt:
Was den Samen des Entstehens in sich hat,
hat auch den Samen des Vergehens in sich.
Nichts entsteht aus sich selbst, alles ist mit allem verbunden,
alles ist von irgend etwas oder jemandem abhängig.
So ist es auch mit uns Menschen. Ohne Veränderung wäre alles immer gleich. Kein Wachstum, keine Entwicklung. Eine Chance, um sich weiter zu entwickeln, gäbe es nicht. Alles bliebe immer gleich – wie langweilig! Das Leben ist und bleibt spannend. Wir werden geboren, wir leben unser Leben. Dem einen geht es besser, dem anderen schlechter. Der eine ist reich, der andere ist arm. Eines Tages fühlen wir uns nicht wohl und werden krank. Irgendwann sterben wir. Das ist so. Das alles und noch viel mehr hat schon Buddha vor 2500 Jahren entdeckt, als er unter dem Bodhi-Baum Erleuchtung erlangte. Da entdeckte Er auch „die vier edlen Wahrheiten“ und den achtfachen Pfad“
Die erste Wahrheit vom Leiden: (Frust)
Kummer, Sorgen, Schmerz, Hunger und Verzweiflung ist Dukkha, Leiden oder auch Frust. Etwas wollen und nicht bekommen ist auch Leiden. Wir sind frustriert, das neue Modewort. Sogar grosse Freude ist Leiden, weil sie vergeht. Ablehnung, etwas nicht wollen, ist Leiden. Geburt, Krankheit und Tod sind Leiden. Alles ist irgendwie unbefriedigend und von anderem abhängig. Wir sind im anfangs losen Kreislauf (Samsara) des werdens, der Wiedergeburten gefangen. Nicht eine Seele wird wieder geboren, sondern ein Kontinuum von Eindrücken, Neigungen und Gefühlen. „Gewohnheits-Energien“
Die so genannten Fünf Skandas , die fünf Daseins-Gruppen, die die Persönlichkeit bilden.
Körperlichkeit-Gruppe (Seh-, Hör-, Riech-, Schmeck- und Tastsinn sowie Körperausdruck)
Gefühls-Gruppe (Freude, nicht Freude, neutrale Gefühle)
Wahrnehmungs-Gruppe (Form, Ton, Geruch, Geschmack, Berührung, Geistige Wahrnehmung)
Geistesformations-Gruppe (Wille Bewusstseinseindruck, aufmerken )
Bewusstseins-Gruppe (Seh, Hör, Riech, usw Bewusstsein)
Es scheint kompliziert zu sein, aber es ist einfach. Gute Taten gibt gutes Karma, schlechte Taten gibt ganz klar schlechtes Karma. Karma heisst Tat. Nur ein tiefes Bewusstwerden von diesem Wissen kann uns helfen. Das heiss ganz klar, was ich aussende kommt zu mir zurück. Wenn der Samen reif ist, manifestiert sich die das geschehene.(Tat,Karma)
Die zweiteWahrheit von der Ursache des Leidens: (Frust)
Das Wollen, die Gier, das immer noch mehr anhäufen von Besitz. Der Hass, Wut und Zorn. All dies ist Ablehnung, das ist pures Leiden(Frust). Selbstsucht und Neid. Etwas besonderes Sein wollen, auch das ist Dukkha (Frust). Das Sinnliche Begehren, das Daseinsbegehren und die Unwissenheit. Das Gefühl man lebe ewig und der Glaube an eine ewige Seele. (die meisten Menschen im Westen wissen nichts von Karma und dem ewigen Kreislauf der Wiedergeburten) Nicht der Mensch wird wieder geboren,sondern all das was er nicht bewältigt hat, wie Frust Zorn,Gier und seine tiefe Unzufriedenheit.Und solange der Mensch in seinem tiefsten Geist Unwissenheit ,Unzufriedenheit und unermessliche Gier nicht bewältigt hat, solange dreht sich auch das Rad der Wiedergeburten weiter. Geboren wird Effektiv das, was wir im letzten Leben, nicht erledigt haben.
Die drite Wahrheit von der Aufhebung desLeiden: (Frust)
Das Endgültige Auflösen und Beenden des Begehren,s. Nur wenn das Begehren aufhört, hört auch das Leiden auf. Ganz einfach gesagt: Wenn man wirklich loslassen kann,wenn einem bewusst wird dass das Ego/Ich nicht wirklich existiert, das heisst, ich weiss tief innen, so wie ich heute bin, diese Person kommt nie wieder. Diese Erkenntnis ist für die meisten sehr schmerzhaft, Angst vor nicht Existenz. Wenn wir das erkennen, dann aber auch nur dann sind wir auf dem Weg zur Erleuchtung.
Die vierte Wahrheit des Pfades zur Beendigung des Leidens:(Frust)
Bei normaler Betrachtung der obigen Wahrheiten müsste man alle Hoffnung begraben. Aber Buddha hat uns einen Weg gezeigt, den Achtfachen Pfad. Wenn man diesen Weg konsequent beschreitet, dann sagen die grossen Buddhistischen Lehrer: Es sei der Wg zur Erleuchtung (Erwachen). Es ist aber aus eigener Erfahrung sehr schwer., aber machbar, mit einem guten Lehrer und viel Ausdauer. Bis jetzt bin ich immer noch am Anfang.
Der Achtfache Pfad:
Rechte Erkenntnis: Die Erkenntnisse von den vier Wahrheiten. Die Erkenntnisse von Heilsam und Unheilsam. Vom Töten ablassen, nicht nehmen was einem nicht gegeben wird, unzulässiger Geschlechtsverkehr, Habgier ist karmisch unheilbar, üble Ansicht ist karmisch unheilbar
Rechtes Denken: im Sinn von rechtem wollen, den rechten Entschluss fassen, entsagendem, hasslosem friedliches Denken. Ärger, Wut und Hass sind karmisch unheilbar.
Rechte Rede: nicht Lügen,nicht über andere Leute schlecht reden, rohe Rede und leeres Geschwätz ist karmisch unheilbar.
Rechtes Tun: oder auch rechtes Handeln. Nicht stehlen nicht töten,keinen abartigen Sex .
Rechter Lebensunterhalt: Fünf Handelsarten sollte man vermeiden: Handel mit Waffen, mit lebenden Wesen, mit Fleisch, mit berauschenden Getränken und mit Gift und Drogen.
Rechte Anstrengung:
Fördern von karmisch Heilsamen. Vermeiden von karmisch Unheilsamen.
Rechte Achtsamkeit :
Beobachtung des Atems des Körpers der Gefühle des Geistes und der Geistobjekt(zb. Gedanken ,Wünsche, Gefühle) am Anfang meistens in der Meditation. Später versucht man dies im täglichen Leben.
Rechte Sammlung:
oder rechte Meditation.
1. Einspizigkeit des Geistes 2. Die vier Grundlagen der Achtsamkeit.3. Werkzeuge der Sammlung, die vier rechten Anstrengungen 4. Entfaltung der Sammlung 5. Die vier Vertiefungen.
Es ist erstaunlich was ein einzelner Mann, beim Sitzen unter einem Baum für Erkenntnisse machen kann. Wenn man bedenkt dass er nichts aufgeschrieben hat. Er hatte all dieses Wissen im Kopf. Welch eine Geistige Leistung. Unsere Wissenschaft entdeckt erst jetzt, scheibchenweise was die Weisen von damals schon wussten. Die Worte von Albert Einstein In Gedanken über das Leben in Bewegung
Buddhas Lehre ist eigentlich keine Religion, sie ist eine Philosophie. Es ist eine Lebenshaltung, es ist eine Lehre der Selbstverantwortung. Das tolle an Buddhas Lehre ist, dass ich nicht bis in die Ewigkeit auf einen Erlöser warten muss. Seine Lehre hilft mir im täglichen Leben. Hier und Jetzt, es liegt an mir was ich daraus mache.
21.07.2007 von zentao
überarbeitet 28.10.2010
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Die vier edlen Wahrheiten haben mich auch mal zu einem Text inspiriert:
Die edle Wahrheit vom Leiden
War der Buddha ein Weichei?
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